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Alter Hass rostet nicht

Alter Hass rostet nicht

Titel: Alter Hass rostet nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Tag bevor Colin Banks mit Hilfe eines asiatischen Kampfgriffs ins Jenseits befördert wurde.
    ***
    »Glaubst du, dieser Rocky hat etwas mit dem Mord an Banks zu tun?«
    Phil biss hungrig in sein Thunfisch-Sandwich und spülte mit einem Schluck heißem Automatenkaffee nach. Die Vernehmung der beiden jugendlichen Brandstifter hatte sich bis in die frühen Morgenstunden hingezogen. Nach drei Stunden im Bett saßen wir müde in einem Diner an der West 54th Street und betrachteten sehnsüchtig die Scharen ausgeschlafener Menschen, die sich auf einen weiteren herrlichen Frühlingstag freuten.
    »Nur weil er einen Tag vorher aus dem Gefängnis geflohen ist?«
    »Vielleicht kannten die beiden sich.«
    »Banks und Rocky? Der seriöse Anwalt und der Drogendealer?« Ich sah meinen Partner skeptisch an.
    »So was soll vorkommen«, beharrte Phil. »Vielleicht hat Banks ihn mal bei einem Prozess vertreten.«
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit«, räumte ich ein. »Kümmer dich darum, wenn wir im Büro sind.«
    Phil kippte den Rest seines Kaffees hinunter.
    »Was hältst du von Pedro Gonzales?«
    »Netter Typ. Aber er hat sich mit den falschen Leuten angelegt.«
    »Du meinst also, Knudson hat ihm die beiden Milchgesichter mit dem Molotow-Cocktail vorbeigeschickt?«
    »Klar. Er braucht das Grundstück für sein Einkaufszentrum. Um diesen Plan durchzusetzen, ist ihm jedes Mittel recht.«
    Ich nickte nachdenklich. Vermutlich hatte Phil recht. Allerdings gab es noch eine andere Spur, die wir bisher noch nicht verfolgt hatten.
    »Erinnerst du dich an Mimi Blum ?«
    »Ist das der Name deiner letzten Eroberung?«
    Ich schnitt eine Grimasse. Phil winkte ab.
    »Scherz. So hieß doch die Galerie, für die Colin Banks sich so auffällig interessiert hat.«
    Ich nickte, legte einen 10-Dollar-Schein auf die Resopalplatte und erhob mich.
    »Was hältst du von einem kurzen Abstecher in den Garment District, bevor wir ins Büro fahren?«
    Phil drückte seinen Kaffeebecher zusammen und warf ihn zielsicher in den Abfallbehälter neben der Theke. »Super Idee. Kann nicht schaden.«
    ***
    Mimi Blum lag in der West 37th Street gleich gegenüber einem Laden, der Indienklamotten und Räucherstäbchen verkaufte. Kein Zweifel, wir waren im Garment District, wo sich teure Modelabels und extravagante Designerläden aneinanderreihten wie Hühner auf der Stange.
    Die Galerie war nicht besonders groß. Offenbar wurde gerade eine Ausstellung vorbereitet, an der linken Wand stapelten sich ungeöffnete Holzkisten und Kartons in jeder Größe. Gegenüber war eine Gruppe lebensgroßer Drahtfiguren angeordnet, die anscheinend nichts mit sich anzufangen wussten.
    Phil warf mir einen ratlosen Blick zu und hob die Schultern.
    »Dann doch lieber einen lausigen Kaffee«, war sein trockener Kommentar.
    »Wie hätten Sie ihn denn gern? Schwarz? Mit Milch? Zucker? Süßstoff? Ich habe alles da.«
    Wir fuhren herum. Unbemerkt war aus dem angrenzenden Raum ein Mann getreten und musterte uns interessiert. Ende dreißig, blondgefärbte Haare, dezenter Lidschatten, himmelblaue Kontaktlinsen und ein charmantes Lächeln, das weit über die übliche geschäftsmäßige Höflichkeit hinausging.
    Wir zückten unsere Dienstausweise.
    »Special Agent Cotton, und das ist mein Partner Special Agent Decker.«
    Der Mann musterte Phil ungeniert von oben bis unten.
    »Ihr Partner. Wie aufregend.«
    »Wir sind Kollegen«, stellte ich klar. »Und wir würden gerne mit Mimi Blum sprechen.«
    Sein Lächeln wurde noch breiter und er stellte sich in Pose.
    »Stehe zu Diensten, Agents!«
    Phil und ich wechselten einen irritierten Blick.
    »Michael Blum. Für meine Freunde und für euch zwei Süßen Mimi.«
    In Künstlerkreisen treiben sich bekanntlich so manche Paradiesvögel herum. Einer davon stand gerade vor uns. Ich musterte ihn aufmerksam, um seine Reaktion auf meine nächste Frage zu beobachten.
    »Haben Sie den Namen Colin Banks schon mal gehört?«
    Sein linkes Augenlid zuckte nur ganz kurz, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    »Wer soll das sein?«
    Einen Versuch war es wert gewesen. »Lesen Sie keine Zeitung?«
    Michael ›Mimi‹ Blum legte seine Stirn effektvoll in Falten.
    »Warten Sie, jetzt, wo Sie es sagen … hieß so nicht der bedauernswerte Anwalt, der gestern auf offener Straße … richtig, das war sein Name …«
    Dann stutzte er und sah mich misstrauisch an.
    »Und was habe ich damit zu tun?«
    Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass mein Partner sich unbemerkt

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