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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Herrscher über diese Wesen, er hat sie erschaffen! Ist dir das klar?«
    Ambre nickte, aber sie war noch nicht fertig:
    »Im Moment kann ich es noch nicht mit ihm aufnehmen, das stimmt. Aber was, wenn ich noch stärker werden würde?«
    »Ambre, ich will dich nicht enttäuschen, aber selbst wenn du jeden Tag stundenlang üben würdest, könntest du ihm niemals das Wasser reichen.«
    »Mit meiner Alteration allein nicht. Aber was, wenn das Herz der Erde in mir wachsen würde?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Matt besorgt.
    »Wir müssten uns noch mal meine Sommersprossen ansehen. Erinnerst du dich an den Tag, als ich auf dem Steinernen Testament gelegen habe?«
    Nie im Leben würde Matt das vergessen! Sie hatten nackt nebeneinandergelegen, während Matt ihren Körper nach dem Ort, an dem sich das Herz der Erde befand, abgesucht hatte.
    »Die Sommersprossen zeigten drei verschiedene Orte an«, fuhr sie fort. »Wir sind dem nachgegangen, der am nächsten war, hier in Amerika, aber es gab noch zwei andere. Einer davon war in Europa.«
    Matt schüttelte den Kopf.
    »Das kann nicht dein Ernst sein! Wir wissen ja nicht einmal, was wir dort vorfinden würden!«
    »Die erste Sommersprosse markierte die Stelle, an der sich das Herz der Erde befand. Was auch immer sich an der zweiten Stelle befindet, muss im Zusammenhang damit stehen. Ich habe das Gefühl, dass das, was ich in mir trage, nur ein Bruchstück ist.«
    »Aber stell dir doch mal vor: Mit dem Herz der Erde in seiner jetzigen Form hast du schon Riesenkräfte. Was wäre, wenn du zwei oder gar drei davon in dir hättest? Du würdest explodieren! Oder verrückt werden!«
    »Der Foltergeist hatte Angst vor meiner Kraft, Matt, das habe ich deutlich gespürt. Und Ggl will das Herz der Erde, um es in sein Netzwerk einzuspeisen, um es sich zu unterwerfen. Wenn wir ihm meine geballte Kraft entgegenschleudern, können wir ihn besiegen, davon bin ich überzeugt.«
    »Und wie willst du den Atlantik überqueren? Denk nur mal an all das, was dort herumschwimmt! Außerdem wissen wir überhaupt nicht, was in Europa passiert ist. Was, wenn es noch schlimmer ist als hier?«
    »Was, wenn es besser ist?«
    Matt kam sich plötzlich dumm vor. Er zuckte mit den Achseln.
    »Mir gefällt das nicht, das ist alles«, meinte er.
    »Die Lösung für all unsere Probleme befindet sich hier, in mir und auf meiner Haut.«
    »Sehen wir erst einmal zu, dass wir heil nach Hause kommen, dann reden wir weiter.«
    Mit diesen Worten beendete Matt die Diskussion und legte sich todmüde schlafen.

    Trotz seiner Erschöpfung vertrieb Matt am nächsten Tag mit seiner Kraftalteration eine dicke Eidechse, und zusammen mit Tobias schlug er eine Gottesanbeterin in die Flucht.
    Ambre war es strikt untersagt, das Herz der Erde zu gebrauchen. Um die Foltergeister nicht auf sich aufmerksam zu machen, durfte sie nur ihre eigene Alteration gebrauchen, aber auch das war eine große Hilfe, als sie einen geteerten Vogel am Himmel erspähten und Tobias ihn mit einem einzigen Pfeil treffen musste.
    Die Krähe stürzte wie ein Stein vom Himmel, durchbohrt von dem Pfeil.
    »Ich hoffe, dass sich diese Vögel nicht durch Telepathie verständigen, denn sonst haben wir jetzt ein Problem!«, schimpfte Matt.

    Die drei brauchten eine ganze Woche, bis sie den Rand des entropischen Sturms erreichten.
    Als sie in einem Blitzgewitter aus der Nebelwand heraustraten, kehrten innerhalb weniger Stunden ihre Lebensgeister zurück.
    Die Sonne schien, und auf einmal kamen ihnen die Gefahren der neuen Welt wenig besorgniserregend vor. Selbst die Nachtschleicher jagten ihnen jetzt keine Angst mehr ein.
    Zumindest vorübergehend.
    Denn hinter ihnen rückte Entropia immer weiter vor. Doch die dunkle Wolke bewegte sich sehr langsam, und am Ende des Tages hatten sie sie schon ein gutes Stück hinter sich gelassen.
    Drei Wochen lang galoppierten Gus und Plusch Kilometer um Kilometer ohne das geringste Zeichen von Erschöpfung. Dies war ihr Beitrag zur Mission: Die Pans heil und gesund so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
    Die beiden Hunde schienen unermüdlich.
    Und eines Tages, gut zwei Monate nach ihrem Aufbruch – mittlerweile war es Anfang März –, erblickten sie die goldenen Felder, die ihnen so vertraut waren.
    Mitten darin lag eine Stadt aus Stein und Holz. Weitläufig, zu beiden Seiten eines Flusses, mit einem Wald hinter hohen Palisaden: Eden.

52. Auf nach Osten
    K önig Balthazar höchstpersönlich empfing Matt, Tobias und

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