Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
Vom Netzwerk:
nicht in der Lage, wieder aufzubrechen«, antwortete Melchiot.
    »Was ist mit Amy?«, schlug Matt vor.
    »Nach allem, was sie durchgemacht hat?«, fragte Tobias verwundert.
    »Sie wird mitkommen. Ich habe den Mut in ihrem Blick gesehen. Sie gehört zu den Leuten, die ihren Ängsten lieber gegenübertreten, statt vor ihnen davonzulaufen. Wir werden nicht viele sein, das ist unauffälliger. Und wir nehmen ein paar Hunde mit, die unsere Vorräte transportieren.«
    »Wie weit willst du gehen?«
    »So weit wie möglich. Jedenfalls weiter als der letzte Vorposten. Ich gebe nicht auf, bis wir Antworten auf unsere Fragen gefunden haben.«
    Matt stieg die Treppe hinab und sagte:
    »Bereitet die Stadt darauf vor, einen Angriff abzuwehren. Wahrscheinlich kommt der Foltergeist trotz meiner Abreise nach Eden. Ihr müsst mit vereinten Kräften gegen ihn kämpfen. Und eins ist besonders wichtig: Keiner von euch darf ihm in die Hände fallen!«
    »Was meinst du?«
    »Vergesst nicht, was er in Siloh getan hat! Wenn er einen Gefangenen zum Reden bringen kann, wird er erfahren, dass wir in den Norden unterwegs sind. Die Wesen werden uns noch früh genug aufspüren, ich möchte unseren Besuch nicht jetzt schon ankündigen.«
    Melchiot nickte.
    »Wir werden ihn so lange wie möglich aufhalten. Mit etwas Glück und wenn alle Pans von Eden ihre Alterationen zusammentun, könnten wir es vielleicht sogar schaffen, ihn zu zerstören!«
    Matt hielt den Daumen hoch.
    So richtig daran glauben konnte er jedoch nicht.
    Bei dem Angriff vor ein paar Tagen hatte der Foltergeist unbesiegbar gewirkt. Den Pans war es nur mit großer Mühe gelungen, ihn in die Flucht zu schlagen.
    Eine Kreatur, die in der Lage war, über tote Tiere zu gebieten, konnte wahrscheinlich nicht selbst sterben.
    Die Foltergeister waren unheilvolle Wesen. Boten des Todes.

16. Der Atem der Natur
    A ls Tobias am frühren Morgen erwachte, ließ ihn die kühle Luft frösteln. Es war noch dunkel, und die Stadt schlief bis auf einige Ratsmitglieder, die die Expeditionsteilnehmer verabschieden wollten.
    Matt, Tobias, Floyd und Amy – die sich hatte überzeugen lassen, sie zu führen, so wie Matt es vorhergesehen hatte – überprüften ein letztes Mal die Säcke mit den Lebensmitteln, die die ponygroßen Hunde auf dem Rücken trugen. Matt verspürte einen Stich, als er sah, dass Gus, Ambres Bernhardiner, Teil der Meute war.
    Auf diese Weise wollte sie über ihn wachen, dachte Matt. Sie konnte nicht mitkommen, hatte aber dafür gesorgt, dass wenigstens ihr Hund ihrem Freund nicht von der Seite wich. Gus war schwer beladen mit Säcken voller Nahrung, Decken, Lampen und allem, was sonst noch zum Überleben nötig war.
    Matt vermutete, dass Ambre das Gepäck selbst zusammengestellt und nichts dem Zufall überlassen hatte.
    Auch Chen, ihr treuer Weggefährte, der die Gemeinschaft der Drei zum Schloss von Malronce begleitet hatte, schloss sich der Expedition an. Er hatte sich freiwillig gemeldet, da er seine Freunde nicht allein in ein neues Abenteuer ziehen lassen wollte. Als Matt ihm erklärte, wie gefährlich die Reise werden würde, lachte Chen nur und scherzte, niemand breche ohne »Kleber« auf! Ohne ihn, der in der Lage war, an Mauern und Bäumen emporzuklettern. Er würde ihnen eine große Hilfe sein, davon war er überzeugt.
    Als sie die letzten Vorbereitungen trafen, gesellte sich Tania zu ihnen, jedoch nicht, um sich zu verabschieden. Sie kam mit Lady, ihrer Hündin.
    »Ihr werdet einen zweiten Bogenschützen brauchen«, sagte sie und begrüßte Tobias mit einem Kopfnicken.
    Der lächelte sie erfreut an.
    Er mochte Tania sehr.
    Er blinzelte und wandte hastig den Blick ab, als er merkte, dass er sie mit offenem Mund anstarrte.
    »Willkommen«, stammelte er und versuchte, sich zusammenzureißen.
    »Hast du dir das auch gut überlegt?«, fragte Matt. »Wir gehen für lange Zeit fort, und es wird –«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich bin hier, und ich bin bereit. Reicht das nicht?«
    Matt musterte sie kurz.
    »Schön. Wir können deine Hilfe gut gebrauchen.«
    Floyd näherte sich langsam mit seiner Hündin. Sie hieß Marmit, und auch sie trug mehrere zum Platzen vollgestopfte Taschen.
    »Alle sind da, wir können los«, sagte er zu Matt.
    Etwa zwei Dutzend Pans waren gekommen, um sich von ihnen zu verabschieden.
    Matt hielt vergeblich nach Ambre Ausschau.
    Am Abend zuvor hatte er versucht, mit ihr zu reden, aber sie hatte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Offenbar war sie

Weitere Kostenlose Bücher