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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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unsere.«
    »Früher oder später werden die Zyniks, unsere Feinde, auch euch angreifen. Das ist nur eine Frage der Zeit!«
    »Die sollen nur kommen!«, rief der Junge, und die anderen johlten.
    Ambre hatte keine andere Reaktion erwartet. Sie richtete sich auf und musterte sie.
    »Dürfte ich euch um ein bisschen Wasser bitten?«
    Der Junge machte einen Schritt auf sie zu.
    »Du bist unser Gast! Du bekommst, was du brauchst! Aber nicht unsere Hilfe für den Krieg. Wir sind die Krieger des Meeres, der Schnabelklan! Wir haben vor niemandem Angst, aber wir wählen unsere Kriege selbst. Und deiner interessiert uns nicht!«
    »Mein Volk wird sterben, wenn ich meine Mission nicht erfülle.«
    »Wie sieht die aus?«
    »Ich muss zum Großen Nest, zu den Chloropanphyllikern, ich meine … zum Volk Gaia, wie ihr sie vermutlich nennt.«
    Der Junge runzelte die Stirn. Er blickte grimmig drein.
    »Das sind unsere Feinde!«, knurrte er.
    »Ich muss zu ihnen, und zwar schnell.«
    »Dabei können wir dir nicht helfen.«
    »Vielleicht könntet ihr mir den Weg weisen, damit …«
    »Du kommst mit uns in den Taubenschlag, unser Quartier, und dann werden wir sehen, ob du noch immer zu diesen arroganten Grasköpfen willst!«
    Ambre wollte etwas erwidern, aber er wandte sich ab und bellte Befehle, woraufhin sich die Besatzung an Deck verteilte und sie allein mit ihrem Rucksack zurückließ.

    Ambre wurde zu einer kleinen Kabine geführt. Man gab ihr Wasser und Obst und ließ sie allein.
    Am Morgen kehrte sie gerade rechtzeitig an Deck zurück, um die Anfahrt auf den Taubenschlag mitzuerleben: Der Wohnsitz des Klans bestand aus mehreren grob zusammengezimmerten Kähnen, die mit Brettern und Seilen verbunden waren. Daneben lagen fünf Ballonschiffe vor Anker, nicht größer als das, auf dem Ambre sich befand.
    Der Junge, der an Bord den Oberbefehl zu haben schien, gesellte sich zu ihr:
    »Ich bin Steinbeißer. Herzlich willkommen, Ambre Caldero.«
    »Ich will nicht unhöflich sein, aber ich kann nicht bei euch bleiben. Ich muss das Volk Gaia treffen.«
    »Schlag dir das aus dem Kopf! Das sind Angeber. Sie halten sich für etwas Besseres, für Auserwählte, gegen die alle anderen nur Dreck sind!«
    »Liegt ihr deshalb mit ihnen im Krieg?«
    »Das ist kein Krieg, sonst hätten wir sie schon längst ausgerottet. Wir erteilen ihnen nur hin und wieder eine kleine Lektion, das ist alles. Um sie daran zu erinnern, dass sie nicht so übermächtig sind, wie sie glauben!«
    »Steinbeißer, ich muss trotzdem dorthin. Kann ich bei euch auf Unterstützung hoffen?«
    Steinbeißer verzog das Gesicht.
    »Ich an deiner Stelle würde nicht drauf zählen. Weißt du, du bist sehr hübsch, du könntest dir hier einen feinen Mann suchen.«
    Ambre zuckte zusammen.
    »Einen Mann? Heiratet ihr?«
    »Na klar! Und bald kommen die ersten Kinder!«
    Ambre starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Ein paar Mädchen sind schon schwanger. Die ersten Babys dürften in etwa fünf Monaten zur Welt kommen.«
    »Ihr … ihr geht das ja sehr zügig an.«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig? Die meisten Jugendlichen und Kinder, die die Veränderung der Welt überlebt haben, sind nicht bis hier hoch auf das Trockene Meer gelangt! Irgendwann sind wir alt, dann brauchen wir Nachwuchs! Und ich sage es dir: Du würdest eine sehr gute Frau abgeben!«
    Ambre hob die Hand:
    »Danke für das Angebot, aber ich muss leider ablehnen.«
    »Bist du unten schon verheiratet?«
    Ambre zögerte.
    »Ja.«
    »Ah. Na egal. Schade. Vielleicht ist deine Ehe dort unten ja bei uns nicht gültig, du könntest also vielleicht wieder heiraten, wenn du dich entschließen solltest …«
    »Hör zu, das ist nett, aber ich werde nicht hierbleiben. Wenn es sein muss, schwimme ich. Ich bitte euch nur um etwas Verpflegung und die Auskunft, in welcher Richtung das Große Nest des Volkes Gaia liegt.«
    Steinbeißer schüttelte enttäuscht den Kopf.
    »Mit Schwimmen kommst du nicht weit. Ganz offen gesagt: Du kannst nirgendwohin. Hier ist dein neues Zuhause. Komm, ich führe dich herum und zeige dir alles. Du wirst sehen, es ist sehr schön.«
    Widerwillig folgte Ambre dem Jungen. Jede Minute, die sie hier verbrachte, war verlorene Zeit.
    Die Kähne, auf denen der Schnabelklan lebte, hatten jeder eine bestimmte Funktion: In einem befand sich der große Speisesaal, der auch als Aufenthaltsraum diente, in einem anderen die Spielhalle, in der sie sich zu Geschicklichkeitsspielen trafen, und einige weitere waren für

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