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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Wilden. »Hier kommt niemand durch!«
    Als das Tor endgültig nachgab, platzte eine ganze Horde brüllender, von Pusteln und Wülsten entstellter Mutanten in den Tunnel unter dem Nordtor und schwang Knüppel, Streitkolben und Degen.
    Gleichzeitig schnalzten fünfzehn Armbrustsehnen, und ein Dutzend Mampfer wurde von den Bolzen niedergestreckt. Tobias schoss in rasender Geschwindigkeit mehrere Pfeile ab, um dem Team der Wilden Zeit zum Nachladen zu verschaffen.
    Glücklicherweise war der Tunnel so eng, dass nur sechs bis sieben Mann nebeneinanderlaufen konnten, und schwerfällig, wie sie waren, standen sich die Mampfer dabei selbst im Weg und boten Tobias eine ideale Zielscheibe. Aus zwanzig Metern Entfernung erwischte er die meisten, noch bevor sie in den Hof stürmten.
    Die Nächsten rückten bis auf fünfzehn Meter heran.
    Manche stiegen einfach über die Kadaver ihrer Vordermänner hinweg.
    Und es strömten immer Neue nach.
    Tobias fuhr zu dem Pan hinter sich herum und brüllte:
    »Geh hoch zu Tania und sag ihr, dass sie von oben auf den Eingangsbereich schießen sollen, wir kriegen die Invasion sonst nicht unter Kontrolle!«
    Da sah er aus dem Augenwinkel, wie Chen am Wachturm herab kopfüber in den Tunnel kletterte. Als er genau über den Mampfern war, goss er aus einem riesigen Schlauch eine Flüssigkeit über ihnen aus und krabbelte hastig wieder nach draußen, bevor sie ihre Knüppel in seine Richtung schleudern konnten.
    »Feuer frei!«, schrie er.
    Tobias rannte zu einer Laterne an der Innenmauer, wickelte ein Taschentuch um die Spitze eines Pfeils und stocherte damit in der Lampe herum. Dann schoss er auf die durchtränkten Mampfer.
    Sie gingen sofort in Flammen auf und schlugen wie zuckende Marionetten um sich.
    Kaum waren sie in sich zusammengesackt, drängten von hinten die nächsten herbei und traten die Glut aus, während sie bis auf zehn Meter heranstürmten.
    Das Team der Wilden schoss und schoss, wenn auch nicht so schnell wie Tobias, dem bald nur noch zehn Pfeile im Köcher blieben.
    Er wollte sich gerade zurückziehen und den Mampfern das Feld überlassen, als er erkannte, dass nicht mehr als ein halbes Dutzend das Trommelfeuer überlebt hatte. Vor dem Tor prasselten die Pfeile der auf dem Wehrgang postierten Schützen so dicht an dicht herab, dass keiner mehr durchkam, zumindest für den Augenblick.
    Tobias durchbohrte die vier Mampfer, die ihm am nächsten gekommen waren, mit seinen letzten Pfeilen, zog sein Messer und warf sich auf sie.
    Das Team der Wilden tat es ihm nach und griff mit Harpunen, Eispickeln und Jagdmessern an.
    Die Mampfer starrten verdutzt auf die sonderbaren Waffen, mit denen die Kinder sie aufspießen wollten.
    Tobias sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor die stachelbesetzte Kugel eines Morgensterns ihn erwischte. Er duckte sich ein zweites Mal und schlitzte dann in einer blitzschnellen Bewegung den Oberschenkel des Mampfers auf. Die Kugel sauste wieder auf sein Gesicht zu, doch er schlüpfte flink wie ein Wiesel zwischen den Beinen seines Gegners hindurch, fuhr herum und rammte ihm sein Messer in den Rücken.
    Er war zwar nicht so stark wie Matt und kämpfte weniger geschickt, aber seine Geschwindigkeits-Alteration hatte ihm wieder einmal das Leben gerettet.
    Keuchend betrachtete er die ineinander verkeilten Leiber der toten oder verletzten Mampfer.
    »Das Tor! Wir müssen es schließen, solange wir uns noch bis zur Schwelle vorwagen können!«, rief er.
    Eine größere Gruppe von Pans begann, massive Holzbalken heranzuschaffen. Auch vor dem Tor türmten sich die Leichen. Tania und ihre Bogenschützen hielten das übrige Heer auf Abstand, bis es Tobias und seinen Helfern gelungen war, die eisernen Torflügel zuzuschieben und mit den Balken zu verrammeln. Zuletzt rollten sie schwere Fässer davor.
    »Jetzt ist dieser Zugang genauso gut verbarrikadiert wie das Südtor«, sagte einer der Pans und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Da kommt keiner mehr rein … oder raus.«

    Fünf Stunden lang hatte die wogende Menge der Zyniks immer neue Soldaten an die Front gespült und ihre Drohgebärden unermüdlich fortgesetzt, allen Flammen, Blitzen, Pfeilen und Frostböen zum Trotz. Bald säumten die Leichen der Gefallenen den Pass wie ein Teppich aus verwesenden Algen an einem endlos langen Strand.
    Als sich die Nacht über das Tal senkte, erklangen in der Ferne mehrere Hörner, und das Meer aus Kriegern zog sich so plötzlich zurück, als hätte es seit Urzeiten

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