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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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auf dieses Signal gewartet.
    Wenig später leuchteten in der Zeltstadt der Zyniks die ersten Laternen auf, und im Pass der Wölfe kehrte tiefe Stille ein.
    »Haben sie kapituliert?«, fragte Nournia aufgeregt.
    »Das ist nur eine Verschnaufpause«, dämpfte Zelie ihre Hoffnungen.
    »Sie werden eine Lagebesprechung abhalten«, erklärte Ross. »Ich glaube, dass sie nicht mit so erbittertem Widerstand gerechnet haben.«
    »Die Feuerwerfer sind schon fast ohnmächtig vor Erschöpfung«, berichtete Maylis, »ihre Kräfte hätten keine Stunde mehr gereicht.«
    »Das können die Zyniks ja nicht wissen! Jedenfalls sollten wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen, vielleicht ändern sie ihre Strategie. Wir müssen heute Nacht doppelt wachsam sein. Ich an ihrer Stelle würde austesten, ob unsere Verteidigung nicht doch irgendwo eine Schwachstelle hat.«
    Zelie wies mit dem Kinn auf das Schlachtfeld.
    »Bis jetzt konnten wir die Festung doch gut halten.«
    »Ja, aber wie lange noch?«, wandte Ross ein. »Die Burganlage eignet sich nur für den Stellungskrieg der Schützen. Ein Großteil unserer Truppen ist momentan zur Untätigkeit verdammt und sitzt in den Sälen und im Innenhof herum. Wenn die Feuerwerfer ihre Kräfte erschöpft haben und alle Pfeile aufgebraucht sind, stecken wir hier fest.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Initiative ergreifen. Den Feind noch stärker unter Druck setzen. Wir müssen unsere Hundekavallerie ins Feld schicken und mit vielen schnellen Attacken für Wirbel sorgen, während die Infanterie die Festung schützt.«
    »Du meinst, wir sollen in den Nahkampf gehen? Da sind uns die Zyniks doch himmelweit überlegen.«
    »Wir wussten von Anfang an, dass es irgendwann dazu kommt.«
    Zelie schüttelte den Kopf.
    »Noch haben wir kaum Verluste einstecken müssen. Wenn ich die Truppen in die Schlacht ziehen lasse, werden Hunderte fallen.«
    »Aber wir können nicht ewig nur auf die Zyniks schießen, die Malronce an der Front verheizt. Lange reichen unsere Mittel nicht mehr. Wenn du die Infanterie erst losschickst, nachdem du die Kontrolle verloren hast, ist es zu spät. Der Rat von Eden hat dir und deiner Schwester den Oberbefehl über unsere Armee erteilt, also tragt ihr auch die Verantwortung für eure Entscheidungen. Das ist ein Krieg, Zelie. Es wird Tote geben, ob du es willst oder nicht.«
    Zelie nickte knapp.
    »Ich weiß …«, sagte sie gedankenverloren.
    »Heute Nachmittag haben wir ihrer Siegesgewissheit einen kleinen Dämpfer versetzt, mehr aber auch nicht. Ein so großes Heer dezimiert man nicht mit einer Riege Bogenschützen.«
    »Eben deshalb bin ich für die Zermürbungstaktik«, entgegnete Zelie. »Wenn wir sie mit Waffen nicht schlagen können, untergraben wir ihre Moral!«
    »Wir sollten einen Ausfall mit den Hunden wagen«, mischte sich Maylis ein. »Die Feuerwerfer müssen sich dringend ausruhen.«
    In diesem Moment kam Tania angelaufen.
    »Die Mampfer stoßen schon wieder vor«, japste sie.
    Zelie seufzte.
    »Nimm ein Drittel deiner Schützen mit, um sie zurückzudrängen, und schick die anderen ins Bett. Bei der nächsten Angriffswelle sollen sie die erste Gruppe ablösen.«
    »Ja, nur … Wenn das so weitergeht, haben wir schon morgen keine Pfeile mehr.«
    Zelie und Ross sahen sich an.
    »Wir können nicht an zwei Fronten auf einmal kämpfen«, sagte Zelie entmutigt. »Die Bogenschützen kümmern sich weiter um die Mampfer, und alle anderen gehen gegen die Zyniks im Süden vor.«
    Floyd nahm eine stramme Haltung an.
    »Ich kann die Hundekavallerie anführen«, bot er an. »Wir schlagen zu, wenn sie nicht damit rechnen, hart und schnell.«
    »Und in der Zwischenzeit machen sich die Bodentruppen bereit«, nickte Zelie. »Kurz vor Sonnenaufgang greifen wir an, um den Überraschungseffekt auf unserer Seite zu haben.«
    Ross wartete, bis er und Zelie allein waren, und fasste sie tröstend am Arm.
    »Ich weiß, wie schwer diese Entscheidung ist«, sagte er.
    »Morgen schicke ich Freunde in den Tod.«
    Sie hatte Tränen in den Augen.
    »In der Hoffnung, dafür viele andere zu retten.«

    Unter Floyds Führung verließ die Hundekavallerie geräuschlos die Burg.
    Sie pirschte sich so nah wie möglich an das Feldlager der Zyniks heran und stürzte sich dann jäh auf das schlafende Heer. Nachdem die Pan-Reiter die Wachposten mit hölzernen Piken erstochen hatten, griffen sie nach den Öllaternen und schleuderten sie auf die Zelte, um sie in Brand zu setzen. Innerhalb von zehn Minuten

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