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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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gesehen hatte, krabbelte stetig in ihre Richtung.
    Millionen von Käfern, fein säuberlich in zwei Bahnen getrennt: eine rote und eine blaue.
    »Die Operation ›Neue Route‹«, sagte Zelie hinter ihr. »Sie haben es geschafft!«
    Das Skaraheer kam ihnen zu Hilfe.

55. Sieg und Niederlage
    A ls Matt aus dem Bergfried trat, glaubte er zu träumen: Der Himmel leuchtete in den buntesten Farben, und das Licht zuckte hin und her wie Laserstrahlen, in deren gleißender Helligkeit der Regen zu verschwinden schien.
    Er hatte über zwölf Stunden geschlafen – oder vielmehr in einer Art Meditation verbracht.
    Damit hatte er etwas Bestimmtes bezweckt. Und ihm war, als hätte er sein Ziel erreicht.
    Er staunte nicht schlecht, als er auf den Wehrgang stieg und das endlose Band des Skaraheers erblickte, das den Pass von der Festung bis zum Horizont ausfüllte. Die Käfer versuchten gerade, an den Felswänden entlangzukrabbeln, um sich einen Weg an der Festung vorbei zu bahnen.
    Und sie verströmten eine kolossale Energie.
    Sämtliche Pans verspürten ein Kribbeln an den Fingerspitzen und im Nacken, das nach und nach ihren ganzen Körper erfasste.
    Die Feuerwerfer, die soeben noch gegen die Bewusstlosigkeit angekämpft hatten, schickten nun Blitz um Blitz in den nachtschwarzen Himmel.
    Schon wenige Käfer in Schläuchen hatten genügt, um ihre Alteration zu verstärken, doch in Gegenwart eines derart gewaltigen Energiestroms wuchsen ihre Kräfte schier ins Unendliche.
    Die Mampfer explodierten, sie verglühten geradezu in der Luft, und wer die Blitze überlebte, fiel dem unmittelbar folgenden Pfeilhagel zum Opfer.
    Es war, als schlüge ein Komet auf der Erde ein.
    Die Nachricht von dem wundersamen Erscheinen des Skaraheers brachte die Pans in der Festung auf die Beine, und immer mehr drängten auf den Wehrgang hinauf, um das Spektakel mit eigenen Augen zu sehen. Die meisten waren so begierig, die magische Energie des Flusses am eigenen Leib zu erleben, dass sie mit ihren Alterationen um die Wette eiferten.
    Die Mampfer wussten gar nicht mehr, wie ihnen geschah, als plötzlich Feuer, Eis, Wind und Wasser gleichzeitig über sie niedergingen.
    Ihre Panik griff auf die Pferde der Anführer über, die sich aufbäumten und die Zyniks abwarfen, während von hinten zweitausend Pans mit Hacken, Schaufeln und Spießen auf sie losstürmten.
    Trotz der Übermacht der Kinder und Jugendlichen schlugen die Zyniks erbittert um sich und töteten zahlreiche Pans.
    Denn an der Operation »Neue Route«, die das Skaraheer von der Autobahn im Norden Edens zum Pass der Wölfe umgelenkt hatte, waren viele Kinder unter zwölf Jahren beteiligt. Sie hatten nicht untätig in Eden zurückbleiben wollen, während die Älteren in den Krieg zogen, und so waren sie unversehens zu Spezialisten für Käfer-Routen aufgestiegen.
    Doch im Zweikampf mit schwerbewaffneten Erwachsenen hatten sie keine Chance. Obwohl sie den Zyniks zahlenmäßig überlegen waren und die Blitze ihrer Kameraden von der Festungsmauer ein größeres Massaker verhinderten, starben rund zweihundert von ihnen auf dem Schlachtfeld, und noch einmal so viele trugen schwere Verletzungen davon.
    In der Festung wurden sie als Helden gefeiert, aber noch war nichts gewonnen: Im Süden warteten die übrigen Armeen der Königin auf das Signal zum Angriff.
    Wie Zelie befohlen hatte, rückten kurz vor Sonnenaufgang viertausend Pan-Krieger aus, um die Zyniks mitten in ihren Vorbereitungen zu überrumpeln.
    Tatsächlich bröckelte die Front der Erwachsenen rasch, da sie nicht mit einer Offensive gerechnet hatten – bis die Riesenbären erschienen, die vor mächtige Käfige gespannt waren.
    Den Bären tropfte der Geifer aus dem Maul, als sie mit voller Wucht durch die Reihen der Pans pflügten, und die Wagen offenbarten noch Schrecklicheres: Urplötzlich gaben die Käfige Dutzende Nachtschleicher frei, die sich wild kreischend auf die Kinder stürzten und jeden in Fetzen rissen, den sie in die Finger bekamen.
    Die Pans mussten sich in aller Eile neu organisieren und die Gefahr in ihrer Mitte abwehren, was Malronce dazu nutzte, sämtliche verbliebenen Soldaten der Zweiten Armee in die Schlacht zu schicken.
    Die Feuerwerfer, die soeben die letzten Mampfer vernichtet hatten, wandten sich nun ebenfalls der südlichen Flanke zu und versuchten trotz der großen Entfernung, so viele Erwachsene wie möglich zu treffen.
    Aber es waren einfach zu viele.
    Als die Zyniks den Kreis um die Bodentruppen der Pans immer

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