Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
Vom Netzwerk:
Widerrede, wir kommen mit. Wenn die Sache schiefgeht, muss dich ja jemand zurückbringen.«
    Matt steckte ein Paar Lederhandschuhe ein.
    »Toby, ich werde wohl nicht zurückkommen.«
    »Was? Wie meinst du das?«
    Matt biss sich auf die Lippe.
    »Ich glaube nicht, dass ich das überlebe.«
    »Dieses Gewitter ist der Torvaderon, oder?«
    Matt nickte.
    »Du hast dieses Ungeheuer absichtlich hergeholt?«, empörte sich Tobias.
    »Ja, ich habe ihn gerufen, so eindringlich ich konnte. Ich bin in mein Unterbewusstsein abgetaucht, die Welt, in der er herumschnüffelt, um mich aufzuspüren. Stundenlang habe ich seinen Namen beschworen, bis er mich endlich gehört hat. Ich habe ihm versprochen, mich ihm auszuliefern. Ich habe ihm gesagt, ich hätte verstanden, dass wir vereint werden müssen. Und das hat ihn hergelockt.«
    »Du willst ihn mit Malronce konfrontieren«, begriff Tobias.
    »Ja. Du hast es gestern selbst gesagt: Die Zyniks sind böse, weil sie leer sind! Und dieses Gefühl betäuben sie mit Angst. Ich glaube, bei Malronce ist es genauso.«
    »Aber sie erinnert sich doch an manches, sie hat ihr Gedächtnis nicht ganz verloren!«
    »Sie ist leer, weil sie keine Liebe mehr in sich hat, Toby. Ihr fehlt das Kostbarste, was sie vor dem Sturm hatte: ich – und mein Vater.«
    »Und du wirst euch wieder vereinen.«
    »Um beiden ihren Seelenfrieden zurückzugeben. Um diesem Krieg ein Ende zu machen. Wenn ich den Torvaderon und Malronce zusammenbringe, wird etwas Gutes daraus entstehen, da bin ich ganz sicher. Sie sind böse, weil ihr inneres Gleichgewicht gestört ist! Das werde ich ändern. Die Zyniks gehorchen ihrer Königin blind, das kann funktionieren, Toby!«
    Als ihm klarwurde, was das bedeutete, presste Tobias die Kiefer aufeinander, um nicht laut aufzuschluchzen.
    »Ich komme mit, ganz egal, was du tust«, sagte er. »Ich lasse dich nicht allein.«
    Matt reichte ihm die Hand.
    »Wie die Helden in unseren Rollenspielen.«
    »Nein, wie Freunde.«

    Matt und Tobias gingen zu Ben, der Taker, Lady und Plusch liebevoll gebürstet hatte.
    »Das haben sie sich mehr als verdient«, sagte er und streichelte seinen Husky.
    Im Hof standen die Pans dicht an dicht, umklammerten ihre Waffen und warteten auf den Augenblick, in dem die Torflügel nachgeben und die Zyniks in die Festung strömen würden. Niemand sprach ein Wort.
    Ein Trupp Bogenschützen kam aus dem Bergfried, um seine Kameraden abzulösen, die von der Festungsmauer aus unermüdlich auf den Feind schossen. Ein blondes Mädchen blieb wie angewurzelt vor Matt stehen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich noch mal wiedersehe«, sagte sie.
    »Mia! Du bist hier?«
    »Ja, für den Fernkampf, wie du siehst. Ich humple immer noch, und meine Schulter ist gerade so weit verheilt, dass ich den Bogen einigermaßen halten kann, aber im Zielen bin ich ganz gut.«
    »Pass auf dich auf da oben, die Zyniks schießen scharf zurück.«
    »Ihr wollt weg?«
    Matt sah seine beiden Begleiter an.
    »Ja, wir schleichen uns zu …«
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen.
    »Verrat’s mir nicht. Wenn die Zyniks das Tor aufbrechen und alles vorbei ist, dann stelle ich mir lieber vor, dass du weit weg von hier bist … und alles überlebst.«
    »Sag das nicht, vielleicht könnt ihr sie zurückdrängen!«
    Mia schenkte ihm einen zärtlichen Blick und lächelte traurig.
    »Solche Illusionen macht sich hier keiner mehr. Aber wenigstens haben wir für unsere Ideale und für unsere Freiheit gekämpft. Wir haben gehofft, dass wir vielleicht eine kleine Chance haben, diesen Krieg zu gewinnen. Schade. In einem anderen Leben wäre ich gern mit dir zusammen gewesen.«
    Die anderen Bogenschützen waren schon im Treppenaufgang verschwunden. Mia presste ihren Köcher an sich und sagte zu Tobias:
    »Ich muss gehen. Danke, dass du mich aus der Sklaverei und vor dem Nabelring gerettet hast. Wenn das mein letzter Tag ist, werde ich ihn dank dir in Würde erleben. Alles Gute.«
    Sie küsste Matt und Tobias auf die Wange und humpelte davon.

    Ben lugte durch die Schießscharte neben der Tür, um sich zu vergewissern, dass die Luft rein war, und öffnete den Ausgang. Der Anlegesteg, der auf den zugefrorenen Fluss hinausführte, lag verwaist vor ihnen.
    Tobias ging voran und stampfte mit einem Fuß auf die Eisdecke, um zu testen, wie dick sie war.
    »Okay«, sagte er. »Die hält unser Gewicht locker aus.«
    Als Nächstes stiegen die drei Hunde auf das Eis, gefolgt von Ben und Matt.
    »Wir gehen

Weitere Kostenlose Bücher