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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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geradewegs rüber zum anderen Ufer«, beschloss Matt. »Dort kann man uns nicht sehen.«
    Das Schlachtfeld war so nah, dass sie das Hämmern des Rammbocks und die Schreie der Getroffenen nach jeder neuen Pfeilsalve klar und deutlich hörten.
    Matt begann, vorsichtig über das Eis zu stapfen. Plusch lief neben ihm.
    Auf einmal pfiff etwas dicht an seinem Ohr vorbei, und noch bevor er begriff, was das war, bohrte sich der Pfeil in die Flanke seiner Hündin.
    »Plusch! Nein!«
    Fünf Zyniks hatten sich am Festungsring entlanggetastet, um nach Lücken im Mauerwerk Ausschau zu halten, und nahmen die unerwartete Beute sofort unter Beschuss.
    Die drei Pans warfen sich flach auf das Eis, aber auf dem offenen Gelände hatten sie so gut wie keine Überlebenschancen.
    Da stöhnte einer der Zyniks auf und krachte zu Boden, einen Pfeil im Nacken. Seinem Nebenmann erging es ebenso.
    »Dort oben!«, schrie einer und zeigte auf den Turm über ihren Köpfen. »Dieses Biest!«
    Mia beugte sich weit über die Brüstung. Ihre Haare flatterten im Wind, als sie den dritten Zynik anvisierte. Auch dieser Pfeil traf ins Schwarze, doch im nächsten Moment erwischte sie eines der Geschosse, mit dem die Zyniks den Angriff erwidert hatten, mitten in die Brust. Sie ließ ihren Bogen fallen und fasste sich ans Herz.
    »Mia!«, schrie Matt.
    Tobias nutzte das Durcheinander, um blitzschnell zwei Pfeile aus seinem Köcher zu ziehen und die letzten beiden Zyniks niederzustrecken.
    Mia klammerte sich an die Brüstung.
    Sie versuchte, Matts und Tobias’ Blick aufzufangen, und trotz der Entfernung glaubten die beiden ein Lächeln auf ihrem Gesicht zu erkennen, bevor sie vornüberkippte.
    Ihr Körper prallte mit einem schauerlichen Knacken auf, die weiße Decke knirschte, und mehrere Risse taten sich auf. Dann brach das Eis, und Mia verschwand im schwarzen Wasser.
    Matt machte einen Schritt auf sie zu, erkannte aber, dass er nichts mehr tun konnte, und fuhr zu Plusch herum, die sich den Pfeil mit den Zähnen herauszureißen versuchte.
    »Nicht doch, so machst du es nur schlimmer. Lass mich mal ran.«
    Unter seinen Füßen ächzte und blubberte es, und nahe der Festungsmauer zersprang das Eis bereits in viele kleine Stücke.
    »Wir müssen weiter!«, schrie Ben.
    Matt inspizierte Pluschs Wunde, die stark blutete. Er konnte die Hündin jetzt nicht mehr zur Festung zurückschicken, aber ihr Zustand war besorgniserregend. Er brach den Pfeil dicht an der Spitze ab.
    Plusch rappelte sich mühsam auf und trottete ans andere Ufer, während das Eis ringsum zerbrach.
    Matt hatte gerade einen tiefhängenden Ast gepackt, um sich an Land zu ziehen, als die Scholle unter ihm barst.
    Bevor sie sich einen Weg durch das Dickicht des Waldes bahnten, warfen sie einen letzten Blick zurück zur Festung.
    Matt stiegen Tränen in die Augen.
    Mia hatte ihr Leben für sie gegeben.
    Und Tausende weitere Pans würden es ihr gleichtun, um die Zyniks daran zu hindern, die Festung zu stürmen.
    Doch die Truppen des Feindes standen bis zum Horizont.
    In diesem Moment tauchten die Drachen am Himmel auf.

57. Drachen
    S ie stießen im Sturzflug in das Tal hinunter.
    Durch die tiefen Wolken und den strömenden Regen.
    Fünfzehn majestätische Flieger, die Matt im ersten Augenblick für Drachen hielt.
    Dann erkannte er den größten von ihnen.
    Das Mutterschiff.
    Fünfzehn von Heißluftballonen getragene Schiffe rasten dank unzähliger im Wind geblähter Segel in atemberaubender Geschwindigkeit dahin.
    Aus der Luft gingen Pfeile und weiße Blitze auf die Zyniks nieder.
    Die Chloropanphylliker kamen der Pan-Armee zu Hilfe.
    Und nicht nur sie, sondern auch eine ganze Flotte kleinerer Boote, die von Jugendlichen mit Masken aus Knochen gesteuert wurden.
    Matt wagte nicht zu hoffen, dass diese unerwartete Verstärkung das Kräfteverhältnis umkehren würde, aber der Aufruhr kam ihm sehr gelegen: Er musste sich beeilen, um zu Malronce zu kommen.
    Die Gewitterwolke des Torvaderon war ganz nah.
    Da stupste ihn Plusch mit der Schnauze an.
    Trotz ihrer Verletzung wollte sie ihn tragen.
    Er schwang sich auf ihren Rücken, und die drei Pans stoben davon.

    Ambre stand am Bug des Mutterschiffs.
    Sie betrachtete die wie in einem Ameisenhaufen umherwuselnden Krieger vor der Festung.
    Von der Kommandobrücke aus befehligten Orlandia, Faellis und Clemantis ihre Truppen.
    Faellis setzte eine kleine Pfeife an die Lippen, und auf ein Zeichen von ihr betätigten zwei Matrosen einen schweren Hebel.
    Eine

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