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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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enger schlossen, konnten Zelie und Maylis den verzweifelten Kampf ihrer Gefährten nicht länger mit ansehen.
    »Blast zum Rückzug!«, befahl Zelie.
    »Und schickt die Hundekavallerie hinaus, sie soll ihnen Rückendeckung geben!«, fügte Maylis hinzu.
    Die sechshundert Hunde galoppierten auf das Schlachtfeld und griffen die Zyniks von den Außenseiten an. Tobias ritt an der Spitze einer Schar, die einen Zyniktrupp gerade noch rechtzeitig niederschoss, bevor die Männer auf wehrlose Verletzte losgingen.
    Matt ließ sein Schwert durch die Luft pfeifen.
    Köpfe und Arme fielen.
    Seine Weste aus Kevlar bewahrte ihn mehr als einmal davor, von Speerspitzen oder Schwertklingen durchbohrt zu werden.
    Plötzlich tauchte neben ihm ein weiterer Pan-Reiter auf. Er hing schief und krumm auf dem Rücken seines Hundes, doch obwohl er sichtlich Schmerzen litt, hatte er es auf der Krankenstation nicht länger ausgehalten, er wollte mitkämpfen, er wollte töten, um Rache zu üben und seinem Hass freien Lauf zu lassen.
    Horace.
    Mit hocherhobenem Schwert trieb er seinen Hund in die Menge und schlug so erbittert um sich, dass er im Alleingang eine ganze Infanterieeinheit zurückdrängte. Billy, sein Hund, schien von dem gleichen wütenden Furor gepackt, er schnappte nach allem, was sich ihm in den Weg stellte.
    Matt trieb Plusch an die Seite seines Freundes, um ihm beistehen zu können.
    »Bist du verrückt?«, schrie er. »Du darfst dich nicht bewegen!«
    »Ich werde nicht zusehen, wie ihr hier abgeschlachtet werdet!«
    »Du bist verletzt, Horace!«
    »In Eden hast du mir gesagt, dass du mir ansiehst, wie sehr ich die Zyniks hasse, und dass mich dieser Hass im Kampf anspornen würde. Du hattest recht, Matt Carter! Ich kann nicht untätig im Bett liegen bleiben und auf euch warten! Das ist der Moment, den ich herbeigesehnt habe, seit meine Freunde vor meinen Augen niedergemetzelt worden sind. Das werden sie mir büßen, diese Unmenschen!«
    Matt begriff, dass sich Horace nicht zur Vernunft bringen ließ. Entschlossen riss er sein Schwert in die Höhe, um Seite an Seite mit Horace so viele Zyniks wie möglich zu töten, während die Armee der Pans den Rückzug antrat.
    Aber das Tor der Festung war zu schmal, um die Tausende von Fliehenden schnell genug aufzunehmen, und so wurden viele Fußsoldaten und etliche Hunde mit ihren Reitern von den anderen abgeschnitten und gnadenlos aufgerieben.
    Matt ahnte, dass ihre Verteidigungslinie jeden Augenblick fallen konnte und damit die letzten Grüppchen der Pans dem sicheren Tod preisgeben würde. Er trieb seine Mitstreiter zu äußerster Kraftanstrengung an, und trotz ihrer Erschöpfung und der Übermacht des Feindes gelang es ihnen, den Hieben der Zyniks immer wieder auszuweichen und zum Gegenschlag auszuholen.
    Als sich die verbliebenen Infanteristen endlich ins Innere der Festung gerettet hatten, war das Tal übersät mit den Leichen unzähliger Jugendlicher und Hunde. Matt brüllte den Befehl zum Rückzug, und die Hunde hetzten auf das Tor zu, während Matt, Tobias und einige andere ihnen Deckung gaben.
    Wie eine unaufhaltsame Flut strömten die Zyniks in jede Lücke, die die Hundekavallerie hinterließ, und kesselten die Nachhut, darunter Matt und Tobias, von allen Seiten ein. Mit letzter Kraft durchbrachen die Pans die feindlichen Reihen, doch rund fünfzehn Zyniks warfen sich ihnen erneut in den Weg.
    Da sprang Billy mit einem gewaltigen Satz mitten in die Schar der Angreifer, und Horace stürzte sich wild brüllend auf sie.
    Blindwütig teilte er nach allen Seiten Hiebe aus, zerschmetterte Schädel und schlitzte Kehlen auf.
    Die Zyniks wichen vor dem Besessenen zurück, so dass die Nachhut fliehen konnte. Nur Matt wandte sich noch einmal um und sah seinem Freund nach, der in vollem Galopp ins Getümmel ritt. Einen Augenblick lang war er drauf und dran, an Horace’ Seite einen letzten Ausfall zu wagen.
    Doch Horace drehte sich schon nicht mehr um. Es lag nichts Heldenhaftes in diesem Opfer, nur ein unbändiger Zorn, den er im Blutrausch ertränkte.
    Es war seine Entscheidung, nicht Matts.
    Horace hatte sie gerettet, indem er sich den Feinden entgegenwarf, aber er hatte es in dem vollen Bewusstsein getan, nicht mehr zurückzukehren.
    So sagte ihm Matt inmitten des Infernos leise Lebewohl und trieb Plusch dann zur Eile an.
    Über und über mit Blut beschmiert, retteten Matt und Tobias sich als Letzte durch das Tor, bevor die gewaltigen Flügel geschlossen wurden.
    Hastig erklomm Matt die

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