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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Rücken des Hundes, der brav stillhielt.
    »Natürlich müssen wir noch eine Art Gurt basteln, wenn wir wieder durch eine Stadt kommen. Aber das könnte klappen.«
    Tobias hob die Augenbrauen.
    »Aha, von jetzt an begleitet uns also ein Hund. Und noch dazu ein ganz schlauer!«
    Da sie nach der ganzen Aufregung sowieso nicht mehr schlafen konnten, beschlossen sie, ihre Sachen zu packen und sich wieder auf den Weg zu machen. Matt wollte gerade einen Leuchtstab knicken, als Tobias sein Pilzstück aus der Tasche zog. Es leuchtete immer noch hell wie eine kleine Lampe und verströmte ein klares weißes Licht. Tobias hob einen langen Ast auf, der sich als Gehstock eignete, und spießte die Scheibe darauf.
    »Ich gehe voraus«, sagte er.
    Die Begegnung mit dem Hund hatte sie beruhigt. Plusch war zwar nur ein wuscheliger Weggefährte und bei weitem nicht so furchterregend wie das Ungeheuer, das sie hatte angreifen wollen, aber dennoch fühlten sie sich schon sicherer.
    Die ganze Nacht hindurch wich ihnen Plusch nicht von der Seite. Tobias warf immer wieder einen prüfenden Blick in seine Richtung. Er teilte Matts Begeisterung über den Hund nicht; er vermutete eine Falle. Das Ganze kam ihm so unwirklich vor. Was hatte ein solcher Hund in dieser Gegend zu suchen? Und warum folgte er ihnen? Nur weil sie netter waren als die anderen Waldbewohner? Weil er in ihnen die letzten Überlebenden der menschlichen Rasse gefunden hatte und ihn ihr Geruch an seine früheren Besitzer erinnerte? Aber nach ein paar Stunden legte sich sein Misstrauen, und er gewöhnte sich daran, dass der Hund gutmütig neben ihnen hertrottete. Plusch war offenbar genauso froh wie Matt, auf freundlich gesinnte Wesen gestoßen zu sein, darum lief er wohl so bereitwillig mit ihnen mit. Und was seine Intelligenz betraf … Nichts war mehr wie früher, das konnte Tobias nicht leugnen.
    Während sie so dahinmarschierten, hielt Plusch hin und wieder inne und starrte in den finsteren Wald, was die beiden Jungen ganz nervös machte, auch wenn sie unbehelligt blieben. Als sie gegen Mittag eine kleine Pause einlegten und Plusch in einer Löwenzahnwiese pinkelte, stieß Tobias Matt an.
    »Ähm … Ich glaube, Plusch ist ein Weibchen.«
    Matt zuckte mit den Achseln. Ihm war das egal. Hauptsache, der Hund war bei ihnen.
    Sie liefen den ganzen Tag weiter, machten noch einmal zwei Stunden halt, um in Ruhe zu essen, und brachten zu ihrem eigenen Erstaunen genug Kraft auf, um bis zum Einbruch der Dunkelheit durchzuhalten. Es dämmerte schon, als der Wald sich endlich lichtete.
    Bevor sie erschöpft in einen tiefen Schlaf sanken, sahen sie die Käfer.
    Millionen von roten und blauen Käfern.

13. Erste Anzeichen von Gewalt
    A ls sie vom Gipfel der kleinen Anhöhe hinuntersahen, stockte ihnen der Atem.
    Im ersten Augenblick glaubte Matt, zwei nebeneinanderliegende Flüsse zu sehen, der eine rot wie ein Lavastrom, der andere blau wie ein von innen heraus leuchtender Gletscher. Beide flossen mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers dahin.
    Vorsichtig wagte sich das Trio näher an das faszinierende Schauspiel heran.
    Am Fuße des Hügels verlief eine von Lianen bewachsene Autobahn, die nach ein paar Kilometern eine Kurve beschrieb und in der Ferne verschwand. Millionen, vielleicht gar Milliarden von Käfern krabbelten auf der Straße nebeneinander her, alle in die gleiche Richtung und in perfekter Ordnung, ohne aneinanderzustoßen oder auf die Reihe davor aufzulaufen. Eine endlose Prozession kleiner Pilger, deren Füßchen im Takt klapperten wie eine feierliche, hypnotisierende Marschmusik.
    Sie hatten beide Fahrspuren in Beschlag genommen: Links liefen die Käfer, deren Bauch rot leuchtete, rechts die mit blauen Bäuchen.
    Sie krabbelten Richtung Süden.
    Tobias näherte sich der Straße und zeigte auf eine kleine blaue Kolonne, die auf der falschen Seite unterwegs war und sich in die Böschung verirrte. Er setzte seinen Rucksack ab, nahm die Milchflasche heraus und trank sie bis auf den letzten Tropfen leer. Dann fing er ein paar Käfer ein, schob sie in die Flasche und schraubte den Deckel zu.
    »So haben wir mehr Licht!«
    »Lass das, das ist grausam«, sagte Matt empört.
    »Hier herrscht jetzt das Gesetz des Dschungels. Der Stärkere gewinnt und tut, was er will.«
    Matt schüttelte den Kopf. Die Einstellung seines Freundes enttäuschte ihn, früher war er der Natur gegenüber nie so rücksichtslos gewesen. Seit die Welt sich verwandelt hatte, schien auch er sich zu

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