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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht.«
    »Gebhel hat Vorbereitungen getroffen, Sergeant«, versicherte ihm Albron. »Die Rückseite seiner Grabenlinie ist nicht ganz so ungeschützt, wie es den Anschein haben mag.«
    »Ja, auf dem Gebiet ist Gebhel Fachmann«, bestätigte Khalor. »Es wird gar nicht so vieler Hindernisse bedürfen, um Pekhal den Spaß zu verderben. Noch ehe seine Leute fünfzig Fuß weit kommen, wird Gebhels Reserve sich auf sie stürzen.« Khalor hob den Kopf, um über das Tal hinter Gebhels Gräben zu spähen. »Da kommt die Hexe schon wieder!«
    Die Königin der Nacht erschien inmitten der ansunischen Ar mee entlang des fernen Grates. Die Waffe, die sie schwang, schien dieselbe Steinaxt zu sein, mit der sie beinahe Eliar getötet hätte. Sie hielt kurz inne und vergewisserte sich, dass ihre Reiter an Ort und Stelle waren; dann schwang sie ihre primitive Waffe und deutete damit auf Gebhels Gräben. »Zum Sturm!«, rief sie mit schriller Stimme. »Tötet! Tötet! Tötet!«
    Ihre Reiterei stieß ein Kriegsgeheul aus, schwang die Säbel und brandete wie eine tosende Welle den Hang hinunter.
    Da bemerkte Althalus eine plötzliche, flüchtige Dunkelheit am Hang hinter Gebhels Gräben, beinahe so, als hätte sich kurz eine Wolke vor die Sonne geschoben.
    Und dann setzte Pekhal wie aus dem Nichts zum Sturm an. Gefolgt von einer wilden Armee Fußsoldaten, die ein schauerliches Triumphgeheul ausstießen, stürmte er heran. »Schlachtet alle ab!«, brüllte er.
    »Das sind Regwoser«, erklärte Khalor ruhig, ehe er aufstand und mit einer weit ausholenden Handbewegung Gebhels versteckter Reserve den Befehl zum Angriff erteilte.
    Pekhal und seine Fußsoldaten stürmten auf die scheinbar unverteidigte Rückseite des Grabens zu. Im letzten Moment schoss ein wahrer Wald aus zugespitzten Pfählen aus einer dünnen Schicht Erde empor.
    »Dieser Dieb!«, empörte sich Khalor.
    »Wer ist ein Dieb?«, fragte Albron verblüfft.
    »Gebhel. Das ist genau die gleiche List, mit der ich ihn vor ein paar Jahren in Perquaine hereingelegt habe.«
    Von der Wucht des Ansturms wurden die vorderen Reihen von Pekhals Armee auf die Pfähle gespießt. Als der Angriff stockte, erhoben Gebhels Bogenschützen sich im Graben und sandten ihre Pfeile sirrend zu den Angreifern hinüber.
    Die Regwoser Fußsoldaten wichen zurück, und Gebhels Reserve stürmte über die Hügelkuppe hinter ihnen.
    Die von Panik erfüllten Schafe, welche diese Reservearmee wirkungsvoll vor Koman verborgen hatten, machten den Kampf hinter den Gräben noch um einiges schwieriger. Von Gebhels Reserve angetrieben quollen sie wie eine riesige weiße Woge über die Hügelkuppe, rannten blindlings den Hang hinunter und lahmten dieser-art Pekhals Fußsoldaten, als sie rund um die Armee und mitten hindurch liefen.
    »So etwas sieht man nicht oft«, bemerkte Sergeant Khalor. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal gesehen habe, wie eine Schafherde eine Armee angriff.«
    »Das ist der letzte Schrei, Sergeant«, sagte Althalus. »Kampfschafe sind groß im Kommen.« Er verspürte leichte Bitterkeit bei diesen Worten. Die Sache mit der Schafherde war ganz allein seine Idee gewesen, aber er hatte sie Dweia zugeschrieben, um seine arumischen Freunde zum Mitmachen zu bewegen. Der Einfall hatte sich als weitaus wirkungsvoller erwiesen, als er zu hoffen gewagt hatte, doch er würde keine Anerkennung dafür ernten. Das war nicht fair!
    Gebhels Reserve preschte hinter den durchgehenden Schafen den Hang hinunter und stürzte sich auf Pekhals verwirrte Soldaten.
    Den Mund vor Wut weit aufgerissen sah Pekhal, wie die Schafe über seine Männer hinwegtrampelten und Gebhels Leute ihren wolligen Verbündeten folgten, wobei sie jeden Regwoser niedermachten, der ihnen in den Weg geriet.
    Am Ausgang dieses Kampfes gab es keinen Zweifel. Pekhal stieß ein beinahe tierhaftes Heulen der Wut und Enttäuschung aus, drehte sich heftig fluchend um und floh durch Khnoms Tür. Seine Armee überließ er ihrem unvermeidlichen Schicksal.
     

28
     
    »Das ist ein Felsen nach meinem Geschmack!«, rief Sergeant Gebhel beeindruckt, als sie über eine Hügelkuppe kamen und Daiwers Turm im bleichen Mondschein hoch aus dem Weideland ragen sahen. »Wo ist dieser Felssturz, den du erwähnt hast, Khalor?«
    »Auf der anderen Seite. Wir werden wahrscheinlich einen Verteidigungsgürtel um seinen Fuß errichten müssen. Du hast eine Menge Leute und der Felssturz ist nicht sehr breit.«
    »Genau wie es sein soll, Khalor. Ich

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