Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
gegeben haben, wie ich hörte.« Althalus nickte. »Wann, glaubt Ihr, wird er sich wieder wohl genug fühlen, mich zu empfangen? Irgendwann später am Tag?«
    »Ich fürchte nein, Hoheit. Morgen vielleicht.«
    »Er ist schrecklich verstört, Pappi«, meldete Leitha stumm. »Exarch Aleikon erwachte schreiend kurz vor Morgengrauen und er schreit immer noch. Die Braunkutten befürchten, dass er vom Wahnsinn befallen ist.«
    Althalus setzte sich mit Dweia in geheime Verbindung. »Was hast du da wieder ausgeheckt, Em?«
    »Ich habe mich nur deiner Idee bedient, Schatz«, schnurrte sie. »Sie war zu gut, sie ungenutzt zu lassen. Wie in aller Welt bist du bloß auf Albträume gekommen?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich brauchte etwas Ungewöhnliches, um mir Aleikons Aufmerksamkeit zu sichern, Em. Unser erfundener Herzog von Kenthaigne ist ein zu großer Schurke, als dass er sich wegen früherer Vergehen Gewissensbisse machte. Deshalb musste ich mir etwas ziemlich Arges einfallen lassen, warum ich Hilfe suchend nach Maghu geeilt bin. Nach einiger Überlegung kam mir die Idee von Albträumen über Nahgharash.«
    »Interessant.«
    »Nun, soviel ich weiß, werden die Novizen aller drei Orden mit grauenvollen Beschreibungen von Nahgharash voll gestopft. Also sprach auch ich von Feuer und Verdammnis, um mir Aleikons Aufmerksamkeit zu sichern. Tatsächlich war es nur ein nachträglicher Einfall - oder vielleicht göttliche Eingebung.«
    »Nennen wir es, was es ist. Ein Geniestreich, Schatz.«
    »So weit würde ich nicht gehen, Em.«
    »Ich schon. Du hast ihn nur so hingeworfen, aber ich hob ihn auf und rannte damit los. Durch Khnoms Türen hast du flüchtige Blicke auf Nahgharash werfen können, doch das war nur ein von außerhalb gesehenes Bild. Aleikons Albträume dagegen trugen ihn zu dieser Stätte, und Nahgharash ist ein Ort völliger Verzweiflung. Deshalb war Yakhag auch dankbar, dass Bheid ihn getötet hat. Der Tod ist die Befreiung von Nahgharash.«
    »Aleikon wird sich doch von dieser Schreckensreise erholen, oder? Ich brauche ihn noch.«
    »Lassen wir ihn ein Weilchen schmoren, Schatz. Nach einer Woche Albträume wird er sich mit fast allem einverstanden erklären. Wie war's, wenn du die Kinder heimbringst, Althalus? Wir müssen etwas besprechen.«
    Auf den Straßen von Maghu wimmelte es von schwer bewaffneten Soldaten, als Althalus und seine Freunde zu Graf Baskois Haus zurückkehrten. Sämtliche Soldaten wirkten ein wenig furchtsam und blieben in dichten Gruppen beisammen. Althalus hielt einen Straßenhändler an, der einen Karren Erdrüben schob. »Was geht hier vor, Nachbar?«, fragte er ihn.
    Der Händler zuckte die Schultern. »Prinz Marwain zeigt seine Macht, vermute ich. Ich nehme an, Ihr habt von den Bauernunruhen gehört.«
    »Ich bin erst gestern Abend in Maghu angekommen.«
    »Ach? Woher kommt Ihr denn?«
    »Aus Equero. Ich bin geschäftlich hier. Was bringt die Bauern denn so auf? «
    »Das Übliche. Hin und wieder empören sie sich darüber, wie schlecht die Welt sie behandelt. Und jedes Mal schickt Prinz Marwain dann seine Truppen auf die Straßen. Er will jedermann zeigen, dass er das Sagen in der Stadt hat.«
    »Die Bürger der Stadt lassen sich von den Bauerntölpeln in ihre höchst eigenen Angelegenheiten mit hineinziehen?«
    Der Rübenhändler schnaubte verächtlich. »Wir doch nicht! Allerdings gibt es in den Armenvierteln schon ein paar Unzufriedene. Unser edler Prinz will, dass sie die wahre Situation hier verstehen. Solange man sich nicht einmischt, hat man von den Soldaten nichts zu befürchten. Seid Ihr an ein paar Erdrüben interessiert?«
    »Tut mir leid, Nachbar, aber aus irgendeinem Grund bekommen mir Erdrüben nicht. Du kannst dir nicht vorstellen, was sie mit meinem Magen anstellen.«
    »Ah«, sagte der Händler. »Mir geht es mit Zwiebeln so.«
    »Schön zu wissen, dass ich nicht der einzige mit einem empfindlichen Magen bin. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Nachbar. «
    »Ich habe von diesem Prinz Marwain gehört, Althalus«, sagte Andine, als sie die Straße zu Graf Baskois Haus überquerten. »Er ist ein gewissenloser Tyrann, der eine sehr hohen Meinung von seiner eigenen Bedeutung hat.«
    »Dann werden wir ihn vielleicht von diesem Irrtum befreien müssen«, warf Sergeant Khalor düster ein.
    »Wir haben eine gewisse Zeitspanne«, erklärte Dweia, als alle im Turmgemach beisammensaßen. »Argan geht sorgfältig vor und festigt seine Kontrolle über eine Stadt, ehe er sich die

Weitere Kostenlose Bücher