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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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erleben zu müssen, die Stadt ist sowieso menschenleer, vor allem im Vergleich zu früher. Ich bin einer der neuen Stadträte von Riem, wir versuchen zurzeit, alles so gut es geht zusammenzuhalten. Ich wollte mir ein Bild von der Lage machen, deshalb habe ich heute die Patrouille begleitet. Wie viele Ork hast du denn getroffen?“
Ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass er mir eine Frage gestellt hatte. Ich versuchte noch, die von ihm erhaltenen Informationen zu verdauen, diese Geschichte kam mir wie der Scherz eines verrückten Gottes vor, so unglaublich und verrückt war das alles. Aber es erklärte durchaus vieles und beantwortete noch mehr meiner Fragen. Ich brauchte auch nur in den Spiegel zu schauen, da starrte mir der Beweis für seine Geschichte entgegen..
„Die Ork halten sich größtenteils wirklich im Osten auf, östlich der Inn habe ich die meisten getroffen, ich habe schon seit einiger Zeit keine mehr gesehen.“
Er stoppte den Trupp mit einer Handbewegung und holte aus seinen Satteltaschen eine Karte heraus, die er auf dem Boden ausbreitete. Ich kniete mich davor, die Karte zeigte den größten Teil von Süddeutschland. Ich zeigte ihm meine zurückgelegte Strecke, jedenfalls da, wo ich sie vermutete, und auch, wo ich Ork gesehen hatte und wo nicht mehr. Auf der Karte sah die Strecke, die ich zurückgelegt hatte, gar nicht mehr so toll aus. Es waren Luftlinie gerade mal 100km. Natürlich hatte ich durch die vielen Umwege wegen der Ork, meiner Unkenntnis der Gegend und wegen meines Schwerttrainings sehr viel Zeit verloren, aber es war offensichtlich, wie langsam ich vorangekommen war.
Es war doch ein anderes Reisen, wenn man sich auch noch um Ernährung und Sicherheit kümmern muss.
Hans blickte grimmig auf die Karte. „So nahe sind sie also im Norden schon wieder, wir müssen dort die Höfe besser schützen. Wir müssen so schnell wie möglich zurück zur Stadt und die Wachen der Höfe verstärken.“ Er packte die Karte zusammen und wir marschierten in Richtung Stadt.
„Du hast da eine ganz schöne Strecke zurückgelegt, und das ganz alleine durch ein Land, das von diesen wilden Tieren beherrscht wird, wie hast du das nur geschafft?“, fragte er mich schließlich, „Ich kenne nicht viele, die das überlebt hätten. Die meisten Menschen starben einfach, wir haben sonst kaum jemanden aus dem Osten hier, Überlebende kommen seit Monaten immer nur von Westen.“
Ich schwieg, von Erinnerungen überwältigt. Man konnte nicht behaupten, dass ich sonderlich erfolgreich gewesen war. Dass ich noch lebte, verdanke ich dem Zufall und sehr, sehr viel Glück, und ich wusste es. Er bestand nicht auf eine Antwort, was ich ihm hoch anrechnete, und wir gingen schweigend weiter. Mir fiel auf, dass das Tempo der Truppe ziemlich langsam war, jedenfalls verglichen mit dem Marschtempo, das ich veranschlagt hatte. Es fiel mir schwer, meinen Schritt anzupassen. Ich war vielleicht Zickzack und orientierungslos gelaufen, aber ich war wenigstens nicht langsam gelaufen.

Bald erreichten wir trotz des geringen Tempos München, genauer den Stadtteil Riem. Endlich war ich bei Menschen angekommen, nach meiner wochenlangen Reise, die ich ganz alleine und ziellos bestreiten musste. Hohe Palisaden waren rund um das Stadtviertel aufgebaut worden, sicher zum Schutz gegen die Ork, teilweise war der Schutzwall sogar aus Steinen und alten Häuserresten fest und massiv gemauert. Wir passierten ein Holztor, von grimmig aussehenden Soldaten bewacht, alle mit Gewehren, Lanzen, Schwertern und Äxten ausgerüstet. Anscheinend wurden auch hier noch Probleme durch die Ork erwartet und man hatte sich entsprechend abgesichert. Hans verabschiedete sich freundlich.
„Ich muss schnellstmöglich zum Rat, Georg hier wird dich zu uns bringen. Ich werde dich erst mal bei mir einquartieren, falls dir das recht ist. Wenn ich vom Rat zurückkehre, sehen wir weiter.“
Georg war einer der Soldaten aus dem Trupp. Er war noch sehr jung, vielleicht so um die zwanzig, und er hatte ein freundliches und nettes Gesicht. Ich beschloss, ihn fürs Erste zu mögen.
„Hi Georg, vielen Dank, nett dich kennenzulernen, ich heiße Althea.“
„Hallo Althea, die Freude liegt ganz meinerseits.“ Ich lächelte ihn an.
„Komm, ich führe dich ein wenig im Ort herum, bevor wir zum Haus des Kommandanten gehen.“
Ich blickte ihn verwirrt an.
„Ich dachte, er ist Ratsmitglied?“
„Ja, ist er auch, er ist aber auch der Kommandant der lokalen Kaserne, er war einmal ein

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