Althea - Das Erwachen
grinste mich breit an, irgendwie fühlte ich mich fast ein wenig durchschaut wegen meiner eher männlichen Getränkewahl. Der Gedanke war aber natürlich Unsinn.
„Bayrische Elfen sind mir die liebsten. Du kriegst ein frisches Weißbier vom Fass.“
Ich schlug ihm begeistert auf den Rücken, das war doch mal ein herzliches Willkommen hier. Wir gingen los, der restliche Rat war bereits vor einer Weile losgelaufen, ich war mit Thomas zurückgeblieben.
Georg war mit den Ratsmitgliedern mitgegangen, lautstark diskutierte er mit einigen, die Möglichkeit, seinem Vater wirklich helfen zu können, hatte seine Laune ganz erheblich gebessert und er blühte auf vor Initiative. Wir erreichten die Kneipe kurz nach ihnen, Thomas bot mir einen netten Platz an der Theke an.
Seine Küche war etwas ganz Besonderes, das bewies er mir sehr bald nach der Ankunft, und sein Bier war das Beste seit langem, das Riemer Kneipenbier konnte da nicht ganz mithalten.
Ich hielt mich mit dem Alkohol zurück, ich wollte mich nicht vor den Fremden hier verplappern. Ich unterhielt mich an diesem Abend noch sehr lange mit Thomas, ich bekam genaue Wegbeschreibungen und auch den Ort meines Begehrens in meiner Karte eingezeichnet. Ich hoffte, dass die Elfen vielleicht sogar noch mehr Unterstützung im Kampf beitragen konnten als die Menschen, jedenfalls, wenn die anderen Elfen so viel Talent im Töten wie ich hatten. Dann wären sie mit Sicherheit wertvolle Verbündete, auf die wir auf keinen Fall verzichten konnten.
Thomas nannte mir sogar den Namen der Stadt der Elfen, sie hieß Larithin. Ich erfuhr auch, dass viele der Einwohner der Feste Unterschleißheim eigentlich Münchner waren. Georg landete im Laufe des Abends irgendwann an unserem Tisch, und er berichtete aufgeregt, dass der Rat ihn gebeten hatte, die Truppen so bald wie möglich zu seinem Vater zu führen.
„Georg, wir werden noch mehr Hilfe brauchen, nicht nur die der Menschen. Ich habe von dem Wirt erfahren, dass es zwei Tage Fußmarsch von hier eine Elfenstadt gibt. Wenn wir die Elfen auch dazu überreden können, uns zu helfen, dann haben wir eine echte Chance.“
Ich sah ihn ernst an, meine nächste Bemerkung fiel mir nicht leicht.
„Ich glaube, wir werden uns trennen müssen. Ich glaube nicht, dass die Truppen hier schon völlig ausreichen werden. Jemand muss aber diese Menschen nach Riem führen, und ich denke, das solltest du tun.“
Er war nicht glücklich darüber.
„Wir haben beide versprochen, meinem Vater Hilfe zu bringen und außerdem aufeinander aufzupassen. Wie soll ich auf dich aufpassen, wenn du alleine zu den Elfen läufst?“
Er sah nachdenklich in sein Glas und seufzte.
„In Ordnung, ich muss hier nur sicherstellen, dass alles seinen Gang geht, dann komme ich mit.“
„Georg, ich werde morgen in aller Frühe aufbrechen, und werde nur deshalb so lange warten, weil ich ein bisschen Schlaf brauche. Wir beide wissen ganz genau, dass du hier gebraucht wirst. Und dass jemand sofort zu den Elfen gehen muss, der eine Chance hat, dort auch etwas zu erreichen. Dein Vater brauche jede Hilfe, die er kriegen kann, und zwar so schnell wie möglich.“
Thomas nickte zustimmend und kam mir überraschend zu Hilfe.
„Stimmt, die Elfen können ganz schön arrogant sein, und die Kleine hier hat sicherlich die besten Chancen, falls sie wirklich ein Elf ist.“
Er sah wieder etwas irritiert zu meinen Augen.
„Und wenn nicht, naja, nahe genug, sollte reichen.“
Georg sah nicht sehr glücklich aus. Ich war es eigentlich auch nicht, ich sollte doch auch auf ihn aufpassen. Ich hatte ihn hergebracht und er war sicher, Hans wäre bestimmt auch dieser Meinung gewesen. Das musste Georg schließlich ebenfalls einsehen, es ging um seine Heimatstadt, also zählte jede Minute.
„Warum komme ich nicht einfach mit?“
„Weil hier wahrscheinlich bald ein Dutzend Anführer von kleineren Truppen herumtanzen, die alle überzeugt werden wollen, und zwar von dir. Falls hier irgendwas schief geht, brauchen wir entweder dich oder mich hier. Also, siehst du es endlich ein, oder muss ich dich erst verprügeln?“
Ich zwinkerte ihm zu, worauf er mich breit angrinste.
„Wahrscheinlich würde dir das sogar das gelingen, du kleine und arrogante Elfenhexe.“
Den Spruch hatte ich mir verdient, ich lächelte zurück. Er blickte in sein Bierglas.
„Okay, ich gebe es zu, wir haben keine andere Chance, und mein Vater geht vor.“
Er schaute mich traurig an.
„Ich werde dich vermissen, Althea, und bitte vergiss
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