Althea - Das Erwachen
Leute, mein Volk, vielleicht würde es auch meine neue Heimat werden.
Ich war voller Hoffnung, endlich meine Bestimmung zu finden, als ich den Berg herunterrannte und dann über die Ebene vor der Stadt in Richtung des großen Tors lief. Ich schritt auf die Wachen zu, die am Tor standen. Es war ein ganz normaler und gewöhnlicher Tag für die Elfen, viele kamen und viele andere verließen die Stadt und gingen irgendwo ihren Geschäften nach.
Es herrschte ein reger Verkehr, sogar vor der Stadt schon. Es sah ganz danach aus, als ob hier eine blühende Kultur entstanden war, die alles in den Schatten stellte, was die Menschen in der gleichen Zeit mit ihren Festungen erreicht hatten. Als ich näherkam, konnte ich den weißen Stein bewundern, aus der die Mauern bestanden. Es sah fast so aus, als wäre die ganze Stadt aus dem Boden gewachsen, wie grob behauener Felsen, ohne Narben oder Fugen.
Ich konnte die Magie nur bewundern, mit der sie eine solche Stadt geschaffen hatten. Die Wachen hielten mich zwar auf und betrachteten mich ein wenig misstrauisch, vor allen Dingen, als sie in meine Augen sahen, aber sie waren dabei sehr freundlich. Mir fiel sofort auf, dass hier niemand gänzlich weiße Haare wie ich hatte, auch ihre Augen sahen für mich enttäuschend menschlich aus.
Meine Hoffnung sank und mein Stimmungshoch verflog. Die Elfen sahen ganz anders aus als ich. Die spitzen Ohren waren identisch zu meinen, auch die Feingliedrigkeit stimmte mit meiner überein. Die Elfen waren ein hochgewachsenes Volk, ich überragte jedoch die meisten von ihnen, auch die Männer. Sie waren ausnahmslos alle wirklich schön, ich sah niemanden, der vernarbt oder verkrüppelt war.
Ihre Haut war völlig weiß, nicht wie meine, ich hatte aufgrund meines Aufenthaltes in der Sonne schon ein bisschen Farbe bekommen, wenn auch nicht viel. Einer der Wachen sprach mich genauso verunsichert an, wie ich mich gerade fühlte.
„Bist du dem Ruf gefolgt?“
Ich blickte ihn verwirrt an.
„Es tut mir leid, ich habe leider keine Ahnung, wovon du redest. Ich bin im Auftrag der Menschen hier, um die Hilfe des Elfenvolkes zu erbitten, im Kampf gegen die dunklen Mächte der Ork.“
Der Ruf, er musste damit wohl die Sehnsucht der Elfen zu diesem Ort meinen, von der mir Thomas berichtet hatte. Ich seufzte wieder, meine Hoffnung sank.
„Ich denke mal, du solltest mit einem Offizier reden, bitte folge mir. Darf ich dich um deinen Namen bitten?“
„Natürlich, ich heiße Althea.“
Er lächelte.
„Die Heilerin, ein schöner Name für eine Elfin. Selbst wenn du keine Elfe bist. Du hast aber viele unsere Rassenmerkmale, aber so etwas wie dich habe ich noch nie gesehen. Was für einer Rasse gehörst du denn an?“
Ich blickte ihn enttäuscht an.
„Ich weiß es nicht, das ist der zweite Grund, warum ich hier bin, ich habe gehofft, etwas mehr über mich selbst herauszufinden.“
Er antwortete zuversichtlich.
„Ich schätze mal, irgendwer hier bei uns kann dir bestimmt weiterhelfen, wenn es der Wunsch der Königin ist. Wir haben sehr mächtige Magier hier, sie sollten etwas über dich herausfinden können.“
„Ihr habt eine Königin?“
Ich muss wohl ziemlich verblüfft ausgesehen haben, er lachte jedenfalls auf.
„Oh ja, bei uns weiß jeder ziemlich genau, wofür er bestimmt ist. Jedenfalls fast jeder, und die Königin hat ebenfalls eine Bestimmung, sie kann eigentlich am wenigsten entscheiden, was sie einmal tun möchte, sie wurde zur Königin geboren. Aber lass dir das am besten von ihr selbst erklären, ich vermute, man wird dich sowieso zu ihr bringen, und zwar ziemlich schnell, die Nachrichten, die du bringst, sind ja recht brisant.“
Er klopfte an eine Tür in einem der Türme und trat gleich danach ein. An einem Tisch saß ein eleganter und Autorität ausstrahlender Elf in einer Uniform, er war in irgendwelche Dokumente vertieft. Er blickte auf und lächelte mich an.
„Ah, eine äußerst willkommene und noch dazu wirklich hübsche Ausrede, dem Papierkrieg zu entkommen. Was kann ich für euch tun, meine Dame?“
Der Wachsoldat sprach für mich.
„Althea kommt als Botschafterin. Allerdings nicht als Elfische, sondern von den Menschen, interessant, nicht? Sie ist, das glaube ich jedenfalls, keine richtige Elfe, wenn sie uns auch ziemlich ähnlich sieht. Sie bittet uns, die Hunde des Krieges zu entfesseln und gegen die Ork zu ziehen.“
Der Offizier bekam sofort eine bitterernste Miene.
„Dann sollten wir sofort zur Königin aufbrechen, anscheinend sind
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