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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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nicht, wiederzukommen.“
Nun war ich doch gekränkt, nahm es ihm aber nicht übel, genau so verhielten sich anscheinend alle anderen Elfen nun mal.
„Wir brauchen dich, außerdem stehst du bei uns im Sold.“
Wir lachten beide dabei laut auf und alles war wieder gut.
„Ich verspreche es dir, ich werde bei den Elfen sobald wie irgend möglich wieder verschwinden und nach Riem zurückkehren. Sobald ich das Gefühl habe, dass sie wirklich kommen, bin ich da wieder weg, dein Vater braucht jeden Mann.“
„Mein Vater braucht vor allen Dingen seinen besten Soldaten, der noch dazu ein Mädchen ist.“
Ich wurde rot.
„Sag so was nicht.“
„Warum nicht, du musst meinem Vater helfen, ich versuche dir nur klar zu machen, wie wichtig du für uns geworden bist. Du hast Soldaten wie Anton beeindruckt, die Truppe motiviert und meinen Vater seit langen wieder mal zum Lachen gebracht.“
Er sah mir tief in die Augen, die Bedeutung seiner Blicke blieb mir jedoch verschlossen, Georg war manchmal ein Rätsel für mich. Wir tranken noch ein letztes Bier, dann zeigte uns Thomas ein Plätzchen zum Übernachten, er hatte ein paar Gastzimmer, die sehr bequem waren. Zum Abschied umarmte ich Georg, er würde mir fehlen. Er war mir wochenlang praktisch nicht von der Seite gewichen und für mich ein guter und treuer Freund geworden. Er hielt mich fest an sich gedrückt, als wollte er mich nie wieder loslassen. Ich zauste ihm durch die Haare und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, dann ging ich in mein Zimmer.
Ich lag noch eine Weile wach und grübelte über den heutigen Tag nach. Thomas hatte mir einen neuen Weg eröffnet, wenn der Weg auch nicht mehr ganz so eindeutig wie vorher war, ich war verunsichert, wer oder was ich nun eigentlich war. Dieses Ziehen, die Sehnsucht der Elfen, von der er berichtete, das hatte ich so nie empfunden. Nur den Drang, herauszufinden, wer ich eigentlich war.
Ich wollte weiter ziehen, aber nicht in eine bestimmte Richtung, und krank wurde ich auch nicht dabei. Nun, die einzige Möglichkeit, Genaueres herauszufinden, war wohl, die Elfen aufzusuchen, und genau das hatte ich vor. Ich würde die Suche nach mir selbst und meiner Rasse eventuell doch noch nicht erfolgreich abschließen können, aber vielleicht bekam ich wenigstens für die Feste weitere Unterstützung.
Schließlich fiel ich in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich früh am Morgen erwachte. Ich packte mein Zeug zusammen und brach auf, nachdem ich mich von Thomas verabschiedet hatte, Georg schlief zum Glück noch, ansonsten wäre mir der Abschied deutlich schwerer gefallen.

Wenn alles gut ging, sollte ich die Elfenstadt eigentlich in höchstens zwei Tagen erreichen, eventuell sogar ein bisschen schneller. Sie lag südwestlich vom Ammersee, in der Nähe des Städtchens Peißenberg. Ich hatte auch mit Georg schon ein ordentliches Tempo gehalten, aber diesmal war ich wirklich schnell unterwegs. Ich lief die Berge in lockerem Trab hinunter, und hinauf marschierte ich hart, solange ich das Tempo irgendwie durchhielt. Nahrung hatte ich genug dabei für die zwei Tage, auch wenn es kalt nicht besonders schmeckte. Die Schwert-Übungen ließ ich weg, solange ich mich kräftig und wach genug fühlte, rannte ich immer weiter, getrieben von der Sorge um meine Freunde in der Feste.
Als ich durch die völlig unbewohnte Ruine von Peißenberg durchgelaufen war und danach noch nordwestlich einen kleineren Berg hinauf, kam endlich auch die lang ersehnte Stadt der Elfen in Sicht; sie lag direkt vor mir in einem Tal. Laut Karte war merkwürdigerweise an der Stelle einmal ein Berg gewesen.
Es war ein überwältigender Anblick, die Stadt sah aus wie aus einem Märchen, inklusive dem Schloss mitten in der Stadt auf einer Anhöhe. Alle Gebäude einschließlich der Wälle waren völlig in Weiß gehalten. Die Dächer leuchteten in einem märchenhaften Rot, und Flaggen wehten hoch darüber in vielen Farben. Dies war keine Baustelle wie alles andere was ich bisher gesehen hatte, dies war fast völlig fertiggestellt. Die unglaublich machtvolle Magie der Elfen hatte diese Stadt geschaffen, auch mit modernster Baukunst und sehr vielen Maschinen hätten wir so etwas nicht in einem halben Jahr hinbekommen. Die Stadt war so groß, dass sie für viele Tausend Einwohner Zuflucht bot, und sie strahlte wie ein leuchtendes Juwel in dem Tal, ihre schiere Schönheit überwältigte mich. Ich war wie berauscht, ich wusste auf einmal, ich war am Ende meiner Suche angelangt, dies waren meine

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