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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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Fußsoldaten zu erkennen, allerdings sah er keine Reiter, dafür waren es wesentlich mehr Kämpfer als in den vorher beobachteten Lagern: Hier stand also unbestritten der Kern der feindlichen Armee. Das vierte Lager, das er in Augenschein nahm, lag im Nordosten der Stadt. Wieder erkannte er Reiter, diesmal Naraanier und Kragier gemischt, während die Fußkämpfer Tepile waren. Hael beschloss, den Nordosten besonders im Auge zu haben, denn dies schien der stärkste Teil des feindlichen Heeres zu sein. Tepile, von Kragiern und Naraaniern auf den Flanken geschützt, stellten eine ungeheure Bedrohung dar, wenn sie mit der ihnen eigenen, immensen Wucht stürmen konnten. Hael war kein allzu großer Taktiker, doch genau so hätte auch er den Teil seiner Armee aufgestellt, der die Hauptlast des Angriffs zu tragen hatte.
    Schließlich blickte er auf das nördlichste Lager des Feindes. Er erblickte nochmals Skelettkrieger und kragische Reiter. Auch dort hatte anscheinend schon die Aufstellung begonnen, und während er sich das Treiben durch sein Fernrohr betrachtete, fühlte er die Unruhe auf sich selbst übergreifen.
    „ Ennos möge uns beistehen!“, flüsterte er halblaut und ließ das Fernrohr sinken.
     
    Es war nicht einmal eine halbe Stunde später, noch weit vor der Mittagszeit, als die Stunde der Entscheidung näher rückte. Vor einigen Minuten hatte Melin, als offenkundig geworden war, dass sich der Feind zur Schlacht rüstete, den Marschbefehl gegeben. Hael konnte von seinem erhöhten Standpunkt aus sehen, dass die Aufstellung der feindlichen Armee nicht mehr lange dauern würde, teilweise standen bereits die ersten Reihen. Dahinter konnte er überall das Belagerungsgerät sehen, das einsatzbereit gemacht wurde, in der Gewissheit, dass noch heute der Kampf um die Stadt selbst beginnen würde. Im günstigsten Fall wusste man auf meridianischer Seite noch gar nicht, dass erst eine offene Feldschlacht bevorstand, doch spätestens, wenn die solischen Truppen die Stadt verließen, würde man das erkennen. Doch zumindest ein General der Gegenseite misstraute der scheinbar verlockend wehrlos daliegenden Stadt, ansonsten hätten sich die Meridianer wohl nicht so diszipliniert aufgestellt.
    Dann verließen die ersten Reiter das Nordtor und begannen, sich außerhalb der Stadt zu formieren. In der Stadt kam Bewegung in die endlosen Reihen, denn gleichzeitig waren auch das Ost- und das Westtor geöffnet worden. Auch die Kolonnen der Fußsoldaten brachen auf und marschierten vor die Stadt, um sich zur Schlacht zu stellen.
    Nur Minuten später hatte sich die Reiterei in drei große, je fünftausend Mann starke Blöcke gegliedert, während aus den Toren nach Osten und Westen nach wie vor Soldaten die Stadt verließen. Auch die Aufstellung der Armee Meridias wurde langsam deutlich. Im Norden standen etwa zehntausend Skelette, zu beiden Seiten flankiert von mehreren tausend kragischen Reitern. Das gleiche Bild bot sich im Nordosten: Etwa zehntausend Tepile wurden von naraanischer und kragischer Reiterei flankiert. Im Osten dagegen standen etwa doppelt so viele Fußsoldaten in zwei Blöcken, einem naraanischen und einem skonischen. Daran schloss sich im Südosten eine mindestens zehntausend Reiter starke Abteilung aus Naraaniern an, daneben noch einmal Skonen und ganz im Süden etwa zehntausend Skelette, flankiert von kragischer Reiterei. Noch verhielt sich dort alles ruhig, da erklang ganz in der Nähe das charakteristische Hornsignal, das der solischen Reiterei den Angriff befahl. Gleich darauf vernahm Hael ein dumpfes Rumpeln und glaubte ein Zittern des Bodens zu spüren, als sich fünfzehntausend Reiter auf den Weg nach Norden machten, während im Osten und Westen die Soldaten noch dabei waren, sich aufzustellen. Es zeigte sich, dass Zelio von Dhomay wohl richtig gelegen hatte, als er direkt aus dem Osten keinen Reiterangriff prophezeite. Nur Ennos konnte wissen, woher Zelio diese Sicherheit genommen hatte, wichtig war letztendlich nur, dass es stimmte. Die fünftausend Soldaten im Westen bildeten eine tief gestaffelte Schlachtreihe, um zu verhindern, dass der Feind die Stadt komplett umfassen konnte. Auch die Maßnahmen des Feindes, das Gebiet vor dem Rand der Wälder unzugänglich zu machen, kam mehr den Verteidigern zu Gute, da sie nun einen schmaleren Streifen Land halten mussten und die Meridianer dort die Bewegungsfreiheit ihrer eigenen Reiterei stark eingeschränkt hatten. Auch hier bewies sich, dass man auf der

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