Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen
eine längere Folge von Wörtern anwenden, indem Sie sich eine Geschichte erzählen, die mehrere Bilder miteinander verbindet. Zum Einüben dieser Erzählmethode sehen Sie sich die nachfolgenden Worte an und machen Sie jeweils einen geistigen Schnappschuss davon. Versuchen Sie dann eine Geschichte zu erfinden, die sie verbindet. Die Reihenfolge der Wörter kann in Abhängigkeit vom Erzählfaden variieren, Sie können sie in jeder beliebigen Reihenfolge aufzählen, die gut funktioniert.
Nonne
Bank
Zigarre
Drachen
Anwalt
Teddybär
Einer unserer Studienteilnehmer dachte sich zum Beispiel folgende Geschichte aus: Eine Nonne sitzt auf einer Bank, raucht eine Zigarre und lässt einen Drachen steigen. Ein Anwalt, der einen Teddybären dabeihat, setzt sich zu ihr und stellt sich und seinen Bären vor.
Ihre Geschichte kann völlig anders sein. Der Schlüssel zum Einprägen der Wörter sind die geistigen Schnappschüsse, die Sie individuell mit Bedeutung aufladen.
Vermutlich ist Ihnen aufgefallen, dass eine solche Geschichte Dialoge, viele Details und auch unsinnige Elemente enthalten kann. Geistige Schnappschüsse verbinden sich auf einprägsamere Weise, wenn wir spielerisch mit ihnen umgehen. Die erste Assoziation, die uns in den Sinn kommt, ist oft jene, an die wir uns später am leichtesten erinnern.
Machen Sie nun die folgenden Übungen, um Ihre Vorstellungskraft zu trainieren:
1. Stellen Sie sich zu jedem der folgenden Wörter ein detailliertes Bild vor (z. B. anstatt eines zweidimensionalen Hundebildes einen weißen, manikürten Pudel, der aus einer Wasserschale trinkt).
Hund
Baum
Fluss
Schreibtisch
2. Um Ihr Vorstellungsvermögen auszubauen, versuchen Sie für jedes der folgenden Wörter ein möglichst ungewöhnliches Bild zu finden. (Denken Sie zum Beispiel bei »Auto« nicht an einen schwarzen Toyota in Ihrer Einfahrt, sondern an einen pinkfarbenen Mercedes mit Flügeln, der hoch am Himmel schwebt.)
Auto
Hammer
Park
Banane
3. Sehen Sie diese alte Fotografie von den Beatles an. Studieren Sie das Bild 30 Sekunden lang; legen Sie dann das Buch beiseite und schreiben Sie möglichst viele Einzelheiten auf.
Wie ist es Ihnen ergangen? Wissen Sie noch, wer von den Beatles die Hände in der Luft hatte? Wessen Arm liegt auf Johns Schulter? Tragen sie Krawatten? Haben Sie auf dem Foto Polizisten bemerkt? Wie viele? Schien es ein warmer oder ein kalter Tag zu sein? Warum? Trug jemand eine Brille?
Mit etwas Übung werden Sie schärfer beobachten; irgendwann wird Ihr Geist automatisch Schnappschüsse und Verbindungen anlegen, so wie ein Computer ein Wort ergänzt oder die Rechtschreibung korrigiert. Vergessen Sie dabei nicht, dass emotional aufgeladene Erinnerungen oft die intensivsten sind und dass unsere ersten Assoziationen die stärksten sein können. Das Lernen unzusammenhängender Wortpaare und Aufzählungen kann uns dabei helfen, unsere Merkfähigkeit zu stärken. Die Methode lässt sich auf alltägliche Aufgaben aller Art übertragen. Nehmen wir an, ich muss einkaufen gehen, habe aber keinen Stift zur Hand, um einen Einkaufszettel zu schreiben. Ich kann mir nun mit Blick, Klick, Verbindungsstück und Gruppieren die benötigten Dinge einprägen. Gruppieren ist eine Strategie, die ähnliche Dinge zu Gruppen oder Kategorien zusammenfasst.
Anstatt sechs oder mehr Dinge, die ich kaufen muss, auswendig zu lernen, fasse ich sie in drei Kategorien zusammen, zum Beispiel danach, wo sie gelagert werden: in der Speisekammer, im Kühlschrank oder im Gefrierschrank. Auf diese Weise muss ich mir nur zwei oder drei kurze Erzählungen oder Wortpaare merken. Ich sehe in der Speisekammer nach, was ich brauchen könnte, und sehe vor meinem geistigen Auge, wie ich aus einer Dose Tomatensuppe Müsli rieseln lasse. Dann öffne ich den Kühlschrank und stelle mir einen Liter Milch, umringt von einem Dutzend Orangen vor. Und zuletzt durchforste ich den Gefrierschrank und lasse ein Bild von einem gefrorenen Hähnchen entstehen, das eine Packung Himbeeren hält.
Nie wieder Namen vergessen
Ich spaziere eine Straße entlang und sehe, dass mir jemand entgegenkommt, den ich kenne. Die Frau kommt näher, und ich kann ihr Gesicht sehen – eine Bekannte aus längst vergangenen Tagen, vermutlich noch vor meiner Hochzeit. War ich damals in Los Angeles? Boston? Eine Arbeitskollegin? Eine alte Flamme? Ich durchforste meine eingerosteten Gehirnzellen nach ihrem Namen … Ich weiß, dass er mir einfallen wird … Ich brauche nur etwas mehr Zeit,
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