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Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen

Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen

Titel: Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Gary Small
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junges Gehirn sehr rasch entwickelt und verändert. Von der Geburt bis zur Adoleszenz findet starkes Wachstum statt, die neuralen Schaltkreise nehmen ständig unterschiedliche Formen und Konfigurationen an, weshalb Dinge wie das Erlernen von Fremdsprachen oder Musikinstrumenten für junge Menschen einfacher sind. Forschungen zeigen jedoch, dass das Gehirn auch noch formbar ist und auf Training reagiert, wenn es bereits älter ist. Nach nur sieben Stunden Training mit einer Internet-Suchmaschine wiesen Personen Mitte 60 eine verstärkte Aktivität im Stirnlappen auf, und zwar in Regionen, die Entscheidungsfindung und Kurzzeitgedächtnis steuern. [116] Andere Experimente zeigten, dass ein geübtes Gehirn weniger Nervenzellen einsetzt und weniger Energie verbraucht und so mit einer neuen Aufgabe effizienter umgeht. [117]
Frage : Werde ich intelligenter, wenn ich mein Gedächtnis trainiere?
    Antwort : Vor Kurzem ergab eine Studie, dass sich nach erfolgreich absolviertem Gedächtnistraining die fluide Intelligenz (logisches und abstraktes Denken) verbesserte. [ h]
    Unser Gehirn reagiert ständig auf eingehende Reize – synaptische Verbindungen und neurale Schaltkreise werden durch äußere und innere Impulse aktiv, und chemische Botenstoffe werden ausgeschüttet. Sie selbst entscheiden darüber, was Sie mit Ihrem Gehirn tun, und Ihre Entscheidung hat Auswirkungen darauf, wie viele neue Informationen Ihr Gehirn aufnehmen und behalten kann und wie gut es das tut.
    Rätsellösen als Vorbeugung von Alzheimer?
    Ich mache morgens gerne das Kreuzworträtsel in der Zeitung. Es entspannt mich, und je öfter ich es mache, desto besser werde ich. Es gibt zwar keine soliden Beweise aus einer Doppelblindstudie, dass meine Rätsel tatsächlich mein zukünftiges Alzheimer-Risiko senken werden, doch es macht mir Spaß, im Alltag mit entlegenen Begriffen aus dem Rätsel um mich zu werfen.
    Neuere Forschungen bestätigen ältere Studien, die einen Zusammenhang zwischen geistiger Anregung und besserer Gehirngesundheit nachweisen. [118] Höhere Bildung ist mit einem geringeren Risiko für eine spätere Alzheimer-Erkrankung assoziiert, und anscheinend verzögert sich der geistige Abbau umso mehr, je mehr Zeit wir für verschiedene anregende geistige Aktivitäten aufwenden. In einer analytischen Untersuchung an mehr als 5600 Personen ab 65 Jahren führten stimulierende Freizeitaktivitäten über einen Zeitraum von vier Jahren zu einem signifikant verzögerten Einsetzen von Demenz und Alzheimer.
    Tierversuche weisen ebenfalls darauf hin, dass mentale Stimulation die Gehirngesundheit verbessert. [119] Kleintiere, die in einer geistig anregenden Umgebung voller Spielzeug und dergleichen aufwachsen, haben signifikant mehr Gehirnzellen im Gedächtniszentrum im Hippocampus als Tiere aus Standardkäfigen. Diese Tierversuche zeigen auch, dass eine anregende Umgebung zum Wachstum neuer Nervenzellen und Vermehrung synaptischer Verbindungen zwischen Nervenzellen führt. Die Tiere schlagen sich auch im Gedächtnistest besser.
    In einer Untersuchung an mehr als 3000 Personen zwischen 32 und 84 Jahren bestätigten Dr. Margie Lachman und ihre Kollegen von der Brandeis University bereits vorliegende Berichte über eine Assoziation zwischen höherer Bildung und geringerem Alzheimer-Risiko. [120] Das Team stellte fest, dass die Teilnehmer in kognitiven Tests zu unterschiedlichen Fähigkeiten, wie geistige Flexibilität, Gedächtnis, komplexes und abstraktes Denken, umso besser abschnitten, je länger ihre Ausbildung war. Unter den Personen mit weniger hoher Bildung schnitten diejenigen gut ab, die mehr Zeit mit kognitiv anregenden Aktivitäten (wie Lesen, Scrabble, Kreuzworträtsel lösen, Besuch von Vorträgen, Schreiben von Briefen etc.) als Menschen mit vergleichbarem Bildungsniveau. Anscheinend gleicht lebenslanges geistiges Training einen niedrigeren Bildungsabschluss aus. Auch wenn Sie also denken, Ihr Bildungsstand reicht dazu nicht aus, kann fortwährende kognitive Anregung Sie in die Lage versetzen, es Ihrem promovierten Freund bei der nächsten Runde Scrabble einmal so richtig zu zeigen.
    Die Vorteile des älteren Gehirns
    Die meisten Menschen wissen, dass ihr Kurzzeitgedächtnis durch das Altern leidet, doch die Vorteile eines älteren Gehirns sind ihnen nicht bewusst. Dank jahrelanger geistiger Aktivität wird unser Stirnlappen besser im Lösen komplexer Probleme und im Überblicken von Gesamtzusammenhängen.
    An der UCLA konnte unser

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