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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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Sehnsucht danach trägt doch jeder in sich.«
    Jax hörte keine Schritte mehr.
    Â»Ich hoffe, dass du dich entschließt, bei uns zu bleiben. Ich hoffe es für Jax, weil er mein Bruder ist, und für alle hier auf dem Berg, weil wir deine Hilfe benötigen. Aber genauso sehr wünsche ich es mir für dich. Das hier ist der Sinn deines Lebens, dafür wurdest du geboren. Wenn du nicht bleibst, wird es sein, als hättest du nie richtig gelebt.«
    Mit diesen Worten verschwand Phoenix.
    Sasha stellte sich neben Jax ans Fenster und schaute auf den Schnee hinaus. »Was er mir da erzählt hat … das klingt fast wie eine alte biblische Geschichte.«
    Jax stellte sich hinter sie, umschlang sie mit den Armen und legte das Kinn auf ihr seidiges Haar. »Warum hast du mich gerufen, Sasha? Nur, damit ich dir das Gemälde zeige?«
    Sie gab ihm nicht sofort eine Antwort. Er lauschte dem Ticken der Uhr auf dem Kaminsims, bis fast eine Minute verstrichen war.
    Â»Nein«, sagte sie leise.
    Â»Warum hast du mich gerufen?«
    Sie drehte sich in seinen Armen um und blickte ihm in die Augen. »Noch nie in meinem Leben habe ich mich so einsam gefühlt. Als hätte ich niemanden mehr, nicht einmal meine Mutter. Ich konnte nur noch an dich denken und daran, wie sehr ich mich nach dir sehne. Ich war so traurig und hatte solche Angst. Es kam mir vor, als wäre mein ganzes Leben eine einzige Lüge.« Sie schlang die Arme um seine Hüfte und legte den Kopf in den Nacken. »Seit ich dich getroffen habe, fühle ich mich ständig wie im falschen Film. Ich bin nervös und unruhig und, na ja, nicht wirklich ich selbst. Richtig wohl fühle ich mich nur, wenn ich mit dir zusammen bin.«
    Â»Das tut mir leid, Sasha. Sobald ich aus deinem Leben verschwunden bin, hört das wieder auf. Wir sind ziemlich sicher, dass die Versammlung nächste Woche stattfinden wird. Spätestens Weihnachten müsste ich keine Rolle mehr in deinem Leben spielen.«
    Er erwartete eigentlich, dass sie froh darüber war.
    Stattdessen brach sie in Tränen aus.
    Er umarmte sie noch fester, um sie zu beruhigen, kam sich aber gleichzeitig völlig nutzlos vor. Er hatte nicht den leisesten Schimmer, warum sie weinte. Wie sollte er ihr helfen, ihre Traurigkeit zu überwinden, wenn er gar nicht wusste, wo das Problem lag? Er fragte sie danach, aber sie schluchzte nur noch herzzerreißender. Sie war so niedergeschlagen, so verzweifelt, dass ihm selbst fast die Tränen kamen. Er nahm ihren Kopf in beide Hände und zog sie zu sich heran, um ihr einen sanften, tröstenden Kuss zu geben. Fast unmerklich strich er mit seinen Lippen über ihren Mund, schmeckte ihre salzigen Tränen. Während er noch verwundert darüber nachgrübelte, wie es etwas so Weiches überhaupt geben konnte, überkam ihn das gleiche befreiende Gefühl, die gleiche innere Ruhe wie bei ihrem ersten Kuss. Eryx, die Skia, die Hölle auf Erden, die wahnsinnige Eifersucht auf jeden Kerl, der sie anschaute, die Wut auf ihre Angehörigen, ironischerweise sogar seine unerfüllte Lust – alles ließ sich mit einem Mal viel besser ertragen.
    Schaudernd und seufzend ließ sie sich von ihm halten und erwiderte seinen Kuss. Seine Hände glitten auf ihre Schultern, wanderten über ihren schlanken Körper, ihre Taille, ihre Hüfte. Es war nicht das erste Mal, dass er ein Mädchen so berührte. Doch diesmal war es nicht irgendein Mädchen … es war Sasha und er hatte keine Eile.
    Sein sanfter, tröstender Kuss veränderte sich, als er spürte, wie ihre Hände unter sein T-Shirt glitten und seinen Rücken streichelten. Sie drehte den Kopf ein wenig zur Seite und wie von selbst wandte auch er den Kopf in ihre Richtung. Plötzlich schmeckte er nicht mehr nur ihre Tränen. Ihre Zungenspitzen berührten sich und sie gab einen seltsamen, leisen Laut von sich, der tief aus ihrer Kehle kam.
    Sie weinte nicht mehr. Und er dachte nicht mehr nach. Seine Hände waren unter ihrem Pullover und streichelten jeden Quadratzentimeter ihrer warmen, weichen Haut. Sie küssten sich wie zwei zum Tode Verurteilte, denen eine Galgenfrist gewährt worden war. Die Ruhe in seinem Inneren verwandelte sich in ein Glücksgefühl von solch gewaltiger Intensität, dass er sein Blut singen hörte.
    Sie beendete den Kuss, rührte sich jedoch nicht von der Stelle. Blinzelnd schaute sie zu ihm

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