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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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auf. Ihre Augen waren so unglaublich blau und er wusste, dass es nichts Schöneres auf dieser Welt gab.
    Â»Tut mir leid, dass ich so eine Heulsuse bin«, flüsterte sie.
    Â»Ist schon okay.« Er hauchte ihr federleichte Küsse auf die Stirn. »Es ist einfach grässlich, wenn du so traurig bist. Ich möchte, dass du glücklich bist.«
    Â»Ich bin nicht nur meinetwegen traurig, sondern vor allem deinetwegen.«
    Â»Wieso? Hast du ein schlechtes Gewissen, weil du nicht hierbleiben willst? Das brauchst du nicht. Es geht nicht um mich. Wenn du dich nur aus Mitleid entscheidest zu bleiben, funktioniert es nicht. Du musst es wirklich wollen.«
    Â»Ich bin traurig, weil du keine Wahl hattest, weil deine Mutter tot ist und weil die Menschen Angst vor dir haben.«
    Â»Aber ich will dein Mitleid nicht! Dann ist es mir lieber, du findest mich abstoßend.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Meine Traurigkeit ist doch kein Mitleid. Wenn ich um den Menschen trauere, für den ich mich gehalten habe, ist das ja auch kein Selbstmitleid. Manche Dinge machen mich einfach so traurig, dass ich weinen muss.«
    Â»Wie meinst du das? Du trauerst um den Menschen, für den du dich gehalten hast?«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter, drückte ihre Wange an seine Brust und schlang die Arme noch ein wenig fester um seinen Leib. »Ich glaube, dass mich kein gewöhnlicher Mensch in diesem zerfallenen Haus ausgesetzt hat. Ich wurde zusammen mit dem Gemälde dorthin gebracht, weil mich dort jemand finden sollte – eine Frau mit einem großen Herz und ohne Aussicht auf eigene Kinder. Sie sollte für mich sorgen, bis ich alt genug wäre, um zu begreifen, wer ich bin.«
    Â»Aber das ändert doch nichts, Sasha. Katya liebt dich nach wie vor wie ihr eigenes Kind. Wahrscheinlich fehlst du ihr ganz schrecklich. Okay, du hast in den letzten Tagen Dinge erfahren, von denen die meisten Menschen nie auch nur etwas ahnen werden. Aber du bist immer noch derselbe Mensch. Du hast immer noch die Wahl.«
    Sie hob den Kopf und starrte ihn an. »Irgendjemand – vielleicht Gott, vielleicht Luzifer, vielleicht auch ein wild gewordener Engel – hat eine Menge Mühe auf sich genommen, um mich in diese Ruine zu schaffen. Ich glaube, dieser Jemand wollte, dass du und deine Brüder mich eines Tages finden.«
    Â»Na und? Wir müssen uns immer mit den Erwartungen der anderen herumschlagen, aber am Ende trifft jeder seine eigene Entscheidung. Der freie Wille bleibt unangetastet. Sogar ich habe eine gewisse Entscheidungsfreiheit. Ich will dich, Sasha, ich will dich mehr, als du dir vorstellen kannst. Aber selbst wenn du dazu bereit wärst, selbst wenn du bei mir bleiben wolltest, hätte ich immer noch die Möglichkeit, Ja oder Nein zu sagen.«
    Â»Würdest du Nein sagen?«
    Er machte sich von ihr los, trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. »Könnte sein, obwohl es mich umbringen würde.«
    Â»Aber warum? Weil du mich im Grunde genommen gar nicht magst? Ich bin die einzige Anabo, die du je gefunden hast. Da kannst du nicht gerade wählerisch sein.«
    Â»Oh, ich mag dich sehr, Sasha. Ich mag einfach alles an dir, außer vielleicht die Sache mit dem Weinen. Ich glaube, wir könnten bis in alle Ewigkeit zusammen sein und würden uns immer noch wahnsinnig mögen. Nichts wäre mir lieber, als jeden Morgen neben deinem wunderschönen Gesicht aufzuwachen und jeden Abend neben dir einzuschlafen.« Er streckte die Hand aus und strich ihr eine paar Haarsträhnen hinter die Ohren. »Aber wenn du dich in eine Mephisto verwandelst, lernst du auch Wut und Hass kennen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich damit leben könnte. Die Vorstellung, dass du so fühlst wie ich, ist kaum zu ertragen.«
    Verblüfft riss sie die Augen auf. »Muss ich etwa eine Mephisto werden, um unsterblich zu sein?«
    Â»Wenn du nur eine Anabo bist, kannst du dich nicht an unserer Aufgabe beteiligen, Sasha. Als Anabo empfindest du Mitleid mit jedem lebenden Wesen, auch mit den verlorenen Seelen. Doch du kannst niemanden einfangen und in die Hölle auf Erden werfen, wenn du Mitleid für ihn empfindest.«
    Â»Aber ich empfinde gar kein Mitleid. Außer einer Stinkwut empfinde ich überhaupt nichts für Brett und Melanie oder Mr Bruno. Allein bei der Vorstellung, dass sie bald nicht mehr da sind, bin ich

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