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Am Anfang war das Wort

Am Anfang war das Wort

Titel: Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Gerede? Gibt es keine Kopie?« Dann bemerkte er Michael. »Die sind nicht ganz dicht, sag' ich dir. Sie wollen mir das pathologische Gutachten nicht geben. Diese Bürokratie ist unfaßbar – unfaßbar! Ich werde noch verrückt!«
    »Wer will es dir nicht geben?«
    »Die in Eilat. Und auch der Pathologe von Abu-Kabir, mit dem ich gesprochen habe, hat Theater gemacht.« Eli Bachar kochte vor Zorn und stieß einen unflätigen Fluch auf arabisch aus.
    Fünf Polizeibeamte saßen an einem Tisch und nahmen die Anrufe entgegen, ohne dabei ein Wort von der Unterhaltung der beiden zu verpassen.
    »Einen Moment«, sagte Michael, »bevor ihr den Polizeichef anruft, verbindet mich noch einmal mit Abu-Kabir. Wer ist der diensthabende Pathologe dort?«
    Eli Bachar nannte einen Namen, den Michael nicht kannte. »Nein, lassen Sie's«, sagte er. »Mir fällt noch eine andere Möglichkeit ein, komm mit ins Büro.«
    Und dann, wie immer, beruhigte sich Eli Bachar, nachdem Michael den Hörer aufgelegt hatte und sagte: »Ich habe mit Hirsch gesprochen, sie schicken uns den Bericht morgen früh. Aber er ruft gleich noch mal an und teilt uns das Wichtigste mit.«
    Michael rauchte schweigend. Eli Bachar verließ das Büro und kam mit zwei Tassen dampfendem Kaffee zurück, als das Telefon, klingelte. Michael nahm sofort den Hörer ab. Er lauschte, was der Mann am anderen Ende sagte, während er sich rasch einige Sätze notierte und wiederholt »Aha« sagte. Schließlich bedankte er sich bei Hirsch, dem Pathologen, mit dem er schon seit acht Jahren zusammenarbeitete, erkundigte sich, wie es seinem Sohn, dem Soldaten, und seiner Tochter, einer Studentin, gehe, bat ihn, seiner Frau Grüße auszurichten, und legte den Hörer auf.
    »Nun?« fragte Eli Bachar. »Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? Gibt es irgendeinen Hinweis?«
    »Was heißt da Hinweis!« sagte Michael und trank den letzten Schluck Kaffee. Das Bild vom Meer, das in Tiroschs Wohnung hing, kam ihm in den Sinn, und auch die Leiche Duda'is, die er am Strand gesehen hatte. »Ido Duda'i starb an einer Kohlenmonoxydvergiftung. Kohlenmonoxyd ist ein giftiges Gas, das aus dem Auspuff von Autos kommt, zum Beispiel. All diese Selbstmorde in Amerika in einer geschlossenen Garage, wenn der Motor läuft. Genau so.«
    »Aber«, sagte Eli Bachar mit einem großen Fragezeichen im Ausdruck, »was heißt das, vergiftet? Von selbst vergiftet? Oder ist er vergiftet worden?«
    »Das ist kein Gas, das der Körper ausscheidet, wenn du das meinst. Hirsch hat mir erklärt, daß in unserem Körper ...« Michaels Ton wurde geduldig und langsamer, als erkläre er sich das alles auch selbst, »... der Sauerstoff sich mit den roten Blutkörperchen verbindet, die zum Teil aus Hämoglobin bestehen. In unserem Hämoglobin gibt es Eisenatome, und mit denen verbindet sich der Sauerstoff, den wir einatmen. Wenn Kohlenmonoxyd im Blut ist, kann das Hämoglobin in den Lungen den Sauerstoff nicht aufnehmen und weitertransportieren. Dieses Gas, das Kohlenmonoxyd, verbindet sich mit dem Eisen sogar noch besser als mit Sauerstoff, und der Mensch, der es einatmet, stirbt ziemlich schnell, er verliert das Bewußtsein, ohne daß er etwas merkt.« Er hielt einen Moment inne und sah in Elis grüne Augen, die sich vor Konzentration zu schmalen Schlitzen zusammengezogen hatten.
    »Das ist der Grund, warum der Körper Duda'is so aussah, das Gesicht war ganz rosa, und alle Adern in seinem Körper waren geplatzt. Ich habe nicht gewußt, daß er dreißig Meter tief getaucht ist, nicht daß ich was davon verstünde. Seine Lippen waren vollkommen blau, man nennt das ...« Michael griff nach dem Blatt, auf dem er sich Notizen gemacht hatte, »... Zyanose. Man hat bei der Autopsie eine tödliche Dosis Kohlenmonoxyd in Duda'is Körper gefunden. Jetzt verstehe ich auch, was der Notarzt dort am Strand gemeint hat.«
    Eli Bachar starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Aber wie ist das Gas in seinen Körper gekommen?« fragte er.
    »Ich weiß nicht, wie. Vermutlich hat jemand aus der Preßluftflasche Luft herausgelassen und dafür Kohlenmonoxyd hineingefüllt. Nun, man hat die beiden Flaschen ins Institut für Meeresmedizin zur Untersuchung geschickt. Ich habe eigentlich gedacht, du hättest dort angerufen.«
    »Sie sind nicht ans Telefon gegangen«, sagte Eli Bachar. »Vermutlich gehen sie ab und zu nach Hause. Aber eins verstehe ich nicht. Kann jeder Kohlenmonoxyd in eine Preßluftflasche umfüllen? Wie macht man

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