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Am Anfang war das Wort

Am Anfang war das Wort

Titel: Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Restaurant fernhalten.
    Keiner wußte, wer von den drei jungen Männern, die im Restaurant arbeiteten, manchmal Käppchen trugen und manchmal barhäuptig herumliefen, Me'ir war. Auch diesmal begrüßten sie Zila enthusiastisch, hielten sich aber zurück, als sie die hochgewachsene Gestalt Michaels hinter ihr erkannten.
    Auf Balilatis Frage: »Wie gehen die Geschäfte?« antworteten sie: »Wir können nicht klagen, Gott sei Dank.«
    »Und dann noch drei Portionen Pommes frites«, sagte Zila zu dem Mann, der die Bestellung aufnahm. Er lächelte sie freundlich an, als sie erklärte: »Der Chamsin ist vorbei, und mein Appetit ist wieder da.«
    Sie saßen im mittleren Zimmer. Michael schaute hinaus. Durch das große Fenster sah man in den dunklen, verwahrlosten vorderen Hof des Gebäudes. Der Fluch des Raw Scharabi hatte alle Mieter aus dem Haus vertrieben, und in der geisterhaften, dunklen Umgebung war das Restaurant Wir die einzige Lichtquelle. Zum ersten Mal bemerkte Michael den Farn, der sich an der Wand des Restaurants hochzog, und staunte darüber, wie grün er war, trotz des gedämpften Lichts in dem Raum. Er erinnerte sich an die vergeblichen Versuche Niras, in ihrer Studentenwohnung einen Farn zu ziehen, an die vielen anderen Pflanzen, die dahinsiechten, bis sie schließlich gelb und vertrocknet waren.
    Zila folgte seinem Blick und sagte, als habe sie seine Gedanken gelesen: »Der Farn ist aus Plastik, und der andere dort auch.« Sie deutete auf die Wand hinter ihm. Als sie sah, wie sein Blick ihrem Finger folgte, sagte sie lächelnd: »Und hast du das schon gesehen?« Sie deutete auf die dunkelrote Backsteinmauer rechts von ihrem Stuhl, und zog vergnügt an einer Ecke. Darunter war eine nackte graue Wand. »Es ist Tapete, hast du das gewußt?«
    Michael, der zugeben mußte, daß er immer gedacht hätte, die Mauer sei aus Backsteinen, hob verlegen den Kopf und betrachtete die Balken an der Decke, dann sah er sich die Karikatur von Perez und Schamir an, die, als Bauchtänzerinnen verkleidet, an der Wand gegenüber hing, neben großen Stierhörnern. Zila lachte laut und sagte: »Dabei bist du schon eine Million Mal hier gewesen. Und wenn man bedenkt, mit welcher Genauigkeit du Details bei einem Fall wahrnimmst ... Na ja, hier bist du nicht im Dienst, stimmt's?«
    Michael beeilte sich zu protestieren und behauptete, an das Poster mit Perez und Schamir könne er sich erinnern, doch Zila gab nicht nach. »Ich behaupte, daß du kaum etwas wahrnimmst, wenn du nicht im Dienst bist, das ist es, was ich sagen wollte. Hast du das große Bild am Eingang des Restaurants bemerkt?«
    Michael nickte unsicher. Sie legte den Kopf schräg und fragte herausfordernd: »Kannst du es auch beschreiben?« Michael wollte sich umschauen, aber sie hielt ihn zurück, er solle es aus der Erinnerung beschreiben. »Irgendwas mit Beduinen, vielleicht was Biblisches?« meinte er fragend.
    Zila lachte und sagte: »Jetzt dreh dich um und schau es dir an.«
    Michael stand auf und ging in den ersten Raum. Interessiert betrachtete er das riesige, in grellen Farben gemalte Bild. Eine Palme war darauf und ein Zelt, in dem Gestalten saßen, die aussahen wie Hirten, und neben dem Zelt brannte ein Lagerfeuer.
    Michael betrachtete das Bild genau, dann ging er langsam zum Tisch zurück. Als er sich wieder hinsetzte, zählte er gutmütig alle Einzelheiten des Bildes auf und fügte dann hinzu: »Und dort gibt es noch eine Pflanze, die ist nicht aus Plastik.«
    »Das Ding da ist Unkraut«, sagte Zila verächtlich. »Es wächst überall und unter allen Bedingungen.«
    Nun erschien der junge Mann wieder, wischte mit einem feuchten Lappen die braune Resopalplatte des Tisches ab und fragte, ob er Salate bringen solle. Alle nickten. Balilati stürzte sich als erster auf den türkischen Salat und auf den marokkanischen Karottensalat. Zila träufelte nur Zitronensaft auf den feingeschnittenen Gemüsesalat und hielt eine kleine Ansprache über die Kunst, einen richtigen Salat zu machen. »Siehst du, sie würzen den Salat nicht, und sie machen nicht vorher die Zitrone dran, damit er so bleibt, wie er sein soll«, erklärte sie Balilati. Dieser nickte, griff nach dem Fladenbrot und stellte befriedigt fest, daß sie es angewärmt hatten. Dann erklärte Balilati, wie gesund rote Rüben für die Verdauung wären, und kippte den Inhalt der kleinen Schüssel auf seinen Teller.
    Während Balilati sich großzügig mit Salaten und Fladenbrot versorgte, berichtete Eli, bis die

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