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Am Anfang war das Wort

Am Anfang war das Wort

Titel: Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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habe, hatte Duda'i keine Verbindung zu irgendwelchen chemischen Labors, und er hat nichts von Gasen verstanden. Da können die im Dezernat Negev denken, was sie wollen, für uns ist klar, daß es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt.«
    »Aharonowitsch«, sagte Eli Bachar plötzlich.
    »Was ist mit ihm?« fragte Michael.
    »Er wollte Dekan werden, es hat sogar schon eine Sondersitzung der Fakultät stattgefunden. Ich habe mich um sein Alibi gekümmert. Uns hat er schon von Anfang an gesagt, daß er am Freitag um eins zu Hause sein mußte. Die ganze Zeit hat er das wiederholt. Ich habe ihn gefragt, wegen welcher Angelegenheit, warum und so weiter, aber was das betraf, war er zu. Dann hat er gesagt, daß seine Frau krank sei. Also bin ich zu ihm nach Hause gegangen, er wohnt in Kiriat-Juval, in der Rabinowitzstraße, dort gibt es irre Villen, und auch mit den Nachbarn habe ich gesprochen. Er hat eine Frau und zwei große Kinder, der Sohn ist in Ordnung, studiert Medizin oder so. Die Tochter ist geisteskrank und schon seit Jahren in einem Heim. Am Wochenende holen sie sie immer nach Hause. Ich hatte zuerst gedacht, so wie er aussieht, würde es bei ihm zu Hause irgendwie armselig sein, aber ...« Bachar schwieg und sah zu Boden. »Nun, das hat nichts damit zu tun«, sagte er schließlich.
    »Los, weiter«, meinte Balilati.
    »Nein, nur daß er ein schönes Haus hat, mit einem Garten, den seine Frau selbst in Ordnung hält, und sie ist so eine Zarte, man kann nicht sagen, eine Schönheit, sie ist schon über fünfzig, aber so eine Vornehme eben.«
    »Los«, sagte Balilati, »worauf willst du hinaus?«
    Bachar ignorierte seinen Einwurf und wandte sich direkt an Michael. »Irgendwie hatte ich noch keine Zeit, es dir zu sagen, aber das hat mein Bild von ihm geändert. Außerdem ist er nicht dumm.«
    »Kein Mensch hat gesagt, daß er dumm ist, die Frage ist, ob er verdächtig ist«, sagte Arie Levi mißtrauisch.
    »Das kann man nicht wissen. Jedenfalls ist er losgefahren und hat seine Tochter zum Wochenende abgeholt. Das habe ich nachgeprüft. Aber er hat Tirosch wirklich gehaßt. Und wie!«
    »Hätte er davor in Tiroschs Zimmer gegangen sein können oder nicht?« fragte Levi ungeduldig.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. In der Klinik haben sie gesagt, daß er ungefähr um eins da war, daß er immer so gegen ein Uhr kommt. Er hat kein Auto. Er sagt, er sei mit dem Bus gefahren und einmal umgestiegen, weil er gegen Taxis ist. Ich glaube nicht, daß er genug Zeit gehabt hätte.«
    »Hast du ihn vielleicht nach dieser Sache gefragt, die auf dem Zettel stand, den wir auf Tiroschs Schreibtisch gefunden haben?« erkundigte sich Michael und blickte Eli Bachar an.
    Bachar nickte.
    »Und?« fragte Balilati.
    Eli Bachar beachtete ihn nicht. »Er hat gesagt, daß man es nicht mit der Betonung auf der letzten Silbe lesen darf, sondern daß man die vorletzte Silbe betonen muß. Ich habe gefragt, was er meint. Da ...« Eli Bachar wurde rot und streckte die Hand nach seiner Tasse Kaffee aus.
    »Was soll der Blödsinn, was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt: ›Junger Mann, ein wenig Bildung hat noch niemandem geschadet. Gehen Sie und schlagen Sie nach, was Agnon in seinem Buch Schira geändert hat.‹ Na ja, ich kenne es wirklich nicht.«
    Im Zimmer war es ungemütlich still. Arie Levi schlug auf den Tisch. Michael betrachtete die Wand gegenüber.
    »Also was soll das bedeuten?« bellte Arie Levi schließlich in Michaels Richtung. »Vielleicht wissen das die Gebildeten unter uns?«
    Michael murmelte: »Das ist ein Buch, das nach Agnons Tod veröffentlicht wurde. Er hat es nicht vollendet, das letzte Kapitel fehlt, wenn ich mich recht erinnere, jedenfalls.« Er wandte sich an Eli Bachar. »Hast du ihn gefragt, was Tirosch seiner Ansicht nach gemeint hat?«
    »Er hat etwas über Fäulnis und Aussatz gesagt. Ich habe die Hälfte der Zeit noch nicht mal sein Hebräisch verstanden, ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll«, sagte Eli Bachar verlegen.
    »Gibt es dort was über Aussatz? Über Fäulnis? Kennen Sie es?« fragte Arie Levi scharf und schaute Michael mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Ich erinnere mich nicht, aber er hat eine andere Erzählung über Aussatz geschrieben«, erwiderte Michael nachdenklich.
    Arie Levi machte den Mund auf, um etwas zu sagen, sein Gesicht war rot, und aus seinen Augen schossen Blitze. »Das habe ich nicht gefragt«, sagte er drohend, »ich will jetzt keine Vorlesung.«
    »Gut,

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