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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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lerne ich unterwegs ein paar nette Leute kennen. Allmählich habe ich nämlich das Gefühl, ich bin hier zu Hause.“
    Sie und Len sahen ihm nach. „Len, ich bin dir ja so dankbar, dass du gekommen bist. Ich werde mal nach Stuart sehen.“
    „Ich warte hier.“
    Als Ashley ins Zimmer ging, warf sie rasch einen Blick auf ihr Handy, um sicher zu gehen, dass sie keinen Anruf verpasst hatte. Dann stellte sie das Signal auf „Vibrieren“ um, damit die Stille im Krankenzimmer nicht gestört wurde.
    Sie setzte sich an Stuarts Bett und lauschte den Geräuschen der Maschinen. Wie es ihr schon zur Gewohnheit geworden war, erzählte sie ihm, was sie an diesem Tag erlebt hatte, während sie seine Hand festhielt. Sie berichtete ihm von der Spur, die sie und David verfolgten, ohne so recht zu wissen, worum es sich dabei eigentlich handelte.
    Als sie aufschaute, stand Len mit verschränkten Armen an der Tür. Er sah sie an und ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen.
    Ihr war ein wenig unbehaglich zumute. Hatte Len etwas von ihren Worten mitbekommen? Sie hatte nicht laut gesprochen, aber auch nicht geflüstert.
    Len wirkte ärgerlich, doch als sich ihre Blicke trafen, lächelte er und winkte ihr zu. Sie bedeutete ihm mit nach oben gestrecktem Daumen, dass alles in bester Ordnung sei.
    Ashley saß gerne an Stuarts Bett. Deshalb machte sie sich auch keine Gedanken darüber, warum Nathan so lange fortblieb.
    Als er endlich zurückkam, sah sie sofort den Grund dafür: Er war nach Hause gefahren, um zu duschen. Sein Haar war ordentlich gekämmt, und seine Kleidung makellos. Er winkte sie zu sich hinaus und entschuldigte sich bei ihr.
    „Ich hätte es dir sagen sollen, aber Lucy meinte, es würde dir nichts ausmachen.“
    „Wenn nötig, wäre ich auch die ganze Nacht hier geblieben“, beruhigte sie ihn.
    „Nun, jetzt bin ich jedenfalls wieder hier, um dich abzulösen.“ Er küsste sie auf die Stirn. „Vielen Dank, Ashley. Und Ihnen auch herzlichen Dank, junger Mann“, wandte er sich an Len.
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sir“, versicherte Len ihm.
    Nathan ging in Stuarts Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    „Glaubst du wirklich, dass er durchkommt?“ fragte Len mit leiser Stimme.
    „Ich weiß, dass er durchkommt“, erwiderte sie eine Spur zu heftig.
    „Ja, ist ja schon gut.“
    „Entschuldige, es war nicht so gemeint.“
    „Schon vergessen. Übrigens herzlichen Glückwunsch. Ich habe gehört, dass deine Zeichnung erfolgreich war. Da haben wir ja morgen Abend eine Menge zu feiern.“
    „Morgen Abend?“
    „Die Party wegen deiner Beförderung. Hast du das vergessen?“
    „Daran habe ich tatsächlich nicht mehr gedacht. War eigentlich alles in Ordnung mit Karen, als du sie gestern nach Hause gebracht hast?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie den Eindruck, dass sein Blick wachsam wurde. „Was meinst du?“ fragte er, und diesmal klang seine Stimme etwas schärfer.
    „Karen hat sich heute krank gemeldet. Ich habe versucht, sie in der Schule anzurufen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht wollte sie nur einen freien Tag haben. Gestern war sie jedenfalls nicht krank.“ Sein Lächeln erschien ihr ein wenig aufgesetzt.
    „Na, vielleicht hast du Recht. Jetzt muss ich mich aber beeilen“, setzte sie hinzu. „Wie lange bleibst du hier, Len? Hast du morgen Frühschicht?“
    „Ich bleibe nicht zu lange. Eine Kollegin löst mich ab, wenn ihr Mann zur Arbeit gegangen ist. Sie hat donnerstags frei; deshalb kann sie bis morgen früh bleiben.“
    „Nochmals vielen Dank, Len.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Dabei drehte er den Kopf, so dass sich ihre Lippen flüchtig berührten.
    Rasch fuhr sie zurück. Jetzt wirkte ihr Lächeln aufgesetzt. „Bis morgen Abend dann.“
    Auf halbem Weg drehte sie sich noch einmal um und sah, dass er ihr nachschaute. Sie winkte ihm zu und verschwand.
    Als sie vor dem Aufzug stand, fiel ihr siedend heiß ein, dass sie den Klingelton ihres Handys ausgeschaltet und es ohne darüber nachzudenken in ihre Handtasche gesteckt hatte. Kein Wunder, dass sie das Vibrieren nicht gemerkt hatte. Wer weiß, wie viele Anrufe sie verpasst hatte. Es war schon lange nach fünf. David Wharton musste längst aus dem Rathaus zurück sein.
    Ihre Befürchtung traf zu. Seinen Anruf hatte sie verpasst.
    Sie fluchte leise, während sie den Aufzugknopf drückte. Als sie in die leere Kabine stieg, folgte sie den Instruktionen auf dem Display, um ihre

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