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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sitzen und ging hinaus. Jan und Karen waren immer noch nicht da.
    Sie merkte, dass jemand hinter ihr stand. Len. Erneut hatte sie dieses unbehagliche Gefühl, während ein Verdacht in ihr keimte.
    „Du weißt, wo sie ist, Len. Du hast Karen vom Krankenhaus nach Hause gebracht. Du warst in ihrem Haus, und du bist mir gefolgt, als ich zu ihr gefahren bin. Weil du Angst hattest, dass ich etwas finden könnte.“ Nahe daran, die Beherrschung zu verlieren, musste sie sich zusammennehmen, ehe sie fortfuhr: „Du hast alles Mögliche im Haus berührt, als du mit mir dort warst. Es gibt also eine logische Erklärung für deine Fingerabdrücke, wenn sie anfangen sollten, ihr Verschwinden aufzuklären. Also wo zum Teufel ist sie, Len? Was hast du mit meiner Freundin gemacht?!“
    „Wie bitte?“ fragte Len steif.
    Die Besucher, die ins Restaurant wollten, blieben verblüfft stehen und starrten sie und Len an. Er war vor Verlegenheit ganz rot im Gesicht.
    „Len, sag die Wahrheit. Du siehst aus, als hättest du etwas zu verbergen. Wo ist Karen? Was hast du mit ihr gemacht? Wo ist ihre Lei… wo ist sie?“
    Plötzlich veränderte sich sein Blick. Mit einem seltsamen Ausdruck sah er sie an.
    Sie glaubte Schuld in seinen Augen zu erkennen. Zorn und Schuld. Nur gut, dass sie hier in aller Öffentlichkeit sicher vor ihm war.
    „Wenn du ihr etwas angetan hast, dann …“
    Sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Jemand klopfte ihr von hinten auf die Schulter. Sie fuhr herum, und zu ihrem großen Erstaunen stand Karen vor ihr. Sie war genauso rot im Gesicht wie Len.
    „Hallo, Ashley! Hier bin ich.“
    Fast neun Uhr. Bordon war noch immer bewusstlos. Jake rieb sich den Nacken. Ein anderer Wärter betrat das Zimmer. Dr. Matthews hatte gerade die Krankenakte studiert und die Infusion kontrolliert. Bordon atmete noch, und sein Herz schlug nach wie vor.
    Thompson, der Wärter, sprach ihn an. „Detective, vielleicht sollten Sie sich ein Hotelzimmer nehmen. Schlafen Sie ein paar Stunden. Wenn sich sein Zustand ändert, werden wir Sie umgehend benachrichtigen.“
    „Bis ich hier bin, ist es vielleicht schon zu spät.“
    Thompson nickte. „Ich verstehe.“ Er zögerte. „Ein Wärter wird die ganze Nacht hier sein. Falls Sie etwas brauchen …“
    „Vielen Dank.“
    Jake versuchte, es sich in dem Krankenhaussessel bequem zu machen, aber es gelang ihm nicht. So viele Nächte hatte er schon durchwacht. Diese hier schien ihm bei weitem die längste von allen zu sein. Und sehr viel anstrengender. Vergangene Nacht …
    Da war er auf dem Weg hierher gewesen. Und die Nacht davor hatte er in seinem Bett geschlafen. Mit Ashley an seiner Seite. Ihr rotes Haar hatte ihn in der Nase und an der Brust gekitzelt. Es war sehr angenehm gewesen.
    Sie war für ihn wie ein Feuer, das sein Leben erwärmte. Sie bedeutete ihm viel zu viel, und er machte sich viel zu viele Sorgen um sie. Was inzwischen keine Rolle mehr spielte. Denn sie wollte ihn ja nicht mehr sehen.
    Noch einmal zog er ihre Zeichnung hervor. Der Unfall auf dem Highway. Der reglose Körper.
    Die schwarz gekleidete Figur.
    Es ist doch nur eine Zeichnung, sagte er sich. Und dazu noch eine rasch skizzierte. Doch genau darin lag Ashleys Begabung. Ein paar Striche auf weißem Papier, und alles wurde klar ersichtlich. Die Position der Fahrzeuge, die Lage des Körpers. Diese bemitleidenswerte, zusammengekrümmte Figur auf dem Asphalt.
    Und die Gestalt in Schwarz. Nur ein paar hastige Bleistiftstriche. Was er sah, erinnerte ihn auf unheimliche Weise an die Dinge, die er vor einigen Jahren auf dem Grundstück der People for Principle bemerkt hatte.
    Er stand auf, nickte dem Wärter kurz zu und ging hinaus auf den Korridor. Es war schon wieder ziemlich spät, aber Carnegie würde es nichts ausmachen. Er wählte die Nummer des altgedienten Polizisten.
    Als Carnegie sich meldete, fragte Jake: „Immer noch bei der Arbeit?“
    „Das müssen Sie gerade fragen! Man hat mir gesagt, dass Sie den ganzen Tag im Krankenhaus sitzen. Es ist in allen Nachrichtensendungen gekommen. Papa Pierre, der ehemalige Führer der People for Principle, der Veruntreuer von Geldern und Steuerhinterzieher … der Mann, der möglicherweise mit den Morden an drei Frauen zu tun hat und vielleicht die treibende Kraft hinter dem gewaltsamen Tod einer vierten war. Lebt Bordon noch?“
    „Halbwegs.“
    „Sie verschwenden doch nur Ihre Zeit.“
    „Schon möglich.“
    „Ich habe ein paar gute Neuigkeiten für

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