Am Anfang war der Tod
Sie.“
„Wirklich?“
„Die Ärzte sagen, es sieht so aus, als käme der junge Fresia durch.“
„Das ist ja prima. Weiß Ashley Montague es schon?“
„Nathan Fresia hat es ihr bereits gesagt. Ein paar andere wissen es dummerweise auch schon. Wir haben beschlossen, es nicht an die große Glocke zu hängen. Wenn allerdings eine bestimmte Person weiß, dass sich sein Zustand gebessert hat … Na ja, unsere Posten passen auf, und zwar rund um die Uhr. Ich habe übrigens einen Fahndungsbefehl nach diesem so genannten David Wharton an alle Polizeistationen ausgegeben.“
„Ich habe auch etwas für Sie, Carnegie. Es ergibt noch nicht viel Sinn, aber … Ich habe eine Skizze von dem Unfall. Und auf dieser Zeichnung steht eine schwarz gekleidete Figur mit einer Kapuze auf dem Kopf neben dem Highway.“
„Jake“, sagte Carnegie langsam, „so haben sich doch diese verrückten People for Principle verkleidet.“
„Genau. Und ich glaube, dass eines ihrer Mitglieder, das angeblich tot ist, quicklebendig durch Miami läuft. Ein Mann namens John Mast. Angeblich ist er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, aber seine Leiche wurde nie gefunden. Vielleicht ist er Ihr David Wharton.“
„Aber wie passt das alles zusammen? Die Opfer, die mit dieser Sekte in Verbindung standen, waren Frauen, und man hat ihnen die Kehle aufgeschlitzt. Mein Mann ist jedoch von einem Auto über den Haufen gefahren worden.“
„Ich weiß, dass es nicht zusammenpasst. Langsam komme ich allerdings zu der Überzeugung, dass da doch ein Zusammenhang sein könnte. Vielleicht ist Bordon ja noch fähig, mir etwas zu erzählen. Ich warte einfach mal ab. Wenn ich zurückkomme, werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um Mast zu finden, falls er noch lebt und frei herumläuft. Ich weiß nicht, aber … ich werde das Gefühl nicht los, dass Wharton und er ein und dieselbe Person sind.“
„Das sagt Ihnen Ihr Bauch?“ fragte Carnegie.
„Ja. Das sagt mir mein Bauch“, bestätigte Jake.
Damit beendeten sie ihr Gespräch. Jake ging ins Krankenzimmer zurück und setzte sich neben Bordon, der reglos vor sich hindämmerte. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte er geglaubt, dass es ihm ein Gefühl von Gerechtigkeit vermitteln würde, dem Mann beim langsamen Sterben zuzusehen. Damals hätte er es sich nicht träumen lassen, dass er eines Tages um sein Leben beten würde.
Abgesehen von der Tatsache, dass Ashley sich wie eine Närrin vorkam, war ihre Party ein voller Erfolg. Alle Schüler aus ihrer Klasse waren gekommen.
Eigentlich hatte sie weit weg von Len auf der anderen Seite des Tisches sitzen wollen, aber der wich Karen nicht von der Seite, die direkt neben ihr saß. Jan, die die Auseinandersetzung mitbekommen hatte, entschuldigte sich tausend Mal bei Ashley, weil sie nicht sofort bei ihr angerufen hatte, um ihr mitzuteilen, dass mit Karen alles in Ordnung war. Da sie keine Zeit verlieren wollte, nachdem sie ihre Freundin abgeholt hatte, war sie wegen der Rushhour sofort losgefahren.
„Du hast doch gewusst, dass ich heute Abend kommen würde“, meinte Karen und warf Len einen viel sagenden Blick zu, der Ashley schuldbewusst ansah.
„Ja, ich wusste, wo sie war“, gab er zu. „Aber ich hatte versprochen, nichts zu verraten.“
„Wo warst du denn nun?“ wollte Ashley wissen.
„Vor euch kann man aber auch nichts geheim halten“, murrte Karen. „Vielleicht sollte ich es gleich allen hier im Restaurant verkünden.“
„Karen, weißt du, dass ich kleine Flecken aus deiner Dusche gekratzt habe und sie analysieren ließ – es war Blut!“
„Um Himmels willen“, meinte Len. „Jetzt erst wird mir klar, wie knapp ich an einer Nacht im Gefängnis vorbeigeschrammt bin.“
„Nun übertreibe mal nicht“, wehrte Karen ab. „Du hättest einfach nur die Wahrheit sagen müssen.“
„Und was ist die Wahrheit?“ wollte Ashley wissen.
„Eine Fettabsaugung.“
„Was?“ fragte Ashley ungläubig.
„Du weißt doch, dass ich meinen Hintern immer für zu dick gehalten habe. Wenn ich es dir und Jan gesagt hätte, hättet ihr mir einen Vortrag darüber gehalten, wie albern und gefährlich plastische Chirurgie ist und dass meine Schenkel überhaupt nicht zu fett seien.“
„Aber das wird doch ambulant gemacht“, wandte Ashley ein. „Warum bist du gestern Abend nicht nach Hause gekommen?“
„Bin ich doch. Aber erst sehr spät. Ans Telefon bin ich nicht gegangen, weil ich Schmerztabletten genommen habe. Ich bin nun mal
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