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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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getroffen“, erklärte sie mit selbstbewusster Stimme.
    „Hier hinein“, befahl John, ohne den Polizisten aus den Augen zu lassen, als er Ashley in den Raum winkte. „Wenn Sie mir kurz helfen könnten und das Bett dort um die Ecke schieben …“
    Er nickte Mary zu. Sie zog eine Spritze aus der Tasche ihres Kittels und stieß sie dem Polizisten mit einer raschen Bewegung in den Arm.
    Noch ehe Ashley etwas gemerkt hatte, war er bereits zusammengebrochen. „Ich bin zwar keine Ärztin, aber das ist doch gar nicht …“
    Sie drehte sich um und erstarrte, als sie den Polizisten zu ihren Füßen liegen sah. Ehe sie etwas sagen konnte, hatte Mary eine zweite Spritze in der Hand, und einen Moment später lag Ashley neben dem Polizisten auf dem Boden.
    „Gute Arbeit, Mary. Wir habens fast geschafft. Wir müssen die beiden auf eine Bahre legen und ein Laken über ihre Gesichter ziehen.“
    „Warum denn das?“ wollte Mary wissen.
    „Der beste Weg nach draußen ist durch die Leichenhalle“, erklärte er ihr.
    Mary senkte den Kopf. „Dann wollen wir mal.“
    Zuerst war da nur dichter Nebel. Sie erinnerte sich an Dinge, die passiert waren, ehe die Welt in vollkommene Dunkelheit versunken war. Heute war sie erst so spät wach geworden. Viel zu spät. Sie konnte es gar nicht glauben, denn so lange schlief sie doch sonst nie. Nick war auch weggegangen, und Katie hatte alle Hände voll zu tun gehabt. Sie hatte ihr geholfen, bis das Mittagsgeschäft ruhiger geworden war.
    Nick war immer noch nicht zurück. Sie war verstimmt, weil sie ihn nicht anrufen konnte, denn er hasste Handys und weigerte sich standhaft, eines bei sich zu tragen. Sie hatte versucht, Sharon zu erreichen. Vergeblich.
    Dann war sie ins Krankenhaus gefahren und hatte mit Stuarts Eltern gesprochen. Carnegie war gekommen und hatte sie vor David Wharton gewarnt. Auch Jake war unerreichbar, also konnte sie ihm nur eine Nachricht hinterlassen. Ein Polizist hatte Wache gestanden – sie hatte ihn sehr misstrauisch gemustert. Und Stuarts Eltern waren fröhlich und hoffnungsvoll gewesen. Sie hatten alle ins Krankenzimmer gedurft und leise miteinander gesprochen.
    Und dann …
    … waren die medizinisch-technischen Assistenten gekommen, die die Computeruntersuchung machten. Sie waren sehr freundlich gewesen und hatten alle ihre Fragen beantwortet. Ihre Stimmen hatten hinter den Masken undeutlich geklungen. Sie hatten einen Blick in die Krankenakte geworfen und nichts dagegen gehabt, dass der Polizist sie ins Untersuchungszimmer begleitete.
    Davon hatte sie sich einlullen lassen. Sie hätte David Wharton erkennen müssen – vor allem nach Carnegies Warnung. Sie hatte ihn auch erkannt – aber da war es bereits zu spät gewesen. Sie war so dumm gewesen.
    Plötzlich merkte sie, dass sie wach war. Bei Bewusstsein. Zuerst traute sie sich nicht, die Augen zu öffnen. Ganz langsam gingen ihre Lider nach oben.
    „Ashley?“
    Wie aus weiter Ferne hörte sie ihren Namen. Und diese Stimme …
    Jetzt öffnete sie die Augen ganz und drehte sich zur Seite. Zuerst glaubte sie, noch immer zu träumen. Sie öffnete den Mund.
    „Stuart?“ fragte sie ungläubig.
    „Ja. Ich bins.“
    Er war noch etwa fünf Meilen vom Krankenhaus entfernt, als ihn Carnegies Anruf erreichte. Verblüfft hörte er, dass Stuart Fresia entführt worden war. Ungeduldig bellte er seine Fragen ins Handy, als sei Carnegie sein Untergebener. Dafür würde er sich entschuldigen müssen. Später. Jetzt wollte er nur wissen, was sein Kollege zu berichten hatte.
    Der wachhabende Polizist war in einem ehemaligen Behandlungszimmer entdeckt worden. Das Betäubungsmittel wirkte immer noch. Von Ashley oder Stuart hatten sie noch keine Spur entdeckt. Natürlich wimmelte es im Krankenhaus von Polizisten, die das Gebäude auf den Kopf stellten, aber bislang war ihre Suche ergebnislos verlaufen.
    „Wenn sie hier ist … wenn die beiden noch hier sind, werden wir sie finden“, versicherte Carnegie ihm.
    „Sie sind nicht dort“, erwiderte Jake tonlos. „Suchen Sie trotzdem weiter. Halten Sie mich auf dem Laufenden.“
    „Jake, nach Mr. Fresias Beschreibung zu urteilen, handelt es sich bei den Entführern um einen älteren Mann und eine Frau zwischen fünfunddreißig und vierzig. Die Krankenschwestern konnten das bestätigen. Also war es nicht John Mast.“
    Jake bezweifelte das, aber er widersprach ihm nicht. In seinem Kopf wirbelten zu viele Gedanken durcheinander, die er erst sortieren musste.
    „Sind Sie immer

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