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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Nächstes wählte er Carnegies Nummer und erzählte ihm von seiner Vermutung, dass David Wharton und John Mast, ein ehemaliges Sektenmitglied und angeblich tot, ein und dieselbe Person seien. „Ashley hat vor kurzem mit ihm gesprochen. Bitte fahren Sie ins Krankenhaus und sagen Sie ihr, dass sie auf sich Acht geben soll. Wir müssen ihn so schnell wie möglich finden.“
    Dreißig Meilen später rief Carnegie ihn zurück. „Jake, ich bin im Krankenhaus. Hier tut sich einiges. Die Ärzte sind davon überzeugt, dass Stuart Fresia demnächst aus dem Koma erwachen wird. Sie reden von verstärkten Hirnaktivitäten und Dingen, die ich nicht verstehe. Jedenfalls machen sie gerade eine Kernspintomographie – oder wie das heißt – von seinem Kopf. Sie glauben, dass er heute Abend wieder reden kann.“
    „Was ist mit Ashley Montague?“
    „Sie war vor ein paar Minuten hier. Während der Untersuchung wollte sie bei seinen Eltern bleiben.“
    „Haben Sie ihr gesagt, was ich Ihnen erzählt habe?“
    „Ja. Sie hat mir versprochen, so lange hier zu warten, bis Sie kommen.“
    Jake seufzte erleichtert auf. „Lassen Sie sie nicht aus den Augen. Bleiben Sie unbedingt in ihrer Nähe.“
    Auf der Fahrt dachte er unentwegt über Bordons Worte nach. Er rief sich jeden Satz ins Gedächtnis, wog Fakten und Vermutungen gegeneinander ab. Plötzlich bemerkte er das Blinken auf dem Display seines Handys. Jemand musste versucht haben, ihn zu erreichen, während er mit Carnegie gesprochen hatte. Weil er die Nummer nicht kannte, rief er schnell seine Mailbox ab. „Jake.“ Sie klang sehr distanziert. Nun ja, sie hatten sich ja auch nicht gerade in bestem Einvernehmen getrennt. „Ich habe deine Nachricht von Carnegie erhalten. Dummerweise habe ich mein Handy verloren. Ich hatte eine merkwürdige Unterhaltung mit David Wharton. Ich weiß, dass du ihn für John Mast hältst, und ich weiß auch, dass er mir ziemlich viel Unsinn erzählt haben könnte, aber irgendwie klang er sehr aufrichtig. Sag mir ruhig, dass ich unerfahren und dumm bin, doch er ist davon überzeugt, dass ein Polizist in die Angelegenheit verwickelt ist. Oder sogar mehrere Polizisten. Ich bin momentan im Krankenhaus. Ich … ich muss zugeben, dass ich nicht mehr weiß, wem ich noch vertrauen kann. Wenn du … wenn wir uns aus irgendeinem Grund verpassen, habe ich dir vorsorglich etwas hinterlassen. An einem Ort, der dir sehr vertraut ist. Ansonsten sehen wir uns gleich hier.“
    Fast hätte er die Kontrolle über das Steuer verloren.
    Er hörte Bordons Ausruf „Polizisten!“
    Nein. Das war unmöglich.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Es war Mast, der hinter allem steckte. Und dennoch …
    Er warf einen Blick auf den Tachometer. Bordon war mit Nancy zusammengewesen. Er wusste über den Mord an ihr Bescheid; vielleicht war er sogar Augenzeuge gewesen. Aber er hatte ihn nicht ausgeführt. So wunderschön … Ihre Kollegin …
    Jake achtete nicht auf das Tempolimit. Die Polizisten von Broward freuten sich immer diebisch, wenn sie den Kollegen von Dade einen Strafzettel anhängen konnten. Heute würde er ihnen ein Schnippchen schlagen. Er schaltete die Sirene ein und trat das Gaspedal durch.
    John Mast kannte die Räumlichkeiten des Krankenhauses wie seine eigene Westentasche. Er hatte mit dem Polizisten, der vor der Tür stand, gesprochen, mit den Fresias und sogar mit Ashley Montague, die mit ihnen bangend an Stuarts Bett saß. Er hatte seine Krankenakte, und er hatte den Stationsschwestern die korrekten Unterlagen ausgehändigt. Dr. Ontkeans Unterschrift hatte er täuschend ähnlich nachgeahmt, und er verhielt sich so gelassen und zuvorkommend, dass niemand Verdacht schöpfte, während er seinen Auftrag ausführte. Er war nicht nervös geworden, als ihn der wachhabende Polizist zur Rede stellte, und hatte ihm sogar angeboten, während der Computertomographie dabei zu sein. Die Fresias dagegen hatte er zu einem Besuch in der Cafeteria überreden können.
    Erst als sie neben Stuarts Bett über den Korridor ging, wurde Ashley plötzlich misstrauisch. „Das ist die falsche Richtung. Die Computertomographie befindet sich doch neben der Notaufnahme.“
    „Stimmt das?“ fragte der Polizist, der ihnen folgte.
    John warf Mary einen Blick zu. Das war schließlich „ihre“ Abteilung. Er hoffte, dass sie keinen Fehler beging. Doch jetzt, da sie in die Sache hineingezogen worden war, blieb Mary ganz gelassen. „Bei diesem Patienten haben wir besondere Vorsichtsmaßnahmen

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