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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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noch auf dem Weg hierher?“ wollte Carnegie wissen.
    „Nein.“
    „Sondern?“
    „Ich werde sie suchen.“
    „Jake, Sie halten mich aber auch auf dem Laufenden, hören Sie?“
    Misstrauisch fuhr Ashley zurück und stieß sich den Kopf. Sie lag neben Stuart. Er war kreideweiß und völlig entkräftet. Trotzdem lächelte er sie mühsam an und fragte: „Gehts dir gut?“
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf, ohne den Blick von ihm zu wenden. Sie wollte aufstehen, doch bei dem Versuch wurde ihr schwindlig. David Wharton – oder John Mast – stand am Fuß der Trage, zusammen mit einer Frau, die sie noch nie gesehen hatte. Sie hatte sich ebenfalls als medizinisch-technische Assistentin ausgegeben. Sie war schlank und brünett und hatte große, ausdrucksvolle Augen.
    „Was geht hier vor?“ fragte sie scharf.
    „Sie ist wirklich eine gute Polizistin, nicht wahr?“ fragte Stuart mit schwacher Stimme. „Wir könnten eiskalte Verbrecher sein, und trotzdem lässt sie sich nicht einschüchtern.“
    „Ashley, Sie müssen entschuldigen“, sagte John Mast. Die weißen Augenbrauen und Kontaktlinsen waren verschwunden.
    „Ich bin Mary“, sagte die junge Frau.
    „Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Sie sich einer Entführung schuldig gemacht haben – und Gott weiß was noch für anderer Verbrechen?“ fragte sie. Dann sah sie den Mann an. „Und Sie … Sie Mistkerl sind John Mast. Ich bezweifle, dass es überhaupt einen David Wharton gibt.“
    „Ashley, ich will versuchen, es dir zu erklären“, sagte Stuart. Jedes Wort strengte ihn sichtlich an.
    „Schon dich lieber“, sagte John schnell. „Sie ist noch zu erschöpft, um mich zusammenzuschlagen. Ich werde es ihr erklären.“
    „Sie haben mich belogen“, entgegnete sie.
    „Ja, aber aus gutem Grund“, verteidigte er sich. „Ich musste es. Weil ich Sie kennen lernen musste. Ich bin mit Peter Bordon ins Gefängnis gekommen – wegen betrügerischer Buchhaltung. Mit den wirklich gravierenden Sachen hatte ich nichts zu tun. Peter Bordon hat mir damals eingeschärft, den Mund zu halten. Wenn wir nicht ins Gefängnis gehen, unsere Zeit absitzen und Stillschweigen bis ins Grab bewahren würden, hätten sie uns umgebracht. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber ich habe wirklich keine Ahnung, wer diese Frauen getötet hat. Ich weiß nur, dass eine von ihnen Polizistin war. In jener Nacht, als Nancy Lassiter im Haus war, habe ich sie kurz zusammen mit Peter gesehen. Peter … mochte Frauen. Ich hielt sie für eine seiner zahlreichen Zufallsbekanntschaften. So genau wollte ich gar nicht wissen, was vor sich ging; deshalb bin ich in meinem Zimmer geblieben. Spät in der Nacht hörte ich dann, wie die Haustür aufging … jemand kam herein und stritt sich mit Peter. Er sei ein Idiot. Er habe eine Polizistin aufgegabelt. Und er solle dafür sorgen, dass sie das Haus nicht mehr verließ. Sie hätte nämlich den Kerl, der Peter anschrie, identifizieren können – es war ein Kollege von ihr. Daher weiß ich, dass mindestens ein Cop in die Angelegenheit verwickelt ist.“
    Ashley schüttelte den Kopf. „Sie wollen mir erzählen, dass ein Polizist der Mörder von Nancy Lassiter ist?“
    „Ich fürchte ja“, erwiderte John. „Aber in jener Nacht war noch ein anderer Mann dabei. Ich habe jedoch weder ihn noch den Polizisten zu Gesicht bekommen. Ich … ich habe meine Zimmertür nicht aufgemacht. Ich muss gestehen, dass ich Angst hatte. Doch ich habe eine dritte Stimme gehört. Ich vermute, dass es der Mann war, den Peter immer den ‚Paten‘ der Gemeinschaft genannt hatte. Mir war klar, dass da irgendwelche Dinge vor sich gingen, aber ich wusste nie im Voraus, wann etwas passieren würde. In diesen Nächten wurde ich immer eingeschlossen. Ebenso wie die Mädchen und die anderen … die wurden auch in ihre Zimmer eingesperrt. Worum es auch ging, der Pate hatte etwas damit zu tun. Jedenfalls war die Polizei schon wegen der ermordeten Frauen hinter uns her. Doch Peter und ich haben die Mädchen nicht getötet.“ Er unterbrach sich und holte tief Luft.
    „Peter wusste allerdings, dass sie getötet worden waren. Er kannte auch den Grund. Aber er hielt den Mund. Er wusste, dass die Morde so arrangiert waren, als seien sie Teil eines religiösen Kults mit perversen Ritualen. Das war jedoch nur eine Tarnung. Sie müssen etwas mitbekommen haben, das sie nichts anging, und deshalb mussten sie sterben.“ Er schwieg ein paar Sekunden. „Alle dachten, ich sei bei einem

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