Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
wird vermutlich nichts nützen, aber stellen Sie ihm trotzdem Ihre Fragen.“
    „Peter, ich bins, Jake Dilessio. Sie wollten mich sprechen.“
    Bordons Lippen zuckten. „Jake.“ Er wollte den Kopf drehen, um Jake anzusehen, doch er war zu schwach dazu. „Schmerztabletten … kann nicht denken. Gott … sie sagen, dass Gott einem vergibt.“
    „Peter, Sie müssen mir helfen.“
    „Habe nicht getötet … ich habe nicht getötet … Aber ich wusste Bescheid.“
    „Peter, wer hat die Morde begangen? Helfen Sie mir, ihm das Handwerk zu legen. Ja, Gott vergibt wirklich, Peter. Helfen Sie uns. In Gottes Namen.“
    „Etwas ist in mir … Tabletten, keine Tabletten. Ich konnte keine Tabletten schlucken … Die Schmerzen … Oh Gott, es wird gut sein, diese Schmerzen nicht mehr zu spüren. Gott … ich habe Gott gefunden. Hat Gott auch mich gefunden?“
    „Peter, helfen Sie mir“, drängte Jake.
    Der Mann schluckte schwer. Dann schaffte er es beinahe, den Kopf in Jakes Richtung zu drehen. Überrascht stellte er fest, dass der Mann Tränen in den Augen hatte. „Ihr Partner … Jake … wusste nicht … Nancy … sie ist gekommen … sie war bei mir … nein, nein, nicht getötet, nicht getötet … aber ich wusste …“
    „Peter, ich sehe, dass Sie sich Sorgen machen, und ich spüre Ihre Gewissensbisse. Helfen Sie mir. Ich brauche Namen. Nancy ist also zu Ihnen gekommen. Sie kannten sie nicht, weil sie vorher noch nicht in dem Haus gewesen war. Aber einer, der dort lebte, wusste, wer sie war und was sie tat. Wer war das, Peter? Bitte!“
    Tonlos bewegte Peter die Lippen.
    „Was? Bitte, Peter, sagen Sie’s, um Gottes willen.“
    Die Augen des Sterbenden fielen wieder zu. Jake hätte ihn am liebsten bei den Schultern gepackt und die Namen aus ihm herausgeschüttelt, aber er fürchtete, dass jede Bewegung ihn umbringen könnte, bevor er noch etwas sagen würde.
    „Peter, helfen Sie uns“, wiederholte er mit Nachdruck. „Einen Namen. Ich brauche einen Namen.“
    Erneut bewegte er die Lippen. „So wunderschön.“
    „Was war wunderschön? Wer war wunderschön, Peter?“
    „Kollegin … Sie war wunderschön. Ich habe ihr gesagt, dass es mir Leid getan hat.“
    „Ich weiß, dass es Ihnen Leid tut, Peter. Helfen Sie mir, Nancys Mörder zu fangen … und Ihren.“
    „Polizisten!“ rief der Todgeweihte plötzlich laut.
    „Peter, nennen Sie mir einen Namen. Sonst sterben womöglich noch andere Menschen“, sagte Jake. Vor lauter Verzweiflung war seine Stimme ganz heiser.
    „Jake … Ihr Partner … es tut mir Leid … ich wollte nicht … Gott, vergib mir …“
    „Er fantasiert nur“, meinte Dr. Matthews gleichmütig.
    „Er hat gesagt, dass er mich umbringen lassen würde … Beweise … toter Mann … toter Mann …“
    Bordons Lippen bewegten sich hektisch. Aber kein Laut kam aus seinem Mund. Dann, mit ersterbendem Atem: „Jake …“
    Jake hatte sein Ohr ganz nahe an Bordons zitternde Lippen gelegt. Sekunden später bewegte er sich nicht mehr.
    Kurz darauf trat Dr. Matthews ans Bett und untersuchte den Mann. Dann schloss er ihm die Augen.
    „Er ist …“
    „Zu spät“, sagte Matthews. „Es tut mir Leid, Detective Dilessio. Sie werden nichts mehr aus ihm herausbekommen. Er hat sich der irdischen Gerichtsbarkeit entzogen. Er ist tot.“

22. KAPITEL
    K urz nachdem die Bar geöffnet worden war, rief Katie Nick ans Telefon. Sharon wollte ihn sprechen.
    Er entschuldigte sich bei den Gästen, die er gerade bediente, und nahm den Hörer entgegen.
    „Nick“, sagte Sharon mit gepresster Stimme.
    „Hallo, Liebes, was gibts?“
    „Ich muss dich sofort sehen. Bitte komm.“
    „Sharon, wir haben gerade geöffnet. Es ist Samstagmittag. Ich kann jetzt hier nicht weg.“
    „Bitte.“
    „Was ist denn los? Ist etwas passiert? Kannst du es mir nicht sagen?“
    „Nicht am Telefon.“
    Nick wusste nicht, was er davon halten sollte. Sie hatte sich in den vergangenen Tagen ausgesprochen merkwürdig benommen. So merkwürdig wie noch nie zuvor. Er ließ seinen Blick durch die Bar wandern. Es herrschte schon Hochbetrieb, obwohl sie gerade erst geöffnet hatten. Aber Katie und die anderen waren bereits da, und wenn es ihnen zu viel würde, könnten sie Ashley wecken, die noch im Bett lag.
    „Nick, ich … ich brauche dich wirklich. Ich habe Angst. Ich habe sogar Angst davor, dich zu sehen und mit dir zu reden. Aber ich muss es tun. Ich muss es hinter mich bringen … heute noch. Sofort. Egal, was danach

Weitere Kostenlose Bücher