Am Anfang war der Tod
verzweifelten Suche nach der richtigen Frau, und das war oft so komisch, dass sie einfach lachen musste. Er nahm es ihr nicht übel.
Die beiden Männer, die er im Schlepptau hatte – Kyle Avery und Mario Menendez –, entsprachen voll und ganz der Vorstellung, die man sich gemeinhin von jungen Feuerwehrleuten machte.
„Ashley, du hast wirklich eine Nase für Männer“, meinte Karen. „Bei dem bräuchte ich nicht lange zu überlegen.“
„Bei welchem?“
Karen schwieg eine Minute. „Eigentlich bei allen dreien. Aber besonders bei deinem Freund Len. Ich verstehe nicht, dass du nichts mit ihm hast.“
„Weil da nichts ist.“
„Was ist nicht da? So, wie der aussieht, lässt er bestimmt keine Wünsche offen.“
„Dann probiers doch mal aus“, schlug Ashley vor.
Karen schüttelte den Kopf. „Daraus würde nichts. Der steht ja auf dich.“
„Er ist nur ein Freund, Karen. Wenn du ihn glücklich machst, würdest du auch mich glücklich machen.“
„Hört auf, Mädels, wir sind in ’ner Disko“, unterbrach Jan. „Lasst uns erst mal tanzen, und dann werden wir weitersehen, einverstanden?“
Nachdem sie ein paar Stunden lang mit wechselnden Partnern getanzt hatten, sagte Karen, dass sie müde sei. Sie ging mit Ashley und Jan zur Toilette, während die Männer weitere Drinks bestellten.
„Wie du siehst, Ashley, macht es mir großen Spaß, mit deinem Freund zu flirten. Du scheinst an keinem von den dreien interessiert zu sein“, stellte Karen fest.
Ashley seufzte. „Ich habe eine Menge mit der Akademie zu tun, und nebenbei helfe ich bei Nick aus, so oft ich kann. An einer Affäre bin ich im Moment wirklich nicht interessiert. Außerdem ist es spät. Vielleicht gehe ich schon mal ins Hotel.“
„So spät ist es doch noch gar nicht. Und du brauchst auch mit keinem etwas anzufangen. Amüsier dich doch einfach nur, Ashley. Ich bin Lehrerin. Ich verbringe mein Leben mit kleinen Kindern. Ich bringe ihnen den ganzen Tag Schreiben und Rechnen bei, wasche ihnen die Hände und putze ihre Nasen. Ich hatte schon fast ein Jahr lang keinen richtigen Freund – und diesem Mistkerl, na, ihr wisst schon, trauere ich ganz bestimmt nicht hinterher. Aber ich hätte gerne hin und wieder etwas Gesellschaft. Natürlich auch Sex, klar. Hast du nicht manchmal auch einfach Lust auf Sex?“
„Karen, Sex ist etwas Tolles. Aber vielleicht solltest du den Mann vorher ein bisschen näher kennen lernen.“
„Ich weiß nicht“, meinte Jan, während sie sich die Hände abtrocknete. „Manchmal sind die Typen besser, bevor man sie genauer kennen lernt.“
„Er lebt in Miami. Und ich finde es wirklich besser, so eine Sache langsam angehen zu lassen.“
„Mutter Oberin hat gesprochen“, sagte Karen spöttisch. „Aber die Sache muss ja noch nicht zu Ende sein. Ich habe ihm meine Telefonnummer gegeben. Und wenn er mich zu Hause anrufen sollte … fantastisch. Doch vielleicht verzehrt er sich ja auch wieder nach dir.“
„Karen, wir sind nur Freunde. Das ist alles.“
„Hoffentlich stimmt das. Und hoffentlich meldet er sich bei mir. Er hat einen ordentlichen Job. Er ist verdammt nett. Er trinkt, aber nicht zu viel, und er kann toll tanzen. Deshalb will ich noch nicht ins Hotel zurück. Sei jetzt bloß keine Spielverderberin. Und sei nett zu ihm.“
„Das bin ich immer. Schließlich ist er mein Freund.“
Karen seufzte ungehalten. „Ich meine, sei zu allen nett. Bitte … Jan wird es bestimmt nicht zugeben, aber sie flirtet schon den ganzen Abend mit Kyle. Also kümmere du dich doch ein bisschen um Mario, damit die drei noch bleiben. Bei uns bleiben.“
„Ich habe dir ja gesagt, dass ich nett sein werde.“
„Ashley, du musst verrückt sein. Hast du dir den Hintern von deinem Freund schon mal genauer angesehen?“
„Nein, Karen, ich habe mir seinen Hintern noch nicht genauer angesehen, aber wenn du es sagst, glaube ich dir, dass er toll ist.“
Karen schüttelte den Kopf. „Sie ist wirklich verrückt“, sagte sie zu Jan.
„Ach, ich kann sie gut verstehen“, meinte Jan. „Entweder funkts, oder es funkt nicht. Ich weiß auch nicht, wie das passiert; vielleicht ist es Chemie, aber wenn da nichts ist, dann ist da eben nichts. Jetzt mach dir keinen Kopf wegen Ashley und ob sie vielleicht irgendwelche Absichten hat. Sie hat keine. Basta. Dieses Gespräch ist die reinste Zeitverschwendung. Und dann noch auf dem Klo!“
„Du hast Recht, lasst uns zurückgehen“, stimmte Karen zu. „Und bitte, Ashley, fang ein
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