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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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dass sie dir gehören, haben wir alle ja eben miterlebt. Jetzt musst du aber erst mal lernen, wie man mit Schwert und Dolch kämpft und es wird noch eine Zeit lang dauern, bis du sie richtig gebrauchen kannst. Packe die Sachen wieder ein und lege die Waffen und den Umhang zu den anderen Geschenken. Wir müssen nun anfangen, unsere Ausrüstung für die große Jagd zusammenzupacken. Wenn wir damit fertig sind, wirst du heute nachmittag deine erste Fechtstunde erhalten. Also los!”
    Gehorsam schob Ragnor die Waffen wieder in die Scheiden, wickelte sie ein und legte sie zu den anderen Sachen vor den Kamin. Dann ging er mit den drei Männern in den Schuppen, um ihre Ausrüstung zusammenzupacken, während sich Tana daran machte, das Mittagessen vorzubereiten.
    Während der Vorbereitung für den Jagdausflug, bei der er schon oft geholfen hatte, musste der Junge andauernd an die beiden seltsamen Waffen denken. Er spürte, nein er wusste, dass es zwischen ihm und diesen Waffen eine besondere Verbindung gab. Insbesondere in dem Moment, als er das Schwert zum ersten Mal in die Hand genommen hatte, war es, als ob es durch die Berührung zum Leben erwacht wäre. Etwas hatte zögernd nach ihm getastet, und dann hatte er plötzlich gewusst, dass es einen Namen trug und wie er lautete, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie das zugegangen war. Eigentlich war das Ganze irgendwie wie eine Begrüßung von etwas gewesen, dass er eigentlich kennen sollte, aber irgendwie vergessen hatte.
    Menno und Rurig, die ihn bei der Arbeit beobachteten, versuchten geduldig alle Fragen zu beantworten, die den Jungen beschäftigten. Es wurde aber mehr eine Diskussion mit Mutmaßungen, da die beiden selber nicht wussten, woher die Waffen stammten, aus welchem Material sie bestanden und was das für ein Wappen war, welches auf Mantel und Scheiden abgebildet war. Es war aus keiner der Menno bekannten Regionen, und Menno kannte alle Länder zwischen dem großen Wald und dem Binnenmeer und sogar einige von jenseits des Binnenmeeres, auf dem er früher einmal als Kapitän gefahren war. Aber er meinte, dass dieser Umstand nichts zu bedeuten habe, da er trotz seiner vielen Reisen, nur einen kleinen Teil von Makar kennengelernt hatte.
    Es war aber durchaus möglich, dass das Wappen auf Ragnors Umhang möglicherweise aus dem benachbarten Königreich Lorca stammte. In der Feudalgesellschaft in Caer und Lorca gab es unzählige Kleinadelige, wie zum Beispiel die mehr als eintausend Ritter, von denen jeder das Recht hatte ein eigenes Wappen zu führen. Man würde schon in den Wappenrollen der Königsarchive nachschauen müssen, um herauszufinden woher Ragnors Wappen stammte.
    Nachdenklich ob all der offenen Fragen gingen sie dann gemeinsam zum Mittagessen hinüber. Die Grübeleien wurden allerdings rasch beendet, als Rurig Ragnor nach dem Essen auf den kleinen Vorplatz der Hütte zum ersten Schwerttraining rief. Zu Ragnors Enttäuschung durfte er aber zum Üben nicht sein Schwert benutzen, sondern Rurig brachte ihm ein Holzschwert und einen Holzdolch. Er erklärte dem Jungen, dass die beiden exakt dieselben Maße wie sein Schwert und sein Dolch hätten, aber schwerer seien, da das Eisenholz, aus dem Menno sie hergestellt hatte, schwerer war, als das seltsame Material seines Schwertes. Ragnor musste eine wattierte Übungsjacke anziehen und einen gefütterten Fellhut aufsetzen und der Unterricht begann. Zuerst übte Rurig mit dem Jungen einige Grundstellungen, wobei er vor allem auf die Fußstellung Wert legte. Dann aber begann das erste Übungsgefecht. Hier wurde Ragnor sofort klar, warum nicht mit richtigen Waffen gekämpft wurde. Er hatte das Gefühl, dauernd getroffen zu werden, und nach einer Stunde war er vollkommen in Schweiß und fühlte sich völlig zerschlagen.
    Zu seinem großen Erstaunen vernahm er dann, nachdem Rurig das Training für beendet erklärt hatte, dass dieser mit der ersten Stunde recht zufrieden war. Er selbst meinte nämlich, nicht allzu gut dabei abgeschnitten zu haben. Mit müden Schritten ging er zum Brunnen, um sich zu waschen, während Rurig bei Menno stehen blieb und diesem leise und ein wenig erstaunt mitteilte: „Ragnor hat ein unwahrscheinliches Talent zum Schwertkämpfer. Wenn er unter Druck gerät, macht er es instinktiv richtig. Sicher, für sein Alter ist er sehr stark und beweglich, aber das allein ist es nicht. Seine Beinarbeit und seine Reflexe sind für einen Anfänger schon erstaunlich gut, und ich bin überzeugt, er

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