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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Schwester fällt einem in den Rücken“, lamentierte Bela. Dabei versuchte sie, ein Schmollgesicht aufzusetzen, ließ es dann aber bald wieder fallen, als sie bemerkte, dass die anderen einfach nicht darauf reagierten. Also stand sie auf, ging hinüber zu ihrem Zelt und kam kurze Zeit später mit ihrer Nähausrüstung und Ragnors Löwenfelljacke zurück, die bereits Konturen angenommen hatte. Dann setzte sie sich ans Feuer und begann zu nähen, leise vor sich hin summend.Cina und Ana nahmen die schmutzigen Zinnschalen, den Topf, die Schöpfkelle und die Löffel auf, um sie am Bach zu spülen. Menno ging derweil in eines der Vorratszelte und kam kurz darauf grinsend mit einem kleinen Fässchen zurück.„Ich habe mit Bela vereinbart, dass wir uns von den geistigen Getränken, die ihr aus der Hand der bösen Buben befreit habt, etwas nehmen dürfen.” Dabei strahlte er über das ganze Gesicht. Mit einem kräftigen Faustschlag schlug er dem Fass den Deckel ein und reichte jedem seiner Kameraden einen Becher von dem dunklen Würzbier. Ragnor hatte bisher nur wenig Erfahrung mit Alkohol, aber das dunkle Bier schmeckte wirklich großartig.Als dann die Frauen hinzukamen, nahm auch jede von ihnen einen Becher entgegen, aber es war ihnen anzumerken, dass Bier nicht ihr bevorzugtes Getränk war.Nach dem dritten Becher sagte Rurig mit bestimmter Stimme: „Nun reicht es, wenn wir weiter trinken, kann das ja eine lustige Nachtwache werden.” Unter dem bedauernden Blick von Menno verschloss er das Fass mit den beiden Deckelhälften und brachte es ins Vorratszelt zurück.
    Als Ragnor mit Ana kurz darauf zum Zelt hinüber ging, fühlte er sich so leicht und beschwingt wie niemals vorher. Er war auch kein bisschen schüchtern, denn der Alkohol verhalf ihm zu lockerer Unbefangenheit. Er beobachtete Ana beim Auskleiden mit bewundernden Augen und brennendem Verlangen, das seine Lenden zum Pochen brachte. Immer wieder wanderten seine Augen über ihren üppigen Körper.Als sie sich zu ihm legte, nahm er sie sofort in die Arme und küsste sie stürmisch. Ana schob ihn vorsichtig zurück und sagte lachend: „Nur nicht so ungestüm!”Doch auch sie war durch den ungewohnten Alkohol erhitzt, ihre Erregung stieg sehr schnell an und kurze Zeit später vereinigten sie sich leidenschaftlich.Kurz darauf war der Junge eingeschlafen, und Ana bedauerte, dass sie ihn aufgrund der Nachtwache, die er noch abzuleisten hatte, nicht aufwecken durfte. Denn ihr Begehren war noch lange nicht gestillt.In den folgenden Tagen wurde die Kleintierjagd wieder aufgenommen, während das Waldbüffelfleisch auf den Räucherrosten lag. Die Frauen hatten schon während der Jagd begonnen, einige Roteichen anzuzapfen und deren begehrte Gerbstoffe auszukochen. Sie hatten dann die Decken von Wildschwein, Hirsch und Büffel in die Gerberlauge gelegt, um deren Umwandlung zu Leder voranzutreiben.Die Jagd näherte sich nun langsam ihrem Ende und jeden Tag wurden ein paar Dinge für den Heimtransport vorbereitet und verpackt. Während der täglichen Arbeit lernten sich alle besser und besser kennen. Mit besonderem Vergnügen beobachteten die anderen wie zwischen Menno und Bela eine wirklich interessante Beziehung entstand. Die beiden organisierten alle Arbeiten perfekt und lernten sehr schnell sich zu ergänzen, anstatt sich ständig gegenseitig im Weg zu stehen und zu streiten.
    Besonders die Nächte waren wunderbar für Ragnor. Mehr und mehr lernte er auf Anas Wünsche einzugehen und mehr und mehr entwickelte sich eine zärtliche Leidenschaft zwischen den beiden. Manchmal, wenn Ana noch allein wach lag, bedauerte sie zutiefst den großen Altersunterschied, der es ihr nicht erlaubte, mehr in Ragnor zu sehen, als einen Gefährten auf Zeit. Sie hatte sich, obwohl sie das zu Beginn ihrer Beziehung für unmöglich gehalten hätte, sogar ein wenig in den Jungen verliebt. Sie gestand sich bei ihren Überlegungen aber stets ein, dass sie nicht genau wusste, ob es Liebe war oder eher mütterliche Gefühle. Wahrscheinlich ein wenig von beidem, vermutete sie.
    Für Ragnor war alles einfach nur großartig. Er bewunderte Ana und in seinem jugendlichen Überschwang war sie für ihn ohnehin die schönste Frau der Welt. Er konnte sich gar nicht vorstellen, künftig ohne sie zu sein. In seiner Unbekümmertheit machte er sich über die Trennung, die ja irgendwann bevorstehen würde, keinerlei Gedanken. Ana war bei ihm und es war wunderbar.

Kapitel 4
    Dann war der Tag des Aufbruches

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