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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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darauf schlichen sie leise die Uferböschung entlang auf die sumpfige Bachaue zu, auf der sie die Waldbüffel vermuteten. Als sie am Rand der Aue angekommen waren, hob Rurig die Hand und bedeutete den anderen, etwas zurückzubleiben. Er schlich die Böschung hinauf und spähte vorsichtig durch das hohe Riedgras auf die Sumpfwiese hinüber. Dann winkte er die anderen heran.
    Als sie oben angekommen waren, sahen sie sieben Waldbüffel auf der Bachaue stehen, die friedlich weideten. Rurig zeigte Ragnor einen jungen Bullen, der in circa siebzig Schritt Entfernung graste. Es war ein prächtiges Tier. Es hatte einen so hohen Schulterstand, dass es Ragnor überragen würde, ständen sie nebeneinander. Die ganze Erscheinung mit dem prächtig glänzenden dunkelbraunen Fell sah irgendwie unverwundbar aus.
    Ragnor zog einen Pfeil mit einer scharfen, dünnen Eisenspitze aus dem Köcher. Rurig nickte zufrieden, denn bei diesem Schuss kam es vor allem auf Präzision, nicht aber auf hohe Durchschlagskraft an. Wenn Ragnor die bewusste Stelle nicht traf, würde der Pfeil sowieso vom Schädel abprallen.
    Die beiden Frauen beobachteten genau Ragnors Vorbereitungen, sehr erstaunt, wie routiniert und selbstverständlich jeder Handgriff saß.Sie warteten einige Zeit, bis der Bulle seinen Kopf ein wenig drehte und somit das Ziel sichtbar wurde.
    Ragnor spannte den Bogen, zielte sorgfältig, den Wind vom Bach mit einkalkulierend und schon zischte der Pfeil auf den Bullen zu. Wie vom Blitz getroffen, brach er zusammen. Die anderen Waldbüffel stutzten einen Moment, dann rasten sie in Panik in Richtung auf den schützenden Wald zu.
    „Großartig”, rief Ana strahlend und umarmte impulsiv den überraschten Jungen. Sie drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange.Rurig lächelte und meinte: „Wirklich ein großartiger Schuss. Ich kenne nur wenige Bogenschützen, die das Fertigbringen. Aber nun genug der Rede. Ragnor, geh die Esel holen. Wir werden inzwischen damit beginnen, den Büffel für den Transport vorzubereiten.Ragnor warf noch einmal einen fast bedauernden Blick auf das mächtige Tier, das mit gebrochenen Augen vor ihm lag, bevor er losging, die Lasttiere zu holen.Als er zurückkam, hatten die beiden Frauen und Rurig das Tier bereits aufgebrochen und gesäubert. Nun waren sie dabei, dem prächtigen Tier die Decke abzuziehen. Ragnor lud fünf große Ledersäcke ab, von denen vier für das Fleisch und einer für die Büffelhaut und die Hörner bestimmt war. Es war nämlich nicht möglich, das Tier als Ganzes ins Lager zu schaffen, wie sie es mit dem Hirsch und den Wildschweinen gemacht hatten. Ein Büffel musste vor Ort zerlegt werden, bevor er abtransportiert werden konnte.
    Es war schon später Nachmittag, als sie mit der Arbeit fertig waren. Nachdem die Männer die schweren Säcke verladen hatten, meinte Rurig zufrieden an die beiden Frauen gewandt: „Es ist gut, euch bei uns zu haben. Es ist das erste Mal, dass wir einen Büffel am Jagdtag heimbringen können, ohne eine Nacht am Jagdort verbringen zu müssen.”Erschöpft, aber dankbar über die freundlichen Worte, nickten die beiden Frauen, und nach einer kurzen Rast brach die Jagdgruppe auf, um ins Lager zurückzukehren.
    Als sie dort ankamen, wurden sie von Menno und Bela schon ungeduldig empfangen. Die beiden hatten inzwischen ein prächtiges Abendessen zubereitet, das aus leckerem Markonrübeneintopf mit Fisch bestand. Menno hatte den Fisch offenbar im Bach gefangen, während Bela die Rüben im Wald gesammelt hatte. Markonrüben waren Schmarotzerpflanzen, die an den Wurzeln einiger Baumarten lebten. Sie hatten eine violette Außenhaut und einen hellrosa, nussartig schmeckenden Kern. Sie waren einfach köstlich, nur hatten die Männer hier bisher nie die Zeit gehabt, welche zu sammeln.
    Nachdem die schweren Säcke an den Räuchergruben entladen worden waren, wo sie am nächsten Morgen weiterverarbeitet werden würden, setzten sich alle ans Feuer und aßen mit großem Appetit.„Bela ist eine großartige Köchin”, bemerkte Menno, der wie immer die größte Portion verspeiste. „Da kann ich ihr sogar ihre allzu spitze Zunge fast verzeihen.”Bela wollte zu einer giftigen Bemerkung ansetzen, musste dann aber lachen, als sie die grinsenden Gesichter der anderen sah. „Immer auf die armen hilflosen Frauen”, sagte sie mit einem leidenden Gesichtsausdruck.„Ich glaube nicht, dass diese Bezeichnung ausgerechnet auf dich zutrifft”, erwiderte Ana lachend.„Selbst die eigene

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