Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
versuchen würden, die Gegner aufzuhalten und gegebenenfalls auszuschalten. Die Männer befestigten ihre Bögen und Köcher so, dass sie diese schnell abnehmen konnten, sobald sie ins Tal eingebogen waren. Die Tiere wurden mit Leinen verbunden, dass die Frauen problemlos mit allen Tieren weiterziehen konnten, während die Männer ihre Falle für die Banditen aufbauten.
Dann ging es los. Als sie sich dem Beginn des Passes näherten, war niemand zu sehen. Langsam zogen sie die Anhöhe hinauf. Dann erreichten sie die Abzweigung ins Seitental, beschleunigten ihre Schritte und liefen dann zügig ins Seitental hinein. Die Männer nahmen Bogen und Köcher von den Tieren und die Frauen zogen mit den Tieren eilig weiter. Die drei Männer eilten zurück zum Beginn des Tales und gingen in Stellung.
Wie erwartet, da kamen sie auch schon!Nachdem die Banditen ihre erste Verblüffung überwunden hatten, stürmten sie wütend den Hang herunter, ihrer sicher geglaubten Beute hinterher.
Die drei Jäger warteten, bis die Gesetzlosen auf fünfzig Schritt heran waren. Mit der ersten Salve töteten sie drei der Räuber. Die anderen reagierten sofort und gingen in einen Zickzacklauf über, um ein schlechteres Ziel zu bieten. Trotzdem gelang es den Jägern, drei weitere von ihnen zu erledigen und Ragnor schaffte sogar noch einen, kurz bevor die Räuber die Nahkampfdistanz erreicht hatten. Es waren drei grimmige, abgerissene Männer und zwei kräftige, furchteinflößende Orks, die da herankamen. Die Jäger warfen die Bögen weg und zogen Schwert und Dolch - im Falle von Menno natürlich Axt und Dolch - und gingen in Kampfstellung. Sie bildeten eine Linie, sodass ihre Gegner erst an ihnen vorbei mussten, wollten sie die Lasttiere und die Frauen erreichen.
Ragnor stand in der Mitte zwischen Rurig und Menno. Quart und Quorum hatten ihn, sobald er sie aus den Scheiden gezogen hatte, wieder mit ihrer großen Ruhe und Zuversicht erfüllt und ihm etwas von seiner Nervosität genommen. Er beobachtete die Gegner, die nun langsam herankamen. Die beiden fellbedeckten Orks waren mit ihren traditionellen geraden Bronzeschwertern und runden Schilden bewaffnet, während die Menschen unterschiedliche Waffen trugen. Einer der Männer, ein schwarzbärtiger Riese, trug eine Keule, die er offensichtlich beidhändig führte. Der zweite, ein hagerer, gefährlich wirkender Mann mit blasser Haut und fahlblonden Haaren, trug wie Menno eine Axt und einen linkshändigen Dolch. Der dritte Mann, ein schwarzhäutiger, muskulöser und hochgewachsener Mann mit krausen Haaren war mit einem kurzen Speer und einem fast armlangen Messer mit breiter Klinge bewaffnet. Für Ragnor waren es viele neue Eindrücke, die er zu verarbeiten hatte, denn er hatte vorher noch niemals einen Menschen mit schwarzer Haut, geschweige denn einen Ork gesehen, aber er hatte im Moment keine Zeit, sich groß deswegen Gedanken zu machen.
Dann waren sie heran.
Der schwarzbärtige Riese und der hagere Kerl mit der Axt griffen gemeinsam Rurig an, während sich der kleinere der beiden Orks und der Schwarzhäutige an Menno heranmachten. Der große Ork stürmte auf Ragnor zu. Er holte mit seinem großen Bronzeschwert aus und ließ es auf Ragnor heruntersausen. Der parierte den Schlag mit Quorum und wich zur Seite aus, womit er dem Schlag die Wucht nahm. Trotzdem spürte er die große Kraft des Ork bis hoch in die Schulter. Der Ork ließ seinen Schild vorzucken und traf Ragnor an der Brust, sodass dieser zurücktaumelte. Nur mit Mühe gelang es dem Jungen, dem nächsten Schlag mit dem Schwert auszuweichen.
Er spürte, wie Quorum ihm half die aufsteigende Panik zu unterdrücken. Plötzlich erinnerte er sich daran, was Rurig über das Eisenschwert seines Gegners im ersten Zweikampf gesagt hatte. Er hatte doch tiefe Kerben in die Waffe geschlagen. Es musste also möglich sein ein Bronzeschwert zu zerschlagen, welches doch sehr viel spröder war! Dieser Gedanke gab ihm Zuversicht. Er wich einen halben Schritt zurück und schlug mit aller Kraft auf die Waffe seines Gegners ein. Dabei achtete er darauf nicht wieder in die Reichweite des Schildes zu gelangen, dessen Bekanntschaft er bereits gemacht hatte. Und tatsächlich, seine Kampftaktik brachte erste Ergebnisse. Es zeigten sich tiefe Kerben in der Waffe des Orks. Voller Zuversicht holte Ragnor mit aller Kraft aus und schlug erneut zu. Quorum leuchtete kurz auf und die Waffe des Gegners zerbrach unter dem wilden Hieb. Angst leuchtete in den Augen des
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