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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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flachste Rurig.„Nun ja, meine Schwester war immer schon etwas eigenwillig”, gab Cina lächelnd zu. „Aber wenn man sie näher kennt, ist sie eigentlich sehr nett.”Cina und Rurig verstanden sich offenbar sehr gut. Sie strahlten eine stille zufriedene Harmonie aus. Kurz darauf waren auch Menno und Bela fertig und kamen zum Essen ans Feuer. Als die beiden die belustigten Mienen bei den anderen bemerkten, sahen sie sich kurz an und mussten ebenfalls lachen.„Wir werden uns schon zusammenraufen”, meinte Bela ein wenig errötend.„Ja, wenn du immer recht bekommst, schon. Recht haben zu wollen, scheint eine Angewohnheit von dir zu sein”, bemerkte Menno trocken. „Aber das können wir heute nachmittag gleich ausprobieren. Rurig, Cina, Ragnor und Ana werden heute gemeinsam die Kleintierfallen kontrollieren und die Beute einsammeln und wir beide werden die Räuchergruben abräumen und für die Waldbüffeljagd vorbereiten. Da können wir gleich ausprobieren, wie gut wir als Gespann wirklich sind.”
    Als die vier am Nachmittag dann durch den Bergwald zogen, um die Kleintierfallen zu leeren und wieder neu herzurichten, erzählte Cina, dass die Frauen beschlossen hatten, künftig nur noch ihr Ladengeschäft in Mors zu führen und nicht mehr in den großen Wald zum Handeln zu fahren. In letzter Zeit häuften sich nämlich die Berichte über immer massivere Übergriffe von Gesetzlosen. Nicht nur im Niemandsland des großen Waldes, sondern auch in den Grenzgrafschaften von Caer zogen marodierende Banden umher und überfielen allein stehende Gehöfte und kleinere Ortschaften.
    Als sie in der ersten Dämmerung des Abends zurückkehrten, hatten sie einen erfolgreichen Zug hinter sich. In den meisten Fallen hatten sich kleine Pelztiere gefangen, denen die Frauen sofort das Fell abzogen, während die Männer die Fallen wieder herrichteten. Menno bemerkte dies anerkennend bei ihrer Rückkehr, denn bisher hatten die Jäger diese Arbeit an den Abenden alleine erledigen müssen.„Nun, wie seid ihr miteinander ausgekommen?”, fragte Ragnor Menno, als er mit ihm zum Bach ging, um Wasser zu holen.„Nun, du hattest recht”, gab Menno widerwillig zu. „Sie ist sehr geschickt in allen Arbeiten, und ich habe beschlossen ihr so viel Freiheit wie möglich zu geben, solange sie nicht an meiner Lagerordnung rüttelt. Sie hat sich übrigens angeboten, deine Löwenfelljacke zu nähen, und ich glaube, sie kann so etwas sehr gut.”
    Tatsächlich war Bela, als sie vom Bach zurückkamen, mit ihren Schwestern bereits dabei, das Löwenfell zu vermessen. Als sie Ragnors ansichtig wurden, nahmen sie ihn sofort in Beschlag, um alle notwendigen Maße zu nehmen. Geduldig ließ der Junge die Prozedur, die er schon von Tana her kannte, über sich ergehen.Als sie fertig waren, sagte Bela zufrieden: „So, nun kann ich morgen mit der Arbeit beginnen während ihr auf Waldbüffeljagd geht. Ich bin sicher, es wird eine schöne Jacke für unseren Löwentöter werden.”Ragnor errötete und schaute ihr prüfend ins Gesicht, um zu ergründen, ob sie ihn verspottete. Doch obwohl Bela bei diesen Worten lächelte, sagte ihm der Ausdruck ihrer Augen, dass sie es offensichtlich nicht spöttisch gemeint hatte. Es war eher so etwas wie widerwillige Bewunderung und ein wenig Unglauben über die jüngsten Erlebnisse des Jungen darin zu lesen.
    Kurz darauf zogen sich Rurig und Cina in ihr Zelt zurück, und da Menno die erste Nachtwache übernahm, gingen dann auch Ragnor und Ana zu ihrem gemeinsamen Schlafplatz, während Bela noch am Feuer sitzenblieb, um mit einem verkohlten Holzstückchen die Rückseite des Felles für den Zuschnitt zu markieren.
    Als Ana und der Junge das Zelt betreten hatten, begann sich Ana, wie selbstverständlich, auszukleiden. Ragnor, der schon sehr nervös war, weil er nicht wusste, was genau jetzt kommen würde, betrachtete einen Moment bewundernd ihre üppige Figur. Dann wurde er sich bewusst, dass er sie anstarrte und drehte sich verlegen um, während er sich selbst entkleidete. Dann schlüpfte er in seine Leinentunika und kroch schnell unter die Decke.Mit einem milden Lächeln hatte Ana seine Verlegenheit beobachtet. Sie konnte gut verstehen, dass er nervös war. Der Junge hatte sie bezaubert. Er war so anders als die meisten jungen Männer in seinem Alter. Auf der einen Seite hatte er eine fast noch kindliche Unschuld an sich, die mit einer großen Hilfsbereitschaft gepaart war. Auf der anderen Seite hatte sie ihn im Kampf erlebt. In

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