Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
ein, war sie und sei war wie sie erwartet hatten, menschenleer. Sie gingen langsam die Gasse hinauf und versuchten dabei locker zu wirken um ihren Gegnern keinen Hinweis zu geben, dass sie bereits erwartet wurden. Ragnors Sinne waren so angespannt, dass es ihm vorkam, als ob die Hufe des Esels lauter als auf dem Hinweg auf das Kopfsteinpflaster schlugen. Er legte seine rechte Hand auf Quorum und sofort ließ seine Nervosität nach. Die Waffe strahlte wie immer beruhigende Impulse und Zuversicht aus.Als sie um die letzte Kurve in der Gasse zum Kontor bogen, sah Ragnor, dass das Tor des besagten Hauses einen Spalt geöffnet war. Er schaute zu Rurig hinüber, der nur kurz nickte. Er hatte es also ebenfalls bemerkt.„Sie werden herauskommen, wenn wir direkt vor dem Tor sind und sich teilen, um uns die Fluchtwege abzuschneiden. Du weichst dann zur Mauer zurück und verteidigst dich, bis ich zu dir komme, dann kämpfen wir Rücken an Rücken”, sagte Rurig mit gedämpfter Stimme.
Sie passierten das Tor und tatsächlich schwang es auf und sechs schwarz maskierte Männer stürmten heraus. Sie waren offensichtlich gut aufeinander eingespielt. Sie spritzen paarweise auseinander, zwei nach links, zwei nach rechts und zwei kamen durch die Mitte.Rurig hatte bei der ersten Bewegung des Tores das lange Schwert aus der Schlaufe gezogen und dem Esel einen derben Schlag versetzt. Der preschte in Richtung Kontor davon und behinderte kurzzeitig die zwei Gegner, welche die Gasse nach oben hin absperren wollten.Der Krieger stürmte nach vorne, den beiden Söldnern, die frontal angriffen, entgegen. Der eine von ihnen blieb plötzlich abrupt stehen, als sei er vor eine Wand gelaufen. Rurigs linkshändiger Dolch ragte aus seiner Brust. Der andere zögerte kurz, was ihm zum Verhängnis wurde, den Rurig mähte ihn mit einem mächtigen, beidhändigen Hieb der schweren Klinge nieder. Die vier übrig gebliebenen hatten bisher nicht eingegriffen, da sie offensichtlich mit einem Ausbruchsversuch gerechnet hatten und daher einen relativ weiten Bogen gebildet hatten. Nun bemerkten sie ihren taktischen Fehler und rückten heran. Rurig war inzwischen zu Ragnor zurückgelaufen und die beiden erwarteten die gedungenen Mörder Rücken an Rücken in der Mitte der Gasse.
„Wenn ich ‚los‘ sage, drehen wir uns um unsere Achse. Wenn ich ‚rechts‘ sage gehen wir nach links und wenn ich ‚links‘ sage, gehen wir nach rechts”, zischte Rurig, kurz bevor die Gegner sie erreichten. Jedes Pärchen, das auf sie zukam, bestand aus einem Schwertkämpfer und einem Hellebardier.„Kommt nur näher, ihr Helden. Zwei von euch sind leider schon aus dem Spiel. Wer möchte der Nächste sein?”, spöttelte Rurig, um sie zu reizen. Ohne ein Wort zu sagen, kamen sie mit grimmig verzerrten Mundwinkeln heran. Der Hellebardier auf Rurigs Seite machte den Anfang, in dem er versuchte Rurig frontal aufzuspießen.„Links!”, kommandierte Rurig und sie wichen nach rechts aus. Dabei ließ Rurig die schwere Klinge mit voller Wucht auf den Hellebardenschaft heruntersausen, sodass seinem Gegner die Waffe aus der Hand geprellt wurde. Rurig rief: „Los!” Und sie drehten sich um die Achse, und Rurig schlug mit seiner langen Klinge auf den überraschten Schwertkämpfer auf der anderen Seite ein, der sich plötzlich in seiner Reichweite befand und traf ihn an der Hüfte.Nach der Drehung ging Ragnor ebenfalls direkt zum Angriff über und hieb mit voller Wucht nach dem linkshändigen Dolch des Schwertkämpfers auf seiner Seite, der von dem Schlag zurückgetrieben wurde. Ragnor ging ihm scheinbar hinterher und achtete dabei aus dem Augenwinkel auf den Hellebardier mit den geprellten Händen, der nun sicher versuchen würde, ihn von der Seite anzugehen. Als dieser versuchte zuzustoßen wich Ragnor einen Schritt zur Seite aus und drückte die Hellebarde mit Quart zur Seite. Sein überraschter Gegner konnte nicht mehr ausweichen und rannte in Quorum hinein. Der Junge wich schnell wieder zurück und orientierte sich neu.Rurig und Ragnor standen wieder Rücken an Rücken und erwarteten die letzten beiden Gegner, die noch unverletzt waren. Doch denen war die Lust am Kämpfen vergangen. Sie nahmen die Beine in die Hand und flohen die Gasse hinunter, ohne sich noch einmal umzusehen.Rurig legte das schwere Schwert auf den Boden und untersuchte die vier am Boden liegenden Gegner, wobei er seinen Dolch barg, der noch in der Brust des einen steckte. Drei von ihnen waren tot, nur der
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