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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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erklärte ihnen den Vorfall und die benachbarten Händler, die den Zwischenfall ebenfalls beobachtet hatten, bestätigten Rurigs Schilderung. Ohne viel Federlesens packten zwei der Soldaten die Leiche und verschwanden mit ihr in der Menge.
    Karl war, nachdem er seine Aussage gemacht hatte, wieder in seinem Zelt verschwunden und erschien kurze Zeit später mit einem Helm unter dem Arm. „Probiere ihn mal”, forderte er den Jungen auf.
    Ragnor nahm den schlichten, aus schwarzem Eisen gefertigten Helm, der, anders als Rurigs, keinen Helmbusch besaß, und setzte ihn auf. Das Innere des Helmes und der Wangen- und Nackenschutz waren mit einem angenehmen leichten und kühlen Stoff gefüttert. Er passte wie angegossen.Zufrieden nickte der Schmied und sagte: „Ich schenke ihn dir. Mag er auch einfach aussehen, er besteht aus zehnfach geschmiedetem Eisen und wird dir gute Dienste leisten.”Ragnor bedankte sich, und die beiden verabschiedeten sich herzlich von Karl, dem Schmied. „Wie lange kennst du Karl eigentlich schon?”, fragte der Junge, als sie zu den Schmuckhändlern hinübergingen.Mit einem wehmütigen Lächeln antwortete Rurig: „Er stammt von der Insel Kaar, meiner Heimat und wir haben schon viel miteinander erlebt. Ich kenne ihn schon, seit ich klein war. Er ist ein wahrer Freund und er wird mir als Verbindungsmann dienen, falls der Bürgermeister die Vereinbarungen nicht einhalten sollte.”
    Sie betraten das Zelt des ersten Schmuckhändlers und gingen daran, ihre Geschenke einzukaufen. Ragnor erwarb eine hübsche Goldkette mit einem wunderschönen Bernstein für Ana und einen silbernen, mit Opalen besetzten Armreif für Tana. Für Lars kaufte er eine neue, mit Perlen verzierte Pfeife. Danach waren noch fünfundzwanzig Silbertalente von seinem Anteil übrig und der Junge bemerkte trocken, dass die Jagd, um das Geld zu verdienen, viel anstrengender war, als es wieder auszugeben.Rurig lachte ob dieser weisen Erkenntnis und kaufte derweil für Cina einen wunderschönen Ring und für Bela einen goldenen Haarreif, wie Menno es ihm aufgetragen hatte.
    Inzwischen war es bereits früher Nachmittag und die beiden erwarben ein Gewürzbrot und einen Krug roten Weins bei einer der bunten Buden. Sie aßen und tranken mit gutem Appetit, da sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten.
    Es dämmerte bereits, als sie sich auf den Rückweg zum Kontor der drei Frauen machten. „Jetzt heißt es aufpassen”, mahnte Rurig den Jungen. „Ich vermute, sie werden in der Gasse zum Kontor versuchen, uns aufzulauern. Dabei werden sie ganz sicher vermummt und nicht als Angehörige der Stadtwache erkennbar sein. Es ist nur gut, dass sie in der engen Gasse keine Bögen und Wurfspieße einsetzen können. Behalte also deinen neuen Helm gleich auf, denn ich vermute, dass du ihn brauchen wirst.”„Was meinst du, wie viele es sein werden?”, fragte Ragnor nach, beeindruckt von der Ruhe des Kriegers.„Ich vermute vier bis höchstens sechs Mann. Mehr sind sinnlos, sie stehen sich sonst nur gegenseitig im Weg herum”, antwortete der Krieger. Rurig nahm Kamars überlanges Eisenschwert aus dem Bündel und steckte es außen griffbereit in eine Schlaufe, dabei meinte er grinsend: „Ich werde es nachher mal ausprobieren. Ich vermute, sie erwarten keine überlange, schwere Waffe. Das und ein paar andere kleine Tricks sollten sie eigentlich schnell entmutigen.”
    Ragnor fiel in diesem Moment wieder auf, was er schon bei ihren Kämpfen in den Bergen beobachtet hatte, dass Rurig der zu erwartenden Auseinandersetzung freudig entgegensah.Dieser unterbrach seine Gedanken und fuhr fort: „Aber nun zu dir. Wenn sie uns angreifen, werden sie sicher aus einer der Hofeinfahrten kommen. Bela hat mir erzählt, dass eines der Häuser, in der von der Hauptstraße nicht mehr einsehbaren Kurve, dem Bürgermeister gehört. Dort erwarte ich ihren Überfall. Du hast bisher nie gegen mehr als einen Gegner gekämpft. Lasst uns Rücken an Rücken kämpfen, dass dich keiner von hinten packen kann. Und keine falsche Scheu, denn sie haben den Auftrag, uns zu töten.”Ragnor nickte, denn er hatte nur zu gut verstanden. Langsam, wenn auch widerstrebend, gewöhnte er sich an diese gewalttätige Welt, in der töten und getötet werden offenbar zum Alltag gehörten. Und trotzdem, er empfand einen großen Widerwillen dagegen, und er schwor sich, Gewalt immer nur zu seiner Verteidigung oder zum Schutz von Hilflosen einzusetzen.
    Sie bogen in die Gasse zum Kontor

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