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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Schwertkämpfer, den Rurig an der Hüfte getroffen hatte, lebte noch. Rurig zog ihm die schwarze Maske vom Kopf und erkannte einen der Söldner aus ihrer ersten Begegnung vor dem Kontor.
    „Ich habe euch das letzte Mal gewarnt”, knurrte der Krieger. Er nahm einem der Toten den Umhang ab, Riss einen breiten Streifen heraus und verband die stark blutende Wunde des Verletzten. Er half dem Söldner auf und drückte ihm eine der Hellebarden als Stütze in die Hand. „So, und nun schau zu, dass du verschwindest! Sag deinem Herrn, sollte er es noch mal versuchen, werde ich mir seinen Kopf holen”, gab Rurig ihm als guten Rat mit auf den Weg.
    Rurig und Ragnor standen noch einem Moment da und schauten die Gasse an der Außenbefestigung der Stadt hinunter, bis auch der letzte ihrer Gegner aus ihrem Blickfeld verschwunden war.„Ich glaube, das war's” meinte Rurig und hob das Langschwert auf. „Komm, lasst uns unseren Esel einfangen.”Als sie die Gasse hoch spähten, sahen sie den Grauesel unbehelligt vor dem Tor des Kontors stehen. Rurig prüfte die Ladung. Sie war vollständig. Zufrieden klopfte er dem Esel auf den Widerrist und sagte: „Brav, mein Alter.”
    Dann klopften sie ans Tor und wurden kurze Zeit später von Grugar eingelassen. Ana fiel Ragnor stürmisch um den Hals, als sie sah, dass er wohlbehalten zurückgekehrt war. Sie stand aber, ebenso wie Cina, während Rurigs Bericht nachträglich Höllenqualen aus, als sie bedachte, wie alles hätte enden können.Dann wurde gegessen. Bela hatte sich diesmal wirklich selbst übertroffen: Der Lammbraten, den sie mit frischen Gemüsen zubereitet hatte, schmeckte vorzüglich und die Männer ließen sich dazu einen Krug dunkles Bier munden, das Bela heute Morgen frisch gebraut hatte. Sie sparten während des Mahles nicht mit Lob, was Bela sichtlich erfreute.
    Kurz vor Mitternacht als Ana sich zu Ragnor legte, war sie noch erfüllt von ihrer Angst um ihn, und nahm ihn fest in die Arme, als wollte sie sagen, nun bist du sicher und geborgen. Der Junge strich ihr sanft über den nackten Rücken. Dann zog er sie über sich, und sie öffnete ihm bereitwillig ihre Schenkel. Ganz langsam und zärtlich liebten sie sich eng umschlungen.
    Als Ragnor schließlich eingeschlafen war, lag Ana noch lange wach und grübelte, was wohl übermorgen sein würde, wenn der entscheidende Termin beim Bürgermeister stattfand. Für sie und ihre Schwestern würde ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Aber würde sie dabei glücklich sein? Sie setzte sich ein wenig in ihrem Kissen auf und sah voll Zärtlichkeit auf den schlafenden Jungen hinab. Er würde ihr sehr fehlen und sie war sicher, sie würde in nächster Zeit sicher keinen anderen Gefährten in ihr Bett nehmen. Wenn Ragnor zum Frühjahrsmarkt in fünf Monden wieder nach Mors kam, würde sie ihn erwarten. Sie beide hatten keine gemeinsame Zukunft, das war ihr klar und sie gestand sich ein, dass das auch so wäre, wenn der Altersunterschied nicht bestünde. Sie spürte, dass Ragnor von einem großen Geheimnis umgeben war, und dass dieses aus mehr als nur aus seinen seltsamen Waffen bestand. Er hatte einen abenteuerlichen Lebensweg vor sich, dem eine einfache Frau mit Familienbindungen, wie sie es war, nicht würde folgen können. Aber es war ihr auch klar, dass sie noch niemals so tiefe Gefühle für einen Mann gehegt hatte. Er war ihr Sohn und Geliebter zugleich, und sie wollte ihn, so gut sie konnte, auf das Leben und die Frauen, die ihm begegnen würden, vorbereiten, solange er noch zu ihr kam und sie begehrte.
    Der nächste Tag verlief ohne große Ereignisse, denn Rurig und Ragnor waren übereingekommen, die Geschenke für die Frauen erst am Abend nach der Beurkundung zu übergeben. Der ganze Tag war geprägt von ihren Reisevorbereitungen für den übernächsten Tag. Die Packen wurden geschnürt und alles für die Rückreise nach Calfors Klamm vorbereitet.
    Dann war der entscheidende Tag endlich angebrochen. Wieder wurden die prächtigen Kleider und Rüstungen angelegt. Ragnor trug zusätzlich, zu seiner normalen Ausrüstung, seinen neuen Helm, dessen schwarzes Eisen gut zu Löwenfelljacke und Umhang passte.
    Der Weg ins Rathaus verlief ohne Zwischenfälle, nur die Stadtwachen reagierten noch ein wenig respektvoller als das letzte Mal. Sie wussten offensichtlich über die Kampfkraft der Gruppe bestens Bescheid.
    Als sie das Büro des Bürgermeisters betraten, saß neben ihm ein gut aussehender Mann in einer roten Amtsrobe.
    Rurig

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