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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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Schuppen gelagert wurden, im letzten Sommer bei der großen Hitze verdorben waren.
    In seiner Freizeit saß Ragnor daher gerne bei Maramba im gemütlichen Wohnraum der Hütte und beobachtete ihn bei der Arbeit, wenn er die Motive auf die Vorderseite der langen, weißen Leinengewänder malte, die zu dem festlichen Anlass als dekorativer Überwurf über der normalen Kleidung getragen wurden. Jeder hatte auf Marambas Aufforderung ein Motiv vorgeschlagen, dass er gerne auf seinem Gewand haben wollte und nun saß Maramba voll Eifer den ganzen Tag über seiner Arbeit. Ragnor hatte ein Bild Anas als Motiv vorgeschlagen, doch Maramba hatte ihn sehr eindringlich gebeten, ein Bild für ihn auswählen zu dürfen, denn er gedachte seinem neuen Freund ein besonderes Geschenk zu machen. Der Junge hatte zögernd zugestimmt, als er sah, wie wichtig es dem Schwarzen war und er tat es, da er ihm eine Freude machen wollte.Maramba arbeitete nur an Ragnors Gewand, wenn dieser anderweitig beschäftigt war. Ragnor drang auch nicht weiter in ihn, war aber doch sehr gespannt, was Maramba wohl malen würde.
    Am Abend vor dem Jahreswechsel präsentierte Maramba seine Werke. Er begann die Vorstellung mit seinem eigenen Gewand, auf dem ein grüner Urwald mit bunten Pflanzen und tanzenden Schwarzen abgebildet war. „So sieht es in meiner Heimat aus”, erläuterte er den anderen mit einer gewissen Wehmut.Dann folgte Kamars Gewand. Auf ihm war eine weite Steppe abgebildet, auf der friedlich Nordlandhirsche grasten, welche von gerüsteten Orks bewacht wurden. Der junge Ork freute sich sehr darüber und meinte, dass für jemanden, der seine Heimat noch nie gesehen hatte und nur aus seinen Erzählungen kannte, die Wirklichkeitsnähe großartig sei. Tanas Gewand zeigte ihr Haus in Calfors Klamm und auf Mennos Gewand war ein Segelschiff des Binnenmeeres unter vollen Segeln abgebildet. Rurigs Gewand zeigte kein Landschaftsmotiv, sondern ein Bild von Cina in dem prächtigen blauen Gewand, das sie bei den Verhandlungen mit dem Bürgermeister von Mors getragen hatte. Es war großartig getroffen, wenn man bedachte, dass es nur aus der Erinnerung gemalt worden war. Der Krieger freute sich sehr darüber, und man sah ihm dabei an, dass seine Gefühle für die junge Frau über eine normale Gefährtenschaft weit hinausgingen.Das vorletzte, neue Gewand gehörte dem alten Lars. Der hatte sich wie immer etwas Besonderes einfallen lassen. Sein Bild zeigte den blauschwarzen Sternenhimmel mit den beiden Monden Amanar und Ximonar. „Das Gute und das Böse in Amas Welt”, kommentierte der Alte sein Motiv, der sichtlich bewegt war, als er sah wie gut Maramba seinen Wunsch umgesetzt hatte.
    Dann nahte der spannende Moment, auf den alle gewartet hatten, denn sie alle hatten natürlich die Geheimniskrämerei von Maramba mitbekommen, der immer nur dann an Ragnors Gewand gearbeitet hatte, wenn er alleine und unbeobachtet gewesen war.
    Als dieser das Bild erblickte, das sein schwarzer Freund gemalt hatte, stutzte Ragnor einen Moment und sah kurz fragend zu Kamar hinüber. Dieser schüttelte den Kopf. Er hatte Maramba also nichts von der Erforschung von Quorum erzählt, welche die beiden in letzter Zeit fast täglich in ihren Meditationssitzungen betrieben hatten. Das Bild zeigte nämlich auf einem dunkelblauen Hintergrund Ragnor, der auf einem schwarzen Oval stand, die Hände erhoben. Er befand sich dabei offenbar in einer kristallenen Pyramide. In den Wänden der Pyramide schossen strahlenförmigen Lichtbahnen hinauf, die sich in der Spitze zu einem gleißend hellen Stern vereinten.„Wie bist du denn auf dieses Bild gekommen?”, fragte der Junge den Maler, nachdem er sich ein wenig von seiner Verblüffung erholt hatte.Maramba lächelte und antwortete: „Dieses Bild sehe ich seit Wochen nachts in meinen Träumen vor mir. Und wisst ihr was dabei das merkwürdigste war, als das Bild fertig war, hörte der Traum auf. Ich habe ihn seither nicht mehr gehabt. Aber egal warum das auch so gewesen ist, ist es nicht wunderschön geworden!”
    Da stimmten alle begeistert zu und bewunderten das Bild, wobei ihnen auffiel, dass Ragnor auf dem Bild älter wirkte, als er war. Ragnor fiel insbesondere auf, dass seine linke Hand, dort wo er den Quasarring trug, von einem weichen, roten, kreisrunden Lichtschimmer umgeben war, der mit seinen bisherigen Erfahrungen nichts zu tun hatte. Es war also keine reine Darstellung des bisher erlebten, die Maramba da auf das Leinen gezaubert

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