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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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zurückgekehrt war. „Und denke daran: Zuerst mit wenig Schwung, bis du ein Gefühl für die Balance entwickelt hast.”
    Der Junge nickte und ritt los. Den ersten Pfahl ritt er zu eng an und konnte keinen Schwung entwickeln, er berührte ihn mehr, als er ihn schlug. Bei den nächsten beiden Pfählen ging es dann schon viel besser, sodass er, trotz Rurigs Warnung, versuchte beim letzten Pfahl richtig zuzuschlagen. Er ritt dabei einen etwas weiteren Bogen und holte zu einem mächtigen Schlag aus. Um ein Haar wäre geschehen, was Rurig befürchtet hatte. Der große Schwung und der anschließende harte Aufprall auf den Pfahl warfen Ragnor fast vom Pferd. Er krallte sich mit der Linken in Amaranas Mähne und es gelang ihm mit Mühe, nicht herunter zu fallen.
    „Du musst noch eine Menge lernen”, meldete sich die sanfte Stimme Amaranas ein wenig spöttisch in seinem Kopf. „Aber wir beide kriegen das schon hin”, setzte sie tröstend hinzu.„Ach sei still”, dachte Ragnor verärgert, nahm sich aber bei seiner Übung auf dem Rückweg etwas besser in acht und es klappte dann eigentlich ganz gut.
    Den Rest des Nachmittags übten Rurig und Ragnor gemeinsam. Der Junge wurde immer sicherer und seine Schläge immer härter. Als sie ihre Übungen einstellten, äußerte sich der Krieger sehr zufrieden zu der ersten Lektion.
    In den folgenden Wochen schritten die Übungen fort und der Junge hatte großen Spaß an der Ausbildung, obwohl er am Abend immer völlig erschöpft war. Die Kameradschaft, ja Freundschaft mit Kamar und Maramba vertiefte sich zusehends und oft lachten die drei jungen Männer aus ganzem Herzen, wenn bei ihren Übungen mal wieder etwas schief gegangen war.
    Vier Wochen nach Beginn des Trainings begann es zu schneien, und innerhalb weniger Nächte waren die Berge und das Tal schneebedeckt. Die Übungen fanden nun zum Teil in der Scheune statt, aber meistens doch draußen, denn Rurigs lapidare Begründung war recht einsichtig, dass Krieg oder Überfälle ja bei schlechtem Wetter auch nicht im Saale stattfänden.
    Als der Schnee hoch genug lag, beorderte der Krieger Ragnor, Maramba und Kamar eines Nachmittags mit Schaufeln auf die Übungswiese, auf der sie die Gefechtsübungen mit den Pferden veranstalteten. Er ordnete an, den leichten Pulverschnee links und rechts einer dreißig Schritt breiten Bahn zu mannshohen Haufen aufzuschütten.„Wozu soll das denn gut sein?”, fragte Maramba.Rurig lächelte und erläuterte sein Vorhaben: „Ich werde jetzt mit Ragnor die Lanzenausbildung beginnen und da wird er, wie ich fürchte, oft vom Pferd fallen. Die weichen Schneehaufen sind dann ein gutes Auffangpolster, findet ihr nicht?”Die drei nickten und begannen mit der Arbeit. Ragnor sollte in den nächsten Wochen noch oft sehr froh über dieses Polster sein. Denn in den ersten zwei Wochen gelang es ihm nicht allzu oft auf dem Pferd zu bleiben, wenn Rurig mit der Lanze, die sie aus jungen Baumschößlingen geschnitten hatten, seinen Schild traf.
    Das Jahr neigte sich bereits seinem Ende zu und der Winter verschärfte sich zusehends, als Rurig eine dreiwöchige Übungspause verordnete, da für das Amafest zur Jahreswende noch viele Vorbereitungen anstanden und jede Hand im Haus gebraucht wurde. Lediglich der morgendliche Ausritt mit den Pferden und ein wenig Dehnübungen mit Maramba wurden beibehalten.In den Tagen der Festvorbereitung wurde manch unkriegerisches Talent der neuen Gefährten sichtbar, das bisher im Verborgenen geschlummert hatte. Kamar, zum Beispiel, konnte herrliches Gewürzbrot backen und betätigte sich auch sonst als Koch während der Festvorbereitungen. Tana, die seinen ersten Kochversuch noch etwas misstrauisch beäugt hatte, war, nachdem sie das Ergebnis probiert hatte, ganz begeistert und notierte sofort eifrig die Rezepte der Gerichte, die der Ork im Laufe der drei Wochen auf den Tisch zauberte.
    Maramba bemalte gemeinsam mit Menno die weißen leinenen Festtagsgewänder, die man traditionell zu Amas Ehren zum Jahreswechsel trug. Sie hatten noch nie so einen begabten Maler hier gehabt, war die übereinstimmende Meinung aller Bewohner und so wurde beschlossen, die alten Festtagsgewänder komplett auszurangieren und von Maramba neue gestalten zu lassen. Dies wurde glücklicherweise dadurch ermöglicht, da ausreichend weißes Leinen vorhanden war. Außerdem hatten sie aus Mors einen kompletten neuen Satz an Farbtöpfen mitgebracht hatten, da die Reste der alten Farben, die normalerweise im

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