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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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begegnet, nun werden wir bald als Freunde scheiden. Wir alle haben dich achten und schätzen gelernt, mein lieber Kamar. Und ganz besonders ich bin dir für deinen unermüdlichen Einsatz bei meiner Ausbildung Dank schuldig.”Der junge Ork fühlte sich sichtlich unwohl bei den an ihn gerichteten Worten und seine spitzen Ohren sträubten sich. Ragnor grinste, als er das bemerkte, da ihm selber solche Ansprachen auch stets unangenehm gewesen waren. Dennoch fuhr er in seiner Ansprache fort: „Auch wenn du das bei deiner sprichwörtlichen Bescheidenheit nicht gerne hörst. Es ist die Wahrheit. Deshalb haben wir entschieden, dich für deine Treue zu belohnen und dich für deine Rückkehr in deine Heimat gut auszurüsten, damit du auch heil dort ankommst.”Bei diesen Worten zog er ein Bündel unter einer Sitzbank am Esstisch hervor und öffnete es. Darin lag der runde Schild aus poliertem Eisen mit dem wunderschönen Wolfskopf, das fein gearbeitete Kettenhemd und der gehörnte Helm aus schwarzem Eisen.Der Ork starrte fassungslos auf die Geschenke. Er hatte, nachdem er bereits so unerwartet das Eisenschwert bekommen hatte, nicht im Entferntesten mit so etwas gerechnet. Fast beschämt betrachtete er die prächtige Ausrüstung, welche eines Häuptlings würdig gewesen wäre.Rurig, der die Verblüffung von Kamar mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm, forderte ihn mit einer kurzen Bewegung des Kopfes auf, näher zu treten, und sagte aufmunternd: „Nun probiere die Sachen doch mal an. Wir wollen sehen, ob ich auch richtig eingekauft habe.”Zögernd trat Kamar näher. Er strich mit der Hand über den polierten Eisenschild, als ob er seine Liebste liebkosen wollte. Dann nahm er den Helm in die Hand und sagte erstaunt: „Er ist ja nach dem Muster eines Orkhelms gearbeitet. Nur in schwarzem Eisen.”Rurig grinste und bestätigte seine Vermutung, in dem er sagte: „Ja, Karl hat ihn mir nach langem Feilschen überlassen. Er hat ihn tatsächlich, aus rein beruflicher Neugier, nach einem Beutestück aus dem großen Krieg gefertigt. Aber nun probiere ihn mal.”Also Kamar nahm noch immer ein wenig zögerlich den Helm und setzte ihn auf. Er passte wie angegossen. Mit den beiden aufgesetzten Büffelhörnern und dem tief heruntergezogenen Wangenschutz wirkte er direkt bedrohlich.Ragnor war begeistert. Er stürmte ihn Kamars Kammer und holte dessen Schwert. „Komm, jetzt rüsten wir dich mal komplett. Ich will mal sehen, wie du in voller Ausrüstung aussiehst.”Kamar nickte ergeben, nahm den Helm wieder ab und ließ sich von seinem Freund dabei helfen, das Kettenhemd und den Waffengurt anzulegen. Dann setzte er den Helm wieder auf und nahm den Schild hoch. In dem Moment stutzte er. „Noch ein Originalnachbau”, bemerkte er erstaunt. „Der Schild hat ja sogar sechs Halteschlaufen für Wurfspieße.”Rurig lachte: „Ja, Karl ist ein großer Bewunderer der Handwerkskunst der Orks. Auch diesen Schild hat er einem Original nachgebaut, und er sagte, er sei nicht schwerer als das Vorbild geworden.”Kamar bewegte den Schild ein paar Mal und sagte dann: „Du hast recht, er ist sogar leichter als mein alter Schild.” Man konnte ihm ansehen, wie gerührt er war, ob dieser wertvollen Geschenke, und alle seine Freunde in der Wohnstube freuten sich mit ihm.Besonders herzlich bedankte sich Kamar bei seinem alten Freund Maramba für den herrlichen Wolfskopf, seinem Klanszeichen, den dieser auf seinen neuen Schild gemalt hatte.
    Als sie dann, etwas später am Abend, wieder gemeinsam vor dem Feuer saßen, erzählte Rurig, wie er dazu gekommen war, diese Sachen zu kaufen: „Am Tag vor unserer Abreise aus Mors bin ich noch mal zu Karl gegangen und wir haben ein wenig von alten Zeiten geplaudert und wie es uns inzwischen ergangen ist. In diesem Zusammenhang habe ich ihm auch Kamars Geschichte erzählt. Da war er sofort Feuer und Flamme und führte mich in den hinteren Teil seines Zeltes. Dort hat er mir Helm und Schild gezeigt und mir erzählt, wie er als junger Schmied in seiner Freizeit die Sachen nach alten Beutestücken aus dem großen Orkkrieg gefertigt hatte. Als ich sie sah, kam mir der Gedanke, sie zu kaufen und sie Kamar zum Abschied zu schenken, wenn er sich bewährt haben würde. Zuerst wollte Karl nicht so recht. Aber dann siegte die Aussicht, dass seine Waffen von bloßen Schaustücken zur wirklichen Bewaffnung eines Ork würden, noch zu dem von einem Ork, der den Menschen nicht feindlich gegenübersteht. So konnte ich ihn

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