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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Friemel
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von Karamaisfladen und Markonrüben erfüllte den Raum. Als Tana mit den anderen von draußen herein kam, fragte der Krieger ein wenig schnippisch: “Ist heute Amafest oder hat jemand Geburtstag, dass es so ein Festessen gibt?”„Ja, Rurig, heute ist dein Geburtstag. Heute ist der erste Geburtstag eines neuen Lebens”, antwortete ihm die Alte ernst.Rurigs Miene wurde plötzlich sehr nachdenklich bei diesen Worten und er fragte mit leiser Stimme nach: „War es wirklich so schlimm? Ich habe im Fieber nicht allzu viel mitbekommen. Nur gestern Nacht war mir, als ob jemand Stück für Stück das Feuer aus meinen Adern entfernt hat. Und dann waren Schmerz und Hitze vorbei und ein erholsamer kühler Schlaf hüllte mich ein.”Menno trat zu seinem alten Freund und nahm, mit einem feuchten Schimmern in den Augen, fest seine rechte Hand: „Du hast mächtig Glück gehabt, mein Alter. Aber jetzt iss erst mal ordentlich, du bist ja klapperdürr.” Die beiden grinsten sich erleichtert an und alle machten sich über das herrliche Essen her, das Tana zur Feier des Tages gezaubert hatte.
    Es dauerte genau fünf Tage, bis der Krieger sich wieder an Ragnors Übungsprogramm beteiligen konnte.
    An den Abenden in der Hütte hatten die Bewohner von Calfors Klamm viel über die wundersame Heilung Rurigs diskutiert, meist, wenn der Junge zu Bett gegangen war, um ihn bei seinen guten Lernfortschritten nicht zusätzlich damit zu belasten. Die Schlussfolgerungen kehrten aber immer wieder zu den Vorschlägen und der Einschätzung zurück, welche Lars am ersten Abend geäußert hatte. Lars hatte sich am Tag nach Rurigs Gesundung noch einmal ausführlich mit Ragnor über seinen Traum unterhalten, aber das Einzige, was dem Jungen noch eingefallen war, dass er sich kurz, bevor er eingeschlafen war, sehr intensiv gedacht hatte: “Oh Ama, bitte lasst ihn nicht sterben. Bitte gib mir Kraft, dass ich ihm helfen kann.”Vielleicht hatten diese Bekämpfung und der telepathische Kontakt mit Amarana die gleichen Wurzeln, nur, dass im Falle von Rurigs Heilung das Eindringen ein ungleich Mächtigeres gewesen war, vermutete der Alte. Auf jeden Fall beschlossen sie beide, dass Ragnor weiter an der Schwertmeditation arbeiten sollte, um mehr über die Eigenschaften des Quasars zu erfahren, der offensichtlich der Schlüssel für all die neuen Geheimnisse war, mit denen sich der Junge in letzter Zeit konfrontiert gesehen hatte.
    Über dem intensiven Übungsprogramm, welches nun wieder begann und die Vorbereitungen zur näher kommenden Frühlingsjagd verdrängten die Erlebnisse um die wundersame Heilung Rurigs. Dieses Mal würden sie zur Jagd auch von Kamar und Maramba begleitet werden, aber der Ork würde danach nicht mit ihnen nach Calfors Klamm zurückkehren, sondern in seine Heimat aufbrechen. Deshalb war der letzte Abend vor dem Aufbruch der Jagd das Abschiedsfest von Kamar.Als sie am Abend vor dem flackernden Feuer saßen, nachdem sie eine in Kräuter und Rotwein eingelegte und mit Gemüsen gegarte Hirschkeule gegessen hatten, breitete sich eine wehmütige Stimmung aus, denn Kamar war, in den Monden, die er in Calfors Klamm verbracht hatte, allen ans Herz gewachsen.
    Am Nachmittag hatte Rurig Ragnor in die Scheune gebeten. Dort öffnete er einen Packen, den er aus einer Ecke hinter den Futtertrögen gezogen hatte und zeigte ihm einen runden, reich verzierten eisernen Schild, ein fein gearbeitetes Kettenhemd und einen gehörnten, eisernen Helm. „Ich möchte, dass du das Kamar schenkst. Ich habe diese Sachen bei Karl gekauft, denn ich war mir sicher, dass der Ork sich diese Gaben verdienen würde. Er wird damit in der Orksteppe ein schwer zu besiegender Gegner sein.”Ragnor freute sich sehr, sagte aber nach einem kurzen Nachdenken: “Ich finde es nicht richtig, dass ich es ihm schenke, wo du doch die Sachen gekauft hast. Lasse es ein Geschenk von uns allen sein.”
    Lächelnd nickte Rurig zustimmend: „Wenn du es so möchtest, werden wir das heute am Abend so machen.” Ragnor hob noch einmal bewundernd den kreisrunden Schild hoch, der mit herrlichen Ornamenten verziert war und in dessen Mitte ein wunderschöner Wolfskopf aufgemalt war. “Das hat sicher Maramba gemalt”, stellte er sachkundig fest.„Ja, klar. Wer sonst?”, bestätigte Rurig fröhlich lachend seine Vermutung.
    Dann war es endlich soweit. Ragnor erhob sich, hob sein Glas und prostete Kamar zu. „Lieber Kamar”, sagte er mit bewegter Stimme. „Einstmals sind wir uns als Feinde

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