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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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war nicht die erste Frau in seiner Bekanntschaft, die verschwunden ist. Die Frau, mit der er auf dem Abschlussball war, ist irgendwann spurlos verschwunden. Nichts hat damals auf Thornton hingedeutet, denn als der Fall gemeldet wurde, war er außer Landes. Trotzdem hat der Typ was verheimlicht. Aber ohne Beweise und angesichts seiner Familienbeziehungen konnte ich ihm nichts anhaben.»
    Vega runzelte die Stirn. «Hat er später nicht einen Autounfall gehabt?»
    «Doch. Ungefähr sechs Wochen nach meinem Besuch in der Galerie. Eine betrunkene Fahrerin ist ihnen reingefahren. Thornton hat es den Schädel zertrümmert. Seine Frau hat es auch übel erwischt.»
    «Wenn ich mich recht entsinne, ist er aber nicht gleich gestorben.»
    «Er hat über zwei Jahre im Koma gelegen. Letzten Dezember ist er gestorben.»
    «Jetzt kommt’s mir wieder. Die Frau hatte betrunken eine rote Ampel überfahren.»
    «Ja, 2,6   Promille.»
    «Scheiße. Bei 2,6 kannst du kaum noch stehen, geschweige denn fahren.»
    «Sie ist verurteilt worden. Es war das dritte Mal, dass sie wegen Trunkenheit am Steuer geschnappt wurde. Inzwischen sitzt sie im Gefängnis eine dreijährige Strafe ab.»
    Vega schaute Gage von der Seite an. «Du weißt ziemlich viel über die Thorntons.»
    «Ich mag keine ungelösten Fälle.» Gage hielt seine Stimme ruhig, seinen Körper entspannt und schaute geradeaus. In Wahrheit war er alles andere als ruhig und entspannt.
    Adriannas weiteres Leben hatte er in der Zeitung verfolgt. Nachrichten über ihr Geschäft. Dass sie den Vorsitz der Spendensammlung für die Kinderklinik übernommen hatte. Die Beerdigung ihres Mannes. Die öffentlichen Ankündigungen über den Verkauf des Anwesens und die Verlegung der Gräber.
    «Und weshalb fahren wir ausgerechnet jetzt zum Haus der Thorntons?»
    «Adrianna Barrington, die Witwe von Thornton, lässt die Familiengräber verlegen und räumt das alte Haus.»
    «Na und?»
    «Es gibt zwei verschwundene Frauen. Und was wäre besser geeignet als ein Privatfriedhof, um zwei Leichen zu vergraben?»
    «Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?»
    Dasselbe hatte Gage sich in den letzten Wochen gefragt, seit dem Tag, als er die Anzeige in der Zeitung gelesen hatte. Vielleicht war es tatsächlich weit hergeholt. «Nein,das glaube ich nicht. Vor drei Jahren wollte ich das Gelände untersuchen lassen, aber Thornton hat sich dagegen gewehrt. Und dann hat sein Anwalt dafür gesorgt, dass ich die Finger davon lasse.»
    «Das beweist noch gar nichts.»
    «Weiß ich selber.» Gage zuckte die Achseln. «Aber wenn du einen Stein anhebst, kommt meistens etwas darunter hervorgekrochen. Im schlimmsten Fall sind wir dabei, einen Vormittag zu verplempern.»
    Vega rieb sich das frischrasierte Kinn. «Du weißt, dass Adrianna Barrington die Schwägerin von Warwick ist, oder?»
    «Jacob Warwick?», fragte Gage verblüfft.
    «Genau der.» Warwick war ehemaliger Boxer und Ex-Marine, ein erfahrener Detective der Mordkommission, der sich nichts vormachen ließ. Im vergangenen Winter hatte er die Chefreporterin eines Fernsehsenders geheiratet. Es war eine kleine Feier im engsten Kreis gewesen. Als es herauskam, hatte es viel Gerede unter den Kollegen gegeben.
    Wie wenig er doch über Adrianna wusste, dachte Gage. «Sag bloß, sie ist die Schwester von Kendall Shaw Warwick, die früher bei Channel 10 war?»
    «Ja. Das haben die beiden aber erst vor kurzem herausgefunden. Als sie noch sehr klein waren, wurden sie von zwei verschiedenen Familien adoptiert.»
    «Was? Das höre ich jetzt aber zum ersten Mal.»
    «Du kennst doch Warwick. Er lässt sich nicht gern in die Karten schauen. Außerdem hat Kendall ihn wohl gebeten, niemandem etwas zu sagen. Sie selbst hat ihre Beziehungen spielen lassen und die Presse zum Schweigen gebracht. Adrianna hat von der Adoption anscheinend nichts gewusst. Sie hat es erst letzten Winter erfahren und muss ziemlich durcheinander gewesen sein.»
    Bei einem solchen Schlag ins Gesicht kein Wunder, dachteGage. «Und warum wurde daraus so ein Riesengeheimnis gemacht?»
    «Weil die Barringtons eine Tochter hatten, die fast genauso alt wie Adrianna war. Sie hieß übrigens auch Adrianna, ist aber gestorben. Die Barringtons haben sie einfach ersetzt.»
    «Seltsam. Woran ist sie denn gestorben?»
    «Laut Bescheinigung des Hausarztes plötzlicher Kindstod.»
    «Und wo wurde sie begraben?»
    «Unbekannt. Das Begräbnis wurde so geheim gehalten wie die Adoption. Und um die Staatsanwaltschaft

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