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Am Ende bist du mein

Am Ende bist du mein

Titel: Am Ende bist du mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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ich den Fall einer Vermissten bearbeitet. Rhonda Minor war ihr Name. An einem Freitag hatte sie ihren Bruder auf einen Drink treffen wollen, ist aber nie aufgetaucht. Der Bruder hat mehrmals versucht, sie auf dem Handy zu erreichen, und überlegt, wo sie sein konnte. Aber sie war weg, und in ihrer Wohnung fehlte Kleidung. Seiner Aussage nach war sie eine anständige junge Frau und arbeitete hart, kein Menschalso, der sich einfach aus dem Staub macht. Kurz vorher hatten sie sich gestritten, aber trotzdem wäre sie deshalb nicht verschwunden. Ich habe damals mit den Nachbarn, Mitbewohnern und Freunden gesprochen. Niemand wusste, wo sie war. Ein paar von ihnen dachten, sie wäre nach Italien verschwunden, um dort Kunst zu studieren. Das war wohl ihr Traum.»
    «Italien?», wunderte sich Vega. «Haben sie und ihr Bruder sich deswegen gestritten?»
    «Ja. Er war dagegen. Sagte, ihr Chef hätte ihr einen Floh ins Ohr gesetzt.»
    «Wer war dieser Chef?»
    «Craig Thornton.»
    Vega stieß einen Pfiff aus. «
Der
Craig Thornton?»
    «Genau. Rhonda arbeitete in seiner Galerie. Sie hatte ein Kunststudium an der Virginia Commonwealth University abgeschlossen und wollte die Arbeit in einer Galerie kennenlernen. Aber Craig muss ihr ständig gesagt haben, wie begabt sie als Malerin sei und dass sie sich ganz darauf konzentrieren solle.»
    «Die Galerie kenne ich. Ich glaube, die gibt’s schon ewig.»
    «Seit einundachtzig Jahren.» Gages Kinnlade verhärtete sich.
    «Und? Konnte Thornton dir weiterhelfen?»
    Gage umklammerte das Lenkrad. «Nein. Der Typ war aalglatt und hat getan, als sei das alles ein Jux. Aber ich hatte den Mann kaum gesehen, da hatte ich schon den Verdacht, dass er irgendetwas verbirgt. Er hat mir sogar eine Ansichtskarte gezeigt, die Rhonda ihm aus New York geschickt hatte. Darauf stand ‹Vielen Dank. Ciao›.»
    An einem verregneten Nachmittag im Oktober hatte Gage Craig Thornton aufgesucht, schlecht gelaunt und kampflustig.Im Sommer zuvor war er mit Adrianna ausgegangen, die inzwischen mit Thornton verheiratet war. In dem Sommer hatte sie sich von Craig getrennt und erklärt, sie sei bereit für ein neues Leben. Scheiße, sie waren nicht nur miteinander ausgegangen. Wem machte er hier eigentlich was vor? Sie hatten eine heiße, intensive Affäre. Gage hatte von einer gemeinsamen Zukunft geträumt. Dann hatte er einen neuen Fall übernommen. In den letzten beiden Augustwochen hatten sie sich kaum gesehen. Hinterher würde er es wieder wettmachen, das hatte er sich damals geschworen. Aber dann hatte sie ihm eröffnet, dass sie ihn verlassen und zu Thornton zurückkehren würde.
    Als Gage an jenem Oktobernachmittag die Galerie betrat, glühten seine Gefühle für Adrianna noch immer wie heiße Asche.
    Vier Jahre waren seit seiner Affäre vergangen, und er hatte sich gezwungen, nicht mehr daran zu denken. An das, was er besessen und verloren hatte. An den meisten Tagen war es ihm gelungen.
    «Was war denn nun mit Thornton? Hat er dich einfach abgewimmelt?»
    «So ungefähr. Aber irgendetwas war da. Etwas Unterschwelliges. Als wäre da mehr zwischen ihm und Rhonda gewesen. Ich habe noch gefragt, ob seine Frau Rhonda gekannt hat.»
    Vega hob eine Braue. «Und?»
    «Seine Miene hat sich ganz leicht verhärtet. Dann hat er gesagt, Adrianna verkehre nicht mit seinen Angestellten. Sie habe genug mit ihrem Geschäft für Inneneinrichtung zu tun und sei außerdem schwanger.» Schwanger. Für Gage war es wie ein Tritt in den Magen gewesen.
    «Aber ich hätte Geld darauf verwettet, dass Thornton was mit Rhonda hatte.»
    «Und weshalb?»
    «Irgendwas ist zwischen den beiden gelaufen. Ich konnte es nur nicht beweisen.»
    Vega schlug eine abgegriffene Hängemappe auf, auf deren Reiter
Minor
stand, und betrachtete das angeheftete Foto auf der Innenseite. Kastanienbraunes Haar, große braune Augen, strahlendes Lächeln und üppige Brüste, die sich unter der Kleidung abzeichneten. Sie entlockten ihm den nächsten Pfiff. «Donnerwetter.»
    Gage warf einen Blick auf das Foto. «Ja, sie sah gut aus.»
    Vega blätterte durch die Seiten mit Gages Notizen. «Hebst du alle Akten mit deinen ungelösten Fällen bei dir auf?»
    «Nur solche, die mir keine Ruhe lassen.»
    Vega überflog eine der Seiten. «Und wie ging’s weiter?»
    «Ich habe ein bisschen gegraben. Leider hat es nicht ausgereicht, um Einsicht in Thorntons Geschäftsunterlagen erwirken zu können. Also habe ich angefangen, in seiner Vergangenheit herumzustochern. Rhonda

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