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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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das wenig. Wenn Sie die Impris bergen könnten, würde das Carlottas lukrative Plünderfahrten empfindlich stören. Aber was soll's …?« YZ/I zuckte gleichgültig die Achseln.
    Legroeder stellte sich vor, wie KM/C auf diese Einmischung wohl reagieren mochte.
    »Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass ich ein verdammt hohes Risiko eingehe, wenn ich diese Mission in die Wege leite. Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit Forderungen, was ich sonst noch alles unternehmen soll, Rigger Legroeder.«
    Legroeder schloss die Augen. Hatte er genug Druck ausgeübt? Vermutlich wäre es das Klügste, wenn er an diesem Punkt nachgäbe und zu allem Ja und Amen sagte. Er wollte die Impris retten, die Vorwürfe, die man gegen ihn erhob, entkräften und Gespräche in die Wege leiten. Er fragte sich, wie weit Harriet und Morgan mittlerweile gekommen waren. Und wie es Maris ging. Diese Menschen schienen ihm eine Ewigkeit entfernt zu sein, als lebten sie in einem anderen Universum, in einer anderen Zeit. Er musste sich nach Bobby Mahoney erkundigen. Jesus Christus, das hätte er beinahe vergessen. Aber jetzt war wirklich nicht der richtige Augenblick, um dieses Thema anzuschneiden.
    »Trotzdem pressen Sie immer noch Leute in Ihre Dienste«, warf er YZ/I vor.
    Verblüfft glotzte dieser ihn an. »Herrgott noch mal, Sie lassen wirklich nicht locker.« Er verschluckte sich an dem Zigarrenrauch und musste husten. Von dem Gestank wurde Legroeder schwindelig. »Ja, wir lassen Gefangene für uns arbeiten. Das war schon immer so, es ist eine Tradition. Was soll ich daran ändern?«
    »Sie sollen diese Praxis aufgeben.«
    YZ/I prustete vor Lachen. »Aufgeben?« Er schnippte mit den Fingern. »Einfach so?«
    »Sie sagten, Sie seien der Untergrund. Und dass Sie Änderungen bewirken wollen.«
    »Gewiss, wir verkörpern eine Widerstandsbewegung«, räumte YZ/I gelassen ein. »Und wir müssen im Untergrund agieren, weil sich quasi über Nacht keine Neuerungen einführen lassen. Es gibt einflussreiche Leute – wie Lanyard – die ihrerseits Freunde haben.«
    Legroeder fühlte sich, als schlittere er über eine Eisfläche, ohne eine Möglichkeit zu bremsen. »Sie sind tatsächlich träge und verweichlicht – weil Sie davon leben, Unschuldige auszurauben.«
    YZ/I sprang von seinem Sessel hoch und brüllte: » Leck mich doch im Arsch! Ich erlaube es niemandem, so mit mir zu sprechen!«
    Unwillkürlich hob Legroeder den Arm, um einen Schlag abzuwehren.
    YZ/I stand vor ihm, in seinem Gesicht tobte ein Orkan aus Funken. Dann richtete sich sein Zorn gegen Tracy-Ace. »Was glotzt du so?«, herrschte er sie an.
    Tracy-Ace hob die Augenbrauen.
    »Bei den Ringen!« Hektisch sog YZ/I an seiner Zigarre und kehrte ihnen kurz den Rücken zu. Dann setzte er sich wieder und schüttelte den Kopf. »Ihr beide habt ja keine Ahnung! Um die Situation zu verstehen, müsstet ihr euch besser in Geschichte auskennen.«
    Zweifelsohne werden Sie uns gleich einweihen , dachte Legroeder.
    »Die Zentristen schnitten uns von allem ab. Sie behandelten uns wie Abschaum, als seien wir keine Menschen. Sicher, sie schlossen mit uns Frieden. Frieden!. « YZ/I schnaubte durch die Nase. »Aber es war ein Frieden ohne Zukunft, ein Frieden, der dafür sorgte, dass niemand, der mit Hardware im Kopf ausgerüstet war, auf einem Planeten leben oder neue Welten erobern durfte. Sie verbannten uns in den Golen Space. Und Sie wundern sich, warum die Free Cyber vor drei Generationen damit anfingen, Schiffe zu kapern? Wir hatten doch keine Ressourcen, die Plünderfahrten sicherten unser Überleben.«
    »Aber Sie sagten doch, dass Sie gewillt wären, darauf zu verzichten«, warf Legroeder ein.
    » Ja! Wir beide sind aufeinander angewiesen, Legroeder. Das weiß ich. Aber es geht nicht über Nacht. Das wäre schlichtweg unmöglich.«
    Legroeder beugte sich vor. »Machen Sie wenigstens einen Anfang. Seien Sie der Vorreiter des neuen Friedens. Das ist Ihre Chance, in die Geschichte einzugehen.«
    YZ/I setzte eine drohende Miene auf.
    Tracy-Ace rieb sich die flackernden Implantate über ihrem rechten Auge und meinte ruhig: »Dasselbe habe ich dir auch schon gesagt, YZ/I.«
    »Tun Sie mir den Gefallen und zeigen Sie mir noch einmal das Bild von der Kolonisten-Flotte«, bat Legroeder.
    Auf den Monitoren erschien die Armada.
    »Das müssen Hunderte von Schiffen sein.«
    »Über tausend«, erklärte YZ/I.
    Legroeder nickte. »Und Ihnen liegt viel daran, der Flotte eine sichere Passage zu gewährleisten. In dieser

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