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Am Ende der Straße

Am Ende der Straße

Titel: Am Ende der Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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gemeinsam durchstehen.«
    »Was für ein Bockmist«, murmelte ein kahlköpfiger Mann vor uns. »Wer hat denn den Kerl zum Anführer gemacht? Der weiß doch auch nicht mehr als wir alle.«
    »Hey«, meinte Russ und tippte dem Mann auf die Schulter. »Warum geben Sie ihm nicht eine Chance? Der Mann versucht nur, sein Bestes zu geben.«
    Der Kahlkopf musterte uns stirnrunzelnd. »Ich habe doch gehört, wie Sie über seinen Namen gelacht haben.«
    »Kann sein«, gab Russ zu. »Aber das heißt noch lange nicht, dass wir seine Autorität infrage stellen. Wenn er einen Plan hat – und für mich klingt es, als hätte er einen –, dann sollten wir das respektieren, finde ich.«
    »Wen interessiert denn schon, was Sie denken? Kennen Sie den etwa, oder wie?«
    »Nein, ich kenne ihn nicht. Sie kenne ich auch nicht. Ich will damit nur sagen, dass wir vielleicht alle an einem Strang ziehen sollten. Das ist alles. Und wenn Ihnen das nicht gefällt, sollten Sie wohl besser gehen, statt alle nur runterzuziehen.«
    Cranston nickte zustimmend. »Diese negative Energie ist nicht gut. Wir müssen miteinander klarkommen.«
    Einen Moment lang dachte ich, der Kahlkopf würde sowohl Russ als auch Cranston eine reinhauen. Doch stattdessen starrte er sie nur an. Anscheinend wusste er nicht genau, ob er wütend oder fassungslos sein sollte.

    Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Feuerwehrchef zu. Falls er noch mehr zu dem Thema zu sagen hatte, teilte er seine Ansichten jedenfalls nicht mit uns.
    Christy lehnte sich zitternd an mich.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Mir ist nur kalt. Ich hoffe, das hier dauert nicht mehr lange. Ganz schön unheimlich, draußen in der Dunkelheit rumzustehen.«
    »Es ist nicht völlig dunkel«, wandte ich ein. »Nicht so wie da drüben.«
    Ich zeigte auf den finsteren Horizont, bereute es aber sofort. Es anzuerkennen schien es irgendwie realer zu machen – als würde sich die Dunkelheit dadurch verdichten. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, ich würde mir das nur einbilden. Dachte, ich wäre abergläubisch. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.
    Hatte die Dunkelheit mich gehört, selbst damals schon? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass es so gewesen sein könnte.
    Peters erlitt einen erneuten Hustenanfall, doch als er sich davon erholt hatte, verkündete er ein paar Sicherheitsleitlinien, indem er den Leuten mit Generatoren empfahl, dafür zu sorgen, dass sie ausreichend entlüftet wurden, Hinweise zum Umgang mit Kaminfeuern gab und die Gefahren aufzeigte, die von Petroleumöfen und Kerzen ausgingen. Während dieses Teils der Rede schaltete ich innerlich ab.
    Als er die Sicherheitsbestimmungen abgehakt hatte, fragte Peters: »Gibt es noch Fragen?«

    Und ob. Jede Menge. Die Leute fragten nach Dingen, die er bereits gesagt hatte, wollten, dass er ihnen seine eigenen Spekulationen zur Ursache des Ganzen verriet, und beschwerten sich über die Situation im Allgemeinen. Einige schienen diese Versammlung für die passende Gelegenheit zu halten, ihre persönlichen Geschichten loszuwerden, und erzählten Peters und der versammelten Menge von ihren Ehepartnern, die zur Arbeit aufgebrochen waren, oder was sie gerade getan hatten, als die Dunkelheit kam. Der Feuerwehrchef verbarg es zwar gut, aber ich konnte trotzdem sehen, dass er langsam ziemlich genervt war. Ich eigentlich auch. Dann löste Russ die ansteigende Spannung. Er hob die Hand und wartete, bis Peters müde auf ihn zeigte.
    »Ja, Sir? Sie haben eine Frage?«
    »Ja«, rief Russ. »Wo sind denn nun die Erfrischungen, die Sie uns versprochen haben?«
    Diese Frage wurde mit schallendem Gelächter von den Feuerwehrmännern und der Menschenmenge quittiert. Einige Leute applaudierten sogar.
    »Gut, dass Sie das fragen«, erwiderte Peters. »Wir haben in der Feuerwache ein Büfett aufgebaut. Leider ist es nicht besonders üppig. Es gibt heißen Kaffee, Tee, Mineralwasser, Obst und ein paar Schachteln mit Donuts. Aber da es keinen Strom gibt, können die meisten von Ihnen wahrscheinlich eine Tasse Kaffee vertragen. Habe ihn selbst gekocht. Er ist stark und bitter, aber er wird definitiv dafür sorgen, dass Sie wach bleiben. Bitte bedienen Sie sich. Wir möchten Sie nur bitten, dass alles ordentlich abläuft. Wenn Sie möchten, können Sie gerne
noch eine Weile hierbleiben, obwohl es wahrscheinlich ziemlich voll werden wird. Wie ich bereits sagte, ist es aber das Beste, wenn Sie nach Hause zurückkehren und

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