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Am Ende der Welten - 16

Am Ende der Welten - 16

Titel: Am Ende der Welten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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stürmischen Heftigkeit der Blitze draußen vor der Fensterwand. Und genau das war tatsächlich die Ursache für die ungewöhnliche Beschaffenheit der Luft gewesen, die ganz zu Anfang in dem kleinen Lesezimmer seine Aufmerksamkeit erregt hatte.
    Um nichts in der Welt hätte er sich vorzustellen vermocht, was hier passierte, welchen Zweck eine solche Anwendung von Magie haben sollte. Gleichermaßen fasziniert wie bestürzt erkannte er, wie begrenzt seine Kenntnis dieser Dinge war. Vor allem aber empfand er den Anblick als auf abgründige Weise beklemmend. Aufgewachsen in Westland, wo es keine Magie gegeben hatte, fragte er sich manchmal, was ihm dabei entgangen war - vor allem in Augenblicken wie diesem, wenn er sich hoffnungslos unwissend vorkam. Dann wieder, wie bei Kahlans Entführung, war ihm Magie so zuwider, dass er sich wünschte, nie wieder mit ihr zu tun zu haben.
    Die treu ergebenen Verfechter der Lehren der Imperialen Ordnung hätten eine zynische Befriedigung dabei empfunden, solch leidenschaftslose Gedanken über Magie aus dem Munde des Lord Rahl zu hören.
    Obwohl in völliger Unkenntnis von Magie aufgewachsen, hatte Richard seither so manches über sie gelernt. Zum einen wusste er, dass die Huldigung, die man unter Nicci gezeichnet hatte, ein mächtiges Mittel war, dessen sich die mit der Gabe Gesegneten bedienten. Er wusste auch, dass sie nur überaus selten mit Blut gezeichnet wurde, und wenn, dann nur unter denkbar unerfreulichen Umständen.
    Wie er so die glänzenden Linien aus Blut betrachtete, aus denen sich die Huldigung zusammensetzte, machte Richard eine Beobachtung, bei der sich ihm die Härchen im Nacken sträubten. Einer von Niccis Füßen befand sich genau über dem Mittelpunkt der Huldigung - jenem Teil, der das Licht des Schöpfers verkörperte und aus dem nicht nur das Leben selbst hervorging, sondern auch jene die Gabe repräsentierenden Strahlen, die das Leben und den Schleier durchdrangen und schließlich weiter bis in die Ewigkeit der Unterwelt reichten.
    Niccis anderer Fuß hingegen war, wenige Zoll über der Tischplatte, jenseits des äußeren Rings der Zeichnung erstarrt - über jenem Teil, der die Unterwelt darstellte.
    Nicci hing in der Schwebe zwischen der Welt des Lebens und dem Totenreich. Richard wusste, dass dies wohl kaum ein bedeutungsloser Zufall war.
    Er fokussierte seinen Blick auf das, was sich jenseits des beunruhigenden Anblicks der mitten in der Luft schwebenden Nicci befand, und erblickte Nathan und Ann, die, gelegentlich beleuchtet von den zuckenden Lichtblitzen, geistergleich aufflackerten, nur um unmittelbar darauf wieder zu erlöschen. Auch sie betrachteten die inmitten der leuchtenden Bannform schwebende Nicci mit feierlich ernster Miene.
    Zedd, eine Hand an seiner knochigen Hüfte, während er sich mit einem Finger der anderen über das glatt rasierte Kinn strich, bewegte sich langsam um den Tisch herum und beobachtete dabei das immer weiter anwachsende, sich immer feiner gliedernde Geflecht aus leuchtend grünen Linien.
    Draußen, vor den hohen Fenstern, nahm das Aufflackern der Blitze in gleißend hellen Ausbrüchen unterdessen seinen Fortgang, das Donnergrollen hingegen wurde von den dicken Mauern der Burg gedämpft.
    Richard schaute hoch in Niccis Gesicht. »Ist sie … geht es ihr gut?« Zedd sah herüber, so als hätte er ganz vergessen, dass Richard den Raum betreten hatte. »Was?«
    »Geht es ihr gut?«
    Zedds buschige Brauen zogen sich zusammen. »Woher soll ich das wissen?«
    In einer Geste sprachloser Bestürzung warf Richard die Arme in die Luft und ließ sie wieder fallen. »Himmel und Schöpfer noch mal, Zedd, das warst doch wohl du, der sie dort hineingehängt hat.« »Nicht ganz«, murmelte Zedd und rieb sich im Weitergehen die Hände.
    Richard trat näher an den Tisch heran, über dem Nicci schwebte. »Was geht hier vor? Sie ist doch nicht etwa in Gefahr?« Endlich erwiderte Zedd seine Blicke und seufzte. »Das wissen wir nicht mit Sicherheit, Junge.«
    Jetzt kam auch Nathan aus den Schatten hervor, ging zum Tisch und trat in den grünlichen Lichtschein. Den himmelblauen Augen des hochgewachsenen Propheten war die Besorgnis deutlich anzusehen.
    In einer besänftigenden Geste breitete er die Hände aus und zuckte sachte die Achseln, wobei sein langes, weißes Haar seine Schultern berührte. »Wir glauben jedenfalls, es geht ihr gut, Richard.« »Eigentlich sollte es ihr einfach prächtig gehen«, versicherte ihm Ann und gesellte sich zu

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